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Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Titel: Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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versprochen, dass ich Pivellius suche. Ein Richtungszauber ähnlich wie derjenige, den ich schon ein paar Mal angewandt habe, müsste ganz gut funktionieren. Sobald wir die Schuppe haben, fliegen wir zurück zu einem der Eingänge zwischen den Hügeln. Wenn wir schnell genug sind, sind wir wieder weg, bevor die anderen Drachen überhaupt mitbekommen haben, was wir tun.«
    Sion warf Agga, die mit herausforderndem Hüftschwung durch den Gang davonschritt, einen mehr als wütenden Blick nach. » Für sie? Doch nicht für diesen verrückten König, der dich hinrichten lässt, falls er jemals wieder auf dem Thron sitzen sollte?«
    Rinek fand es nicht nötig, darauf zu antworten. » Komm einfach.«
    Sion schimpfte vor sich hin, aber wieder einmal erwies es sich als praktisch, dass sie ihm gehorchen musste. Oft genug schien sie es zu vergessen, aber einem direkten Befehl widersetzte sie sich nie.
    Sie wählten einen Ausgang recht weit vom Schloss entfernt, am Waldrand. Sion versteckte ihre Kleidung hinter einem Baumstamm, und Rinek fragte sich, ob er ihr von der Überraschung erzählen sollte, an der Kesim arbeitete, entschied sich aber dagegen. Vielleicht würde sie ihm dann bereitwilliger helfen – aber Überraschung war Überraschung.
    » Da bin ich.« Der silbergrüne Drache packte ihn etwas gröber als nötig und schwang sich in die Luft, dann stieg sie steil in die Höhe.
    » Die Wolken hängen recht tief. Ich werde in ihrem Schutz bis über das Schloss fliegen und dort im Sturzflug nach unten gehen. Versuch bitte, nicht ohnmächtig zu werden.«
    » Ich doch nicht.«
    Sie lachte leise, während sie ihren Worten Taten folgen ließ.
    Es war ein Flug, der sich anfühlte, als hätten die Götter Rinek in einen Wirbelsturm geworfen. Ihm wurde schwarz vor Augen, als sie sich in die Luft katapultierte, er blinzelte benommen, als sie durch die feuchten Wolken flog, und stieß einen heiseren Schrei aus, als sie wie ein Stein fiel. Das Schloss lag wie eine offene Hand unter ihnen, die Türme wie knochige Finger in die Höhe gereckt. Es schien auf sie zuzuschießen, dann fing Sion sich ab, alles drehte sich, und Rinek krachte über eine steinige Brustwehr und rollte über den Boden.
    » Schnell«, zischte Sion ihm zu.
    Ein paar Soldaten rannten näher, zögerten jedoch angesichts des Drachen.
    Rinek rappelte sich auf, noch immer völlig benommen, und taumelte gegen die mosaikbesetzte Turmwand.
    » Beeil dich!«, drängte Sion.
    Er versuchte, wieder klar zu sehen. Das Messer lag schon in seiner Hand. Rasch wählte er eine Schuppe aus, doch sobald er sie berührte, konnte er fühlen, dass sie mit einem Zauber belegt gewesen war – ein Schutzzauber, bereits gebrochen. Auch die nächsten waren nicht mehr für eine neue Bestimmung tauglich. Der ganze Turm hatte offenbar der Abwehr von Drachen gedient.
    » Ich muss woandershin.«
    » Bei SaiHaras Knochen, mach endlich!«
    Aus dem Himmel schossen vier Drachen auf sie zu, zwei davon glänzten in Blautönen, einer war braun, der vierte strahlend rot. Sion stieß einen schrillen Schrei aus und wetzte davon. Rinek drückte sich an die Wand; zu seiner Erleichterung folgten sämtliche Ungeheuer seiner Begleiterin. Hastig stolperte er über die Brustwehr, entdeckte eine Treppe und fand sich gleich darauf vor einer anderen Wand wieder, an der einige bunte Schuppen prangten. Diese waren unbenutzt, wie ihm sein magisches Gespür rasch verriet.
    » Da ist er!« Einige Soldaten hatten ihn entdeckt. Rinek hebelte die Schuppe mit aller Kraft von der Mauer, steckte sie rasch in seine Manteltasche und ergriff die Flucht.
    Die Wachen waren ihm dicht auf den Fersen. Rinek blieb stehen, als auch vor ihm ein Trupp auftauchte.
    » Ergreift ihn!« Einen Moment lang wunderte er sich, warum er sie verstand – waren es nicht Tijoaner? Dann fiel ihm der Kräuterzauber wieder ein. Er lachte glücklich auf und wählte den einzigen Weg, der ihm übrigblieb – seitwärts auf die Brüstung.
    Unter ihm fiel die Mauer steil ab. Rinek warf einen Blick zurück auf die Feinde und stürzte sich kopfüber hinunter.
    » Wo ist er hin?«
    Er hörte die Stimmen irgendwo über sich. Unter dem gewölbten Fensterbogen zu hängen wie eine Fledermaus war überraschend bequem. Sein Wurzelfuß hatte Halt in den Mauerfugen gefunden, noch während er fiel, hatten seine Zehen lange Ausläufer gebildet und ihn aufgefangen.
    » Das kann er nicht überlebt haben. Das ist zu tief. Wir sollten einen Knappen nach unten schicken, um

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