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Die Drachenkämpferin 02 - Der Auftrag des Magiers

Titel: Die Drachenkämpferin 02 - Der Auftrag des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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mit einem leeren Eimer in Händen.
    »Bist du wahnsinnig geworden?«, schrie Nihal, völlig durchnässt.
    »Es brennt. Du musst hier raus«, rief Laio in heller Aufregung.
    Nihal blickte hoch: Eine blaue, nicht eben große Rauchwolke schwebte über ihrem Kopf. Als sie begriff, um was es sich handelte, begann ihr Herz schneller zu schlagen.
    Laio wurde blass. »O Gott, sieh doch, du brennst ja!«
    Er machte bereits Anstalten, einen weiteren Eimer Wasser zu holen, doch Nihal hielt ihn zurück. »Jetzt beruhig dich wieder. Ich gehe schon nicht in Flammen auf. Aber tu mir einen Gefallen. Such mir fünf möglichst ähnliche Steine, und bring sie mir zusammen mit Feder und Tinte.« »Aber was ...«
    »Es ist ein Zauber, jetzt beweg dich schon«, rief Nihal aufgeregt.
    Jemand hatte ihr eine Botschaft gesandt. Es gab nur zwei Menschen, die dafür infrage kamen: Soana und ... Sennar. Nihal wagte noch nicht einmal zu denken, die Nachricht könnte von ihm sein. Gut möglich, dass er gar nicht mehr lebte, und wenn doch, so wollte er gewiss nichts mehr von ihr wissen. Gib dich keinen Illusionen hin, sagte sie sich, hoffte dabei aber mit jeder Faser ihres Körpers, dass er dahinterstecken möge.
    Laio kam mit den fünf Steinen zurück. »Sind die in Ordnung?«
    Nihal riss sie ihm wortlos aus der Hand, ebenso wie die Feder und das Tintenfass. Sie setzte sich auf den Boden und versuchte, sich zu erinnern, wie die Runen ausgesehen hatten, die auf die Steine gezeichnet werden mussten. Warum hast du damals bei Soana bloß nicht fleißiger gelernt? So hockte sie da und zermarterte sich das Gehirn, während ihr Herz immer schneller raste und ihre Hände zu zittern begannen. Wie sahen die nur aus? Wie zum Teufel sahen die aus? Die ersten beiden Runen fielen ihr wieder ein, und mit unsicherer Hand malte sie sie nach, dann glaubte sie, sich irgendwie auch an die drei anderen zu erinnern, und kritzelte drei Zeichen hin, ohne sich im Entferntesten sicher zu sein, ob sie stimmten. Dann legte sie die Steine zu einem Kreis aus, schloss die Augen und versuchte, sich zu sammeln, doch in ihrem Kopf war bloß ein einziger Gedanke, der alle anderen vertrieb. Als sie den Mut fand, die Augen wieder zu öffnen, sah sie, wie sich der Rauch, der sie bis zu diesem Augenblick nur harmlos umschwebt hatte, zu einer perfekt runden Kugel verformte.
    Buchstaben begannen sich abzuzeichnen, tauchten nach und nach mit aufreizender Langsamkeit aus dem blauen Hintergrund auf, bis sie klar und gut zu erkennen waren. Die Botschaft war kurz. Wenige dürre Worte, die für sie jedoch wirkten wie ein Schluck kühles Wasser an einem glühend heißen Tag. »Ich bin wieder da, Sennar.«
    Nihal sprang auf und stürmte los, um Ido zu benachrichtigen, und ließ einen verdattert auf die bizarre Rauchkugel starrenden Laio zurück. Sie wusste nicht, warum sie ausgerechnet ihrem Lehrer die freudige Nachricht überbringen wollte, doch sie spürte, dass sie es ihm als Erstem erzählen musste. »Das ist ja eine wunderbare Neuigkeit!«, rief Ido aus.
    »Wo er jetzt wohl sein mag ..., ob er schon in der Nähe ist wann werde ich ihn sehen können ...?« Auf und ab stapfend, durchmaß Nihal mit großen Schritten den wenigen Raum in dem Zelt. Ido wurde selbst auch immer unruhiger, während er sie beobachtete.
    »Dann frag ihn doch einfach!«
    Nihal schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. »Du hast recht, wie dumm von mir, aber ja, ich frag ihn, wo er ist, natürlich! Die Steine liegen drüben. Und der Zauber? Wie ging der noch mal?« Dann stob sie davon, so eilig wie sie gekommen war.
    Dreimal musste Nihal die Zauberformel sprechen, denn sie erinnerte sich nicht mehr genau an die Worte, schließlich aber sandte sie die Botschaft los und verblieb dann in banger Erwartung einer Antwort.
    Zwei Tage dauerte es, zwei Tage, die für Nihal eine einzige Qual waren.
    »Denk doch nicht immer nur daran«, forderte Laio sie auf, doch seine Worte waren in den Wind gesprochen.
    Schließlich kam die Antwort: Binnen drei Tagen würde Sennar die Grenze zum Land des Windes erreichen, und er schlug Nihal vor, sich dort zu treffen. Drei Tage. Seit fast einem Jahr waren sie getrennt, doch diese drei Tage kamen Nihal wie eine Ewigkeit vor. In den zurückliegenden Monaten war so viel geschehen. Sie war eine andere geworden. Was würde sie empfinden, wenn sie Sennar nun wiedersah? Welchen Eindruck würde sie selbst auf ihn machen? Am Morgen des schicksalhaften Tages quälte Nihal beim Aufwachen sogleich

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