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Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Titel: Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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hätte Linn etwas empfinden sollen. Hoffnung. Neuen Mut. Doch alles glitt an ihr vorbei, als wäre sie gänzlich unbeteiligt. Sie war bereit gewesen zu sterben, und wie tot stand sie da und wusste nur, dass Binia nicht mehr lebte. Dass Gah Ran nicht einmal versucht hatte, sie zu retten. Dass er sie verraten hatte.
    Es gab keine Welt mehr, für die sie hätte kämpfen können.
    » Dann werde ich mit diesen beiden losfliegen, Herr«, sagte Gah Ran.
    » O nein, nicht so schnell. Du nicht. Ich werde meinen langjährigen Vertrauten auf diese Mission schicken: Ojia Ban. Ich glaube«, sagte er zu Linn, » ihr seid euch schon einige Male begegnet.«
    Die Geier verschwanden so hastig, dass Federn durch die Luft stoben, als der blaugrüne Drache sich in die Luft erhob. Das Tal der Felsleute wurde immer kleiner, und schließlich verbargen es die Wolken.
    » Machst du dir Gedanken, welche Geisel er wählen wird?«, fragte der Drache munter, während er in immer kältere Regionen aufstieg. In seinen Krallen hockten sie sicher und warm, doch vor seiner Stimme gab es kein Entkommen.
    » Er hat schon eine«, rief sie. » Er hat Arian! Ich bin für sein Leben verantwortlich!«
    Er gab nicht zu erkennen, ob er sie überhaupt hörte. » Scharech-Par wird mit Gah Ran darüber sprechen, denke ich. Mit jemandem, der weiß, für welchen Menschen du alles geben würdest. Nun, da Chamija nicht mehr ist, kommt ihm ein anderer Ratgeber gerade recht.«
    » Mir ist das völlig gleich!«, rief sie gegen die Klaue. Dann verstummte sie wieder, und obwohl Nival neben ihr in der Umklammerung gefangen war, war sie allein mit ihrem Schmerz. Binia …
    Er berührte ihren Arm, aber sie schüttelte ihn ab. Trost war das Letzte, was sie jetzt wollte. Nein, nicht von ihm. Keine Umarmung, keinen Kuss, kein Verstehen. Nichts davon konnte ihr momentan helfen.
    Die Stunden vergingen, wenn auch nichts sonst. Die anstrengende Kletterei im Schacht steckte ihnen noch in den Knochen. Sie schliefen, oder vielleicht kam es Linn auch nur so vor, denn als sie die Augen wieder öffnete, schien alles unverändert. Durch die Ritzen zwischen Ojia Bans Tatzen schimmerte der graue Himmel. Dann geriet alles durcheinander, oben war unten, und unten war oben. Benommen blieb Linn liegen und stellte fest, dass er sie einfach in den Schnee geworfen hatte.
    » Wir sind da«, stellte der Drache fest. » Lebt ihr noch?«
    Nival half ihr auf die Füße und hielt sie einen Moment länger als nötig, und seine Augen riefen: Ich verstehe dich! Glaub mir, ich verstehe es!
    Aber da irrte er sich. Mora war alt gewesen. Das war nicht dasselbe. Nein, das war überhaupt nicht dasselbe, wie ein Mädchen sterben zu sehen, auf dem Gipfel seines Glücks.
    » Hier hat Scharech-Pars Großmutter gewohnt«, sagte Ojia Ban.
    » Seine Großmutter?«, fragte Linn verwirrt.
    » Chamija«, erklärte Nival leise und streckte schon wieder die Hände nach ihr aus.
    Sie wich ein paar Schritte zurück und sah sich um.
    Die Berge waren niedrig. Baumbestanden, hohe Tannen, auf denen dicker Schnee lag. Wahrscheinlich war es hier im Sommer grün und schattig. Am bergigen Hang vor ihnen führte eine Spalte in den Felsen.
    » Wo sind wir genau?«, fragte er.
    » Das sind die Ausläufer des Berater Gebirges. Ob das hier Berat ist oder schon Tijoa, darüber sind sich die Menschen nicht ganz einig. Im Moment gehört es zu Tijoa, glaube ich, und wenn nicht, wird Scharech-Par dafür sorgen, dass es bald so ist. Da vorne geht es hinein. Ich komme nicht durch. Gah Ran hatte recht, man braucht einen Menschen dafür.«
    » Warum ist Scharech-Par nicht mit dir hergeflogen?«, fragte Nival. » Traut er nicht einmal dir, wenn es um die wertvolle Schuppe geht?«
    » Natürlich traut er mir!«, grollte der Drache. » Ich bin hier, wie ihr seht.«
    » Mit einer Drachenjägerin«, bemerkte Nival. » Die dich töten könnte, wenn du die Schuppe für dich nehmen wolltest, statt uns zurückzubringen.«
    » Sie hat kein Schwert, muss ich extra darauf hinweisen? Also los, geht da rein und schaut nach. Allerdings kann ich keine besondere magische Kraft spüren.«
    » Hier hat eine Zauberin gewohnt. Natürlich hat sie ihr Domizil mit Schutzzaubern abgesichert.« Nival stapfte über den Schnee und verschwand in der Felsspalte.
    » Worauf wartest du?«, fragte der Drache Linn. » Betrachtest du dich etwa als Geisel, damit er zurückkommt? Das ist nicht nötig.«
    » Wenn du nicht dort reinpasst, konnte Laran es auch nicht.«
    » Vielleicht

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