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Die Drachenkämpferin 02 - Der Auftrag des Magiers

Titel: Die Drachenkämpferin 02 - Der Auftrag des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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ist doch gar nicht der Ratssaal.«
    Dagon öffnete die Tür und bedeutete ihnen zu folgen.
    Zögernd traten Sennar und Nihal ein.
    Es war ein großer, schmuckloser Raum. In seiner Mitte stand ein steinerner Tisch. Die Frau, die daran saß, stand langsam auf. Sie war groß und von anmutiger Gestalt und trug ein schlichtes Gewand aus schwarzer Wolle, das bis zum Boden reichte. Ihr rabenschwarzes Haar war im Nacken zu einem Zopf geflochten, sodass ihr Gesicht, aus dem dunkle Augen hervorstachen, gut zu erkennen war. »Es ist lange her, nicht wahr?«, sagte Soana. Soana war Sennars Lehrerin gewesen und hatte eine Zeitlang auch Nihal, deren Tante sie war, in den magischen Künsten unterwiesen. Zwei Jahre waren mittlerweile vergangen, seit sie den Rat der Magier verlassen hatte. Von diesem Augenblick an hatten weder Sennar noch Nihal irgendetwas von ihr gehört.
    Unendlich vieles hatte sich in ihrer Abwesenheit zugetragen. Aber nun stand sie vor ihnen und schien sich kaum verändert zu haben. Ihr Gesicht wirkte angespannt, und das eine oder andere graue Haar war zu erkennen, doch ihre majestätischen Gesichtszüge, die Nihal immer ein wenig befangen machten, waren sich gleich geblieben.
    Während ihr Sennar entgegenlief, blieb Nihal wie angewurzelt auf der Schwelle stehen. Soana streckte eine Hand zu ihr aus. »Willst du mich nicht begrüßen?«
    Erst jetzt trat Nihal auf sie zu und umarmte sie.
    Nach der herzlichen Begrüßung standen Nihal und Sennar einen Augenblick lang etwas verlegen da.
    Soana bemerkte es und sagte mit einem traurigen Lächeln: »Keine Angst, ich weiß, was Fen zugestoßen ist. Zunächst sagte es mir mein Herz, dann auch jemand, den ich auf meiner Reise traf ...«
    Soana schwieg einen Moment, schüttelte dann den Kopf und zeigte wieder ihren heiteren Gesichtsausdruck, doch Nihal sah, dass der Schmerz sie noch immer quälte und vielleicht nie vergehen würde . »Wo warst du denn die ganze lange Zeit?«, fragte Sennar.
    »Ich bin umhergereist, habe nach Menschen und anderen Lebewesen gesucht, nach Orten, Zeugnissen ...« Die Zauberin blickte Nihal an. »... und nach Antworten.«
    »Und - hast du sie gefunden?«, fragte das Mädchen.
    »Ja, Nihal, und wir werden darüber sprechen. Aber jetzt nicht. Erst einmal möchte ich das Gefühl genießen, euch beide wieder um mich zu haben. Und alles erfahren, was ihr erlebt habt«, sagte sie und lächelte wieder.
    Sie unterhielten sich bis tief in den Abend. Nihal erzählte von Oarf und von ihren Schlachten, Sennar von der abenteuerlichen Reise nach Zalenia, doch auch viele unausgesprochene Dinge standen im Raum. Nihal musste an die Worte denken, die Megisto bei ihrer letzten Begegnung gesagt hatte: »Dein Wunsch nach Wahrheit könnte sich bald erfüllen. Aber bedenke, manchmal ist die Wahrheit ein gefährliches Gut.«
    Schließlich zogen sie sich auf die Zimmer zurück, die man erst recht spät für sie vorbereitet hatte. Nihal war im Begriff, ihre Tür zu schließen, als sie Sennars fragendem Blick begegnete. »Ist irgendetwas nicht in Ordnung?«, fragte der Magier. »Ja«, gab sie zu.
    »Freust du dich nicht, dass Soana wieder da ist.« »Doch schon, aber ...« Nihal zögerte. Wie soll ich es ihm nur sagen?
    »Ist es wegen dieses Palastes hier. Weckt er traurige Erinnerungen bei dir?«
    Nihal seufzte. Es war ein Fehler gewesen, bis jetzt zu schweigen. »Komm herein, Sennar.« Sie erzählte ihm alles: von Megisto, von dem verbotenen Zauber, von dieser Art Prophezeiung. Nihal hatte Sennar noch nie so wütend gesehen.
    »Bist du noch ganz bei Trost? Weißt du eigentlich, was du da angerichtet hast?«
    »Bitte, Sennar, halt mir keine Moralpredigt.«
    »Das tu ich ja gar nicht«, erwiderte er. »Aber solche Zauber sind nicht umsonst verboten. Sie sind äußerst gefährlich. Für dich und für andere. Du bist ein großes Risiko eingegangen, Nihal. Und wozu?«
    »Darüber möchte ich jetzt nicht reden.«
    »Ach nein? Und worüber möchtest du reden?« Sennar war richtig aufgebracht. »Gut, dann unterhalten wir uns ein wenig über deine Träume.«
    Nihal schüttelte den Kopf.
    »Doch, Nihal!«, ließ Sennar sich nicht beirren. »Erzähl mir mal, was in deinen Träumen geschieht!«
    Nihal musste einräumen, dass die Albträume sie, seit sie den Unauslöschlichen Schatten angewandt hatte, sogar noch schlimmer quälten. »Aber darum geht es mir jetzt gar nicht, Sennar. Eine andere Sache macht mir Sorgen. Was meinte Megisto, als er sagte, dass die Wahrheit manchmal ein

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