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Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Titel: Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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stundenlang mit ihm streiten mögen, nur um all die bösen Anklagen loszuwerden, um irgendjemanden anzuschreien, aber irgendwie fand sie die Kraft, sich zusammenzureißen.
    » Was sagen wir Ojia Ban? Wenn wir ohne eine Antwort zurückkommen, bringt er uns wieder zu Scharech-Par. Wenn klar ist, dass Gah Ran gelogen hat, wird er uns alle bestrafen.«
    » Vielleicht hat er gar nicht gelogen«, meinte Nival nachdenklich. » Er wirkte so anders, so … aufgeregt.«
    » Mir kam er unnatürlich ruhig vor«, sagte sie verächtlich, » in Anbetracht der Umstände.«
    » Nein, wie soll ich es beschreiben. Da war etwas an ihm … Und dann dieses Wort. Bari-Hes. Die Wahrheit.«
    » Ich kenne es. Das habe ich benutzt, als Gah Ran uns die Wahrheit über die Drachen erzählen sollte. Warum hat er das zu Scharech-Par gesagt? Um ihn davon zu überzeugen, dass er nicht lügt?«
    » Vielleicht hat er es gar nicht zu ihm gesagt, sondern zu uns. Um uns mitzuteilen, dass er die Wahrheit sagt.«
    » Dann müssen wir weitersuchen.« Linn sah sich in der Schlucht um. Die Felswände ragten steil in die Höhe und verjüngten sich nach oben hin, als würden sich mehrere Reihen von Händen schützend über den Spalt neigen.
    » Von dort vorne kann kein Drache hereinkommen«, überlegte sie. » Von oben auch nicht. Aber wo führt diese Schlucht wohl hin? Vielleicht ist dahinten ein weiterer Eingang.«
    Sie kamen gut voran, denn unter den überhängenden Felsen lag kaum Schnee.
    » Keine Tiere«, sagte Nival. » Das ist auffällig. Man sollte doch meinen, dass in so einem geschützten Bereich Spuren zu finden sind und andere Hinterlassenschaften. Riecht es hier immer noch nach Drache? Für meine Nase jedenfalls nicht.«
    » Oder nach böser Zauberei.«
    » Können Tiere das riechen? Nun, tatsächlich hat Chamija früher anders gezaubert, das hat sie selbst gesagt. Mit Kräutern und dergleichen, die hatten bestimmt einen besonderen Geruch. Oder sie hat die Tiere hier für ihre Zaubereien gefangen und deshalb …« Er brach ab. » Dort vorne macht der Weg eine Biegung … ist er da zu Ende? Nein, es sieht nicht so aus. Dort gehen die Wände auseinander, da müsste auch ein Drache durchpassen. Allerdings müsste er sich mit Gewalt durchquetschen, je nachdem, wie groß er ist. Das würde er nicht tun, wenn am anderen Ende eine gefährliche Zauberin wartet, oder?«
    » Es sei denn, er ist mit ihr verabredet oder …« Linn verstummte.
    Sie strich mit der Hand über den rauen Fels. » Er war hier«, flüsterte sie.
    » Das Glitzern«, bestätigte Nival. » Er hat sich durch den Spalt gezwängt und Drachenstaub verloren. Es haftet immer noch daran … Von oben ist der Durchgang geschützt, und hier weht kein Wind. Eine Spur, die achthundert Jahre alt ist … Es sei denn, ein anderer Drache ist kürzlich vorbeigekommen, um nachzusehen, ob Laran hier irgendwo liegt.«
    Linn betrachtete ihre Finger. » Nein, kein anderer Drache.«
    » Dann stammt das von Laran selbst?«
    Ihre Haut glitzerte grünlich. Golden, wenn sie die Finger bewegte.
    » Dairan. Dairan war hier. Um seinen toten Sohn zu suchen? Die Geschichte könnte also wirklich stimmen.« Linn musste tief durchatmen, um sich zu beruhigen. » Hast du ein Messer? Irgendetwas, um den Staub zu sammeln?«
    Seine Augen leuchteten auf. » Du willst Caness von Dairan mitnehmen? Glaubst du, das wird reichen, um den Fluch aufzuheben? Braucht man etwa gar keine Schuppe?«
    » Nein, das glaube ich nicht. Aber vielleicht können wir es trotzdem nutzen – oder jemanden finden, der es kann. Halte deine Hand darunter.«
    » Lass uns das hier nehmen.« Er zog die grüne Maske aus seiner Tunika. » Unser Freund vom Felsvolk hat sie mir zurückgegeben, bevor er starb.«
    In Ermangelung eines Messers kratzte sie den Staub vom Felsen und ließ ihn auf die sorgfältig gefaltete Maske fallen.
    » Die Augenlöcher sind im Moment sehr unpraktisch«, befand Nival. » Aber es sollte gehen. Ich binde sie zusammen, so, zu einem Päckchen. Einem sehr unauffälligen Päckchen. Wie bedauerlich, dass du nicht mehr zaubern kannst, Linnia.«
    » Wem sagst du das.« Sie seufzte. » So, haben wir alles?«
    » Ein bisschen lass dran. Ich habe da eine kleine Idee … oder auch nicht. Frag lieber nicht, sie ist noch nicht reif.«
    » Laran flüchtete also zu Chamija, und sie gab ihm den Rest und nahm sich sein Herz. Dairan hat irgendwie erfahren, dass er hier ist, und kam, um es zu Ende zu bringen, fand seinen Sohn jedoch tot vor. Dann hat

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