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Die Drachenkämpferin 02 - Der Auftrag des Magiers

Titel: Die Drachenkämpferin 02 - Der Auftrag des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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so ist es besser«, flüsterte er.
    Seine nackten Füße machten keinen Laut auf dem weichen Boden. Was man hörte, war nur hin und wieder das beunruhigende Rasseln seiner Ketten. Man hätte glauben können, dieser Wald gehöre ihm. Um sich dort mit einer solchen Sicherheit bewegen zu können, musste er jede Handbreit kennen.
    Nihal hingegen kam nur mühsam vorwärts. Die Dunkelheit störte sie nicht, doch das engmaschige Geflecht aus Ästen und Zweigen, durch das ihr Weg führte, stellte ihre Geschicklichkeit auf eine harte Probe.
    Es dauerte nicht lange, bis sie ihr Ziel erreichten. Als sie an einer Stelle aus dem Unterholz hervortraten, erblickten sie in einiger Entfernung eine hohe Felswand vor sich, die hier und da mit Efeuranken bewachsen war. Der Fuß der Wand wurde von Sträuchern und Bäumchen verdeckt.
    Auf den ersten Blick konnte Nihal nichts Auffälliges erkennen. »Ja, und?«
    »Dort!« Mit dem knöchernen Finger deutete der Alte auf eine bestimmte Stelle. Tatsächlich, im Mondlicht erkannte Nihal hinter dem Gestrüpp eine winzige Öffnung. Das Versteck der Banditen. Selbst mit Adleraugen war der Eingang kaum auszumachen.
    »Auch wenn es von hier nicht so aussieht, aber die Höhle dahinter ist sehr groß und besteht aus zwei miteinander verbundenen Räumen«, zischte der Alte. »Hinter dem Gebüsch, für uns nicht sichtbar, steht eine Wache. Nachts lösen sie sich alle zwei Stunden ab, tagsüber aber ist der Eingang meist unbewacht.«
    Nihal war überrascht, wie gut der alte Mann Bescheid wusste. Er schien das Treiben der Banditen lange beobachtet zu haben. Der Mann war ihr ein Rätsel.
    »Wie viele sind es denn?«, fragte sie.
    »Es waren mal zehn, aber zwei sind ja tot, und ein dritter ist verwundet und kommt nie raus.« Einige Minuten saßen sie schweigend da, dann richtete der Alte den Blick zum Himmel und stand auf. Er schien es plötzlich eilig zu haben. »Nun denn«, sagte er, »mehr kann ich nicht für dich tun.«
    Auch Nihal erhob sich. »Danke. Dass du mich gerettet hast und für deine Unterstützung. Ich hoffe, ich kann es dir eines Tages vergelten.«
    Der Alte zuckte die Achseln. »Wer weiß. Vielleicht, wenn sich unserer Wege noch einmal kreuzen. Bis dann, viel Glück.« Und im nächsten Augenblick war er schon im Gebüsch verschwunden.
    Mit einer Hand auf dem Heft ihres Schwertes stand Nihal da und beobachtete den Höhleneingang. Das lange untätige Herumliegen in der Behausung des Greises hatte sie zermürbt. Sie sorgte sich um Laio und brannte darauf, sofort loszuschlagen, doch die Überzahl der Banditen hielt sie noch zurück.
    Ein Kreischen ertönte, als sie das Schwert aus der Scheide zog. Das Geräusch zerriss die Stille der Nacht, und Nihal erstarrte. Nichts bewegte sich, weder um sie herum, noch vor der Höhle. Und doch lag dort jemand auf der Lauer, das Mädchen spürte es: ein Mann mit wachen Sinnen und zum Kampf bereit. Eine Weile verharrte sie reglos, das Schwert noch halb in der Scheide. Geduld, Nihal, Geduld. Das ist so eine Situation, in der es kühlen Kopf zu bewahren gilt. Lass dich nicht wieder hinreißen-wie so oft schon. Sie atmete einmal tief durch und steckte das Schwert so sachte wie möglich zurück. Nein, auf diese Weise konnte sie dieses Banditennest nicht angreifen. Die Wache wäre zwar kein Problem gewesen, doch sobald sie einen Fuß in die Höhle setzen würde, hätte sie sich sieben bewaffneten, kampferprobten Männern gegenübergesehen. Was sie jetzt brauchte, war ein Plan.
    Nihal rieb sich das Gesicht. Sie hasste das Warten und mehr noch taktisches Vorgehen. Der Mond war verschwunden, und im Osten färbte sich der Himmel in einem rötlichen Schimmer. Das Morgengrauen war nicht mehr fern. Nihal zog sich wieder in das Dickicht zurück, um sich ein Versteck zu suchen, in dem sie in Ruhe über die Lage nachdenken konnte. Ziellos streifte sie umher, bis sie an einen Bach kam, der sich durch ein schmales Bett schlängelte. Sie beugte sich nieder, um zu trinken. Zunächst benetzte sie bloß ihre Lippen, dann tauchte sie den ganzen Kopf ins Wasser.
    Sie hatte das Bedürfnis, ihre Gedanken zu ordnen. Eine ganze Weile saß sie am Bachufer und blickte zum Himmel, dessen Blässe langsam in ein tiefes Blau überging, das vom bevorstehenden Sommer kündete. Sie versuchte, sich zu sammeln, ihre Erregung zu dämpfen und die Ruhe zu finden, die sie brauchte, um sich einen Plan auszudenken. Gewöhnlich bereitete sie sich auf diese Weise vor, wenn es in die Schlacht ging: Dann

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