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Die Drachenkämpferin 02 - Der Auftrag des Magiers

Titel: Die Drachenkämpferin 02 - Der Auftrag des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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hockte sie sich in irgendeine Ecke, verharrte in Schweigen und zwang sich, nur auf ihren Herzschlag zu lauschen. Auf diese Weise hielt sie das Untier in Zaum, das in ihr lebte, ließ die Stimmen verstummen, die durch ihren Schädel hallten, und suchte jene Ruhe und Geistesgegenwart, die ein guter Ritter brauchte.
    Dieses Mal jedoch war die Situation anders. Kein Kriegseinsatz stand bevor, kein Schlachtfeld mit Horden brüllender Fammin und Soldaten, die besiegt werden mussten, erwartete sie. Auch vom Tyrannen keine Spur. Dieser Kampf hatte nichts mit Rache zu tun. Es war das erste Mal, dass Nihal sich darauf vorbereitete, nicht gegen, sondern für jemanden zu kämpfen. Als sie sich ihren Plan zurechtgelegt hatte, schritt sie unverzüglich zur Tat. Vor allem galt es, die Gegend zu durchkämmen und das Gelände und das Banditennest näher zu erkunden. Der Alte hatte ihr etwas von einer Höhle mit zwei verbundenen Räumen erzählt, aber das reichte ihr nicht. Sie musste noch ein paar Details mehr herausbekommen.
    Als Erstes machte sie sich daran, den Höhleneingang zu studieren, und kam sich dabei wie ein kleines Mädchen vor. Lautlos robbte sie zwischen den Farnen so nahe heran, dass sie alles klar erkennen konnte, und hielt dabei genügend Abstand, dass die Banditen sie unmöglich bemerken konnten. Während sie so auf dem Boden lag, die Hände im trockenen Laub vergraben, dachte sie zurück an die Spiele in der Steppe zu Füßen Salazars. Auch damals war sie mit pochendem Herzen durch das Gras gekrochen, aufgeregt, angespannt und wachsam wie eine Katze. Und viel zu schnell war aus den Kinderspielen Ernst geworden.
    Wie der Alte ihr richtig gesagt hatte, war ein Mann als Wache abgestellt. Nihal beobachtete ihn eine ganze Weile, wie er im Halbschatten vor dem Höhleneingang kauerte. Der Mann verstand sein Handwerk. Hätte man doch auch in ihrem Heer über solche Wachen verfügt! Er wirkte entspannt -offensichtlich rechnete die Bande mit keinem Angriff-, doch seine Sinne waren wach, denn er reagierte sogleich auf das leiseste Geräusch.
    Nihal wartete auf die Ablösung. Die neue Wache war von ganz anderem Kaliber. Mit gelangweilter Miene saß der Bandit, die Ellbogen auf sein in den Boden gerammtes Schwert gestützt, da und nickte sogar hin und wieder ein.
    Nihal prägte sich genau ein, wie er aussah. Er war klein und untersetzt und hatte lange dunkle Locken, die ihm bis auf die Schultern fielen. Es wäre von Vorteil, so überlegte sie, dann loszuschlagen, wenn er Wache hielt. So würde sie leichteres Spiel haben.
    Am Nachmittag machte sie sich an die Erkundung des Geländes. Aufmerksam untersuchte sie den Fels, in dem sich die Höhle öffnete. Die Wand war sehr breit, und Nihal wanderte eine ganze Weile umher, bis sie eine Stelle fand, an der sie hinaufklettern konnte. Das in Schichten aufgebaute Gestein war brüchig, und als sie oben angelangt war, fiel ihr auf, dass der Fels wohl wie eine Art Sieb war. Denn das daraufliegende Erdreich war voller mehr oder weniger tiefer Mulden.
    Der Reihe nach schaute sie sich jede einzelne genauer an. Ein Gang, der zur Höhle der Banditen führte, wäre ideal gewesen. Doch zunächst erwiesen sich alle Vertiefungen als Sackgassen, und die Suche trug ihr nichts als Kratzer und blaue Flecken ein. Eine Gnom-Arbeit. Das war was für Ido, sagte sie sich mürrisch, während sie sich den Dreck von den Kleidern klopfte. Es dauerte eine Weile, bis sie das fand, wonach sie suchte: eine Senke, von der eine Art Tunnel ausging. Nihal blickte hinein und versuchte, das Ende zu erkennen. Der Gang schien parallel zum Erdboden zu verlaufen, doch bei genauerer Prüfung erwies sich, dass er sich nach unten neigte. Na dann los, auf ein wenig Dreck mehr oder weniger kommt es jetzt auch nicht mehr an. Nihal sah noch einmal zum Himmel auf, holte tief Luft und zwängte sich dann mit dem Kopf voran in den Tunnel.
    Es war sehr eng, und trotz ihrer eher zierlichen Gestalt fiel es ihr an manchen Stellen schwer hindurchzukommen. Die wenige Luft in dem Gang roch abgestanden und muffig. Fast blind, sich an den Wänden voller Käfer und Würmer entlang tastend, kroch Nihal vorwärts. Jeden Moment rechnete sie damit, auf eine Wand zu stoßen, die ihr den Durchgang versperren und sie zur Umkehr zwingen würde, aber sie hatte Glück. Immer weiter ging es hinab. Längst robbte sie auf dem Bauch und setzte Knie und Ellbogen ein, um sich durch den Stollen hindurchzuzwängen. Endlich erkannte sie in der Ferne einen

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