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Die Drachenkämpferin 03 - Der Talisman der Macht

Titel: Die Drachenkämpferin 03 - Der Talisman der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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hatte.
    Er war wohl nicht höher als vielleicht fünfzig Ellen und wies einen kleinen runden Krater auf, aus dem zähflüssige Lava hervortrat, die träge in den See rann. »Wie gesagt, das Wasser ist giftig und sehr salzig«, bemerkte Aires, als sie am Ufer rasteten. Sie hob einen Stein auf und schleuderte ihn auf den See hinaus. Das Wurfgeschoss versank, trat dann langsam wieder an die Oberfläche und trieb dann auf dem Wasser.
    Verblüfft betrachteten Nihal und Sennar eine Weile dieses Schauspiel. »Sind wir hier denn eigentlich richtig?«, fragte der Magier schließlich seine Gefährtin. Nihal schloss die Augen, öffnete sie dann wieder. »Ja, das sind wir.«
    »Nun gut«, wandte sich Aires an die beiden, »dann seid ihr ja am Ziel. Was ihr hier sucht, will ich gar nicht wissen, und wenn ich euch richtig verstanden habe, geht es mich auch nichts an. Ich lasse euch jetzt allein. Wir treffen uns dann wieder an der Stelle, wo wir ans Tageslicht gekommen sind.«
    Mit diesen Worten wandte sie sich ab und machte sich auf den Rückweg. Sennar und Nihal blieben unentschlossen am Ufer stehen.
    »Und nun?«, fragte Sennar.
    »Das Heiligtum soll sich im Vulkan befinden«, antwortete Nihal ruhig. »Na toll«, bemerkte Sennar, »und wie sollen wir dort hinkommen?«
    »Durch einen Zauber«, antwortete Nihal.
    Dem Magier fiel auf, dass ihre Stimme seltsam klang, jedwede Färbung verloren hatte. »Alles in Ordnung mit dir?«, fragte er.
    »Zaubere uns einen Steg«, forderte Nihal ihn mit derselben monotonen Stimme auf. Sennar betrachtete sie einige Augenblicke und gehorchte dann. Eine schmale Brücke begann sich auf der Wasseroberfläche abzuzeichnen. Die Halbelfe betrat sie, und Sennar wollte es ihr nach tun.
    »Du bleibst hier«, hielt ihn Nihal zurück.
    »Wieso das denn? Ich hab dich doch in fast alle Heiligtümer begleitet.« »Diesmal kannst du nicht mitkommen. Mich erwartet jemand, dem ich geweiht bin.« »Aber ...«, versuchte Sennar zu protestieren, doch Nihal hatte sich bereits entfernt und wurde langsam von den Dampfwolken, die über dem See lagen, verschluckt. Der Magier ließ sich am Ufer nieder und begann zu warten. Dann war es also Shevrar, der sie rief.
    Mit dem Gefühl, einem Befehl zu gehorchen, einem seltsamen vertrauten Ruf, dem sie sich unmöglich widersetzen konnte, schritt Nihal voran. Der Talisman, unter ihrem Oberteil verborgen, wies ihr ganz deutlich den Weg in das Heiligtum, fast konnte sie auf ihrer Haut das Funkeln der Edelsteine spüren.
    Auf der Insel in der Mitte des Sees würde sie ein treuer Diener von Shevrar empfangen, jenem geheimnisvollen Gott, dem sie durch ihre Mutter geweiht worden war. Bald schon gelangte sie zur Insel. Sie lief einmal um den Vulkan herum, erblickte aber nichts als Lava, überall Lava, aber keinen Weg, der in das Innere geführt hätte. Als sie sich jedoch genauer umsah, erkannte sie eine kleine Fläche, die von Lava umspült wurde, selbst aber fest war. Sie ging hin.
    Vor ihr, von einer Flammenwand umhüllt, sah sie ein Tor, auf dem in Feuerlettern »Flaren« geschrieben stand. Dies war also der Ort, wo Flar aufbewahrt wurde, Shevrars Heiligtum.
    Mit einem Mal verlor Nihal ihre ganze Selbstsicherheit. Sie hörte, wie der Feuergott nach ihr rief, und bekam es mit der Angst zu tun. Was wollte er wohl von ihr? Sie kannte ihn nicht, diesen Gott, mochte seinen Namen nicht, der nach Krieg und Zerstörung klang. Am liebsten hätte sie diese Feuerschwelle gar nicht überschritten, doch sie konnte nicht anders, sie musste es tun. Sie ging auf das Flammentor zu und trat hindurch. Auf halbem Weg blieb sie verdutzt stehen. Die Flammen erreichten zwar ihre Haut, verbrannten sie aber nicht. Sie war also willkommen.
    Die Halbelfe trat ein und stand in einem großen runden Saal mit blutroten Wänden, die eine unglaubliche Helligkeit verbreiteten. Wie Säulen ragten Feuerzungen zur Decke auf, und im hinteren Teil des Raumes sah sie Flar, rot glühend über einem Scheiterhaufen schweben. Eigentlich müsste die Hitze unerträglich sein, dachte Nihal, doch sie spürte sie nicht, fühlte sich im Gegenteil ganz behaglich, so als sei dies der Ort, der seit Langem schon für sie vorherbestimmt war. Sie hatte gut daran getan, sich nicht von Sennar begleiten zu lassen, denn er hätte diese Hitze nicht ausgehalten und wäre vielleicht noch nicht einmal unbeschadet über die Schwelle gekommen.
    Als Nihal vortrat, hallten ihre Schritte durch die Stille.
    »Rassen, Sheireen tor Shevrar«, sprach

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