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Die Drachenkämpferin 03 - Der Talisman der Macht

Titel: Die Drachenkämpferin 03 - Der Talisman der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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Geschöpfe gehalten wurden. Nur waren sie jetzt noch eindringlicher. Die Halbelfe konnte sich nicht erklären, woher sie rührten, und fand es unglaublich, dass ein Fammin so tief betrübt und gefügig sein konnte.
    Als sie dann beim Essen zusammensaßen, erzählte Laio den beiden Freunden seine Geschichte. Stolz beschrieb der Knappe seine Flucht aus der Zelle, den Übergang über den Pass, die Gefangennahme und die Folter und ließ dabei keine Kleinigkeit aus. An seinem Gesichtsausdruck erkannte Nihal, wie gut es ihm tat, endlich auch einmal bewundert zu werden, und immer wieder blickte er zu Sennar hinüber, in ständiger Erwartung einer anerkennenden Bemerkung vonseiten des Magiers.
    Schließlich erzählte er auch von Vrasta.
    »Ich denke, um deine Wunden sollte ich mich auch mal kümmern«, sagte Sennar, als Laio geendet hatte.
    Der Junge starrte ihn an und war erst beruhigt, als der Magier lächelte. Dann wandte er sich an Nihal. »Bist du sauer auf mich?«
    Nihal zögerte eine Weile, bevor sie antwortete. »Ich weiß nicht.«
    »Glaub mir, ich habe nicht aus einer Laune heraus gehandelt«, rechtfertigte sich Laio, und Nihal bemerkte, dass seine Stimme nicht mehr so hell wie früher klang, eher eine Männerstimme geworden war. »Ich möchte Herr meines Schicksals sein, deswegen habe ich es getan. Und ich weiß, ich kann dir hier nützlicher sein als im Hauptlager oder sonst irgendwo.«
    »Aber ... wie hast du dich bloß zurichten lassen ...«, murmelte Nihal.
    »Das war der Preis, den ich für meinen Entschluss zahlen musste. So ist das im Leben«, erklärte er. Mit einem Lächeln stand er auf und entfernte sich ein wenig mit Sennar. Abgesehen von der großen Wunde an der Schulter, die sich zu entzünden drohte, verheilten die anderen Verletzungen schon, aber sie waren so zahlreich, dass der Magier seine Zeit brauchte, bis er sie alle behandelt hatte. Als er endlich fertig war, schlummerte Laio friedlich ein.
    Der Magier gesellte sich wieder zu Nihal, die gedankenverloren am Feuer saß. »Was hast du mit dem Fammin vor?«, fragte er.
    »Ihn töten, es gibt keine andere Möglichkeit«, antwortete Nihal kühl.
    »Glaubst du denn nicht, was Laio erzählt hat?« »Die Fammin sind todbringende Maschinen, nichts weiter.«
    Seit ihrem Rundgang durch Seferdi spürte Nihal in sich das Verlangen zu töten, und nun bot sich ihr die Gelegenheit dazu. Sie hatte Laios Körper gesehen, als Sennar ihn behandelte: kein Fitzelchen Haut, das nicht von Peitschenhieben aufgerissen oder von glühenden Eisen verbrannt war.
    Von allen Misshandlungen war Nihal die Folter am unerträglichsten.
    »Laio vertraut ihm aber und mag ihn sogar«, gab Sennar zu bedenken. »Wollte der Fammin uns wirklich töten, hätte er ihm doch nicht alles gebeichtet. Ich weiß, du bist noch aufgewühlt und zornig durch das Grauen, das wir in Seferdi gesehen haben, aber ich glaube, du solltest noch mal darüber nachdenken ...«
    Mit einer unwirschen Geste brachte Nihal ihn zum Schweigen. »Was soll das? Die Fammin sind unsere Feinde, Schluss, aus!«
    »Dieser hier hat Laio aber das Leben gerettet«, erwiderte Sennar.
    »Ja, aber nur, um uns auf die Spur zu kommen und uns dann alle zu töten.« »Sprich doch mal mit ihm«, schlug Sennar vor. »Frag ihn aus und finde heraus, was er tatsächlich vorhat. Danach entscheiden wir.«
    In dem Gefühl, dass diese Kreatur gleich neben ihr lag, konnte Nihal ohnehin nicht schlafen, und so beschloss sie, auf der Stelle mit dem Fammin zu reden. Mit einem Fußtritt weckte sie ihn und baute sich vor ihm auf. Wie von selbst fuhr ihre Hand zur Waffe, doch sie beherrschte sich und tötete ihn nicht. Es war sein Blick, der sie zurückhielt: Diese tiefe Traurigkeit, die in ihm lag, hinderte sie daran, das Schwert zu ziehen und ihm den Kopf abzuschlagen. »Ich hab mit dir zu reden«, sagte sie. Der Fammin blickte sie nur ruhig an.
    Nihal setzte sich. »Hast du einen Namen?«
    »Vrasta.«
    Die Halbelfe zuckte zusammen. Das war ein Wort aus der verbotenen Formel. Allein der Klang jagte ihr einen Schauer über den Rücken.
    »Das ist ein Wort, das der Tyrann bei seinen Zaubern einsetzt«, erklärte Vrasta jetzt auch. »Alle Fammin tragen solche Namen, damit sie, wenn man sie ruft, sogleich unter einem Zauberbann stehen, der sie zum Gehorsam zwingt.«
    »Dann werden euch also auf diese Weise Befehle erteilt?«
    »Ja«, bestätigte Vrasta. »Einen einfachen Befehl könnte ein Fammin sogar verweigern, aber wird er beim Namen gerufen, ist

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