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Die Drachenkämpferin 03 - Der Talisman der Macht

Titel: Die Drachenkämpferin 03 - Der Talisman der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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nun kämpfen oder Löcher in die Luft starren?«, provozierte Ido ihn.
    »Ihr habt noch keine Kampfstellung eingenommen ...«
    »Das machen die Fammin auch nicht ... Ein großer Krieger wie du müsste das eigentlich wissen. Los, jetzt komm schon her.«
    Mit einem tiefen Ausfallschritt stürmte Dohor auf Ido ein, und dem genügte es, seitlich auszuweichen. Schon während er den Hieb setzte, schien der Junge zu ahnen, dass seine Taktik nicht aufgehen würde, und versuchte es gleich noch mal mit einem Schlag von der Seite. Mit einem Sprung wich Ido aus, Dohor verlor das Gleichgewicht, und im nächsten Moment hatte ihm der Gnom die Schwertspitze an die Kehle gesetzt. »Tja, sieht so aus, als wäre der Kampf schon entschieden. Aber vielleicht warst du bloß nicht ganz bei der Sache, hattest nicht genügend Zeit, mir dein großes Talent zu beweisen. Also machen wir es doch so: Wer von drei Angriffen die meisten gewinnt, ist Sieger, einverstanden?«
    Dem Jungen schien allmählich klar zu werden, was er sich da eingebrockt hatte, denn er nickte ergeben.
    Die beiden trennten sich wieder. Auch diesmal blieb Ido fest an seinem Platz, und Dohor versuchte, ihn anzugreifen. Jetzt probierte er es mit einem Hieb von oben, doch wieder wich der Gnom geschwind zur Seite aus, und der Schlag ging ins Leere. Seit Beginn dieser Farce hatte Ido noch nicht ein Mal sein Schwert benutzen müssen. Wieder versuchte es Dohor und noch einmal, aber Ido huschte wie ein Wiesel hin und her. Da plötzlich schlug er zu. Er traf das Schwert seines Gegners, das in hohem Bogen davonflog. Und wieder setzte er dem Jungen die Klinge an die Kehle.
    »Du musst dein Schwert schon richtig festhalten ...«
    Dohor reagierte nicht, stand nur mit verschreckter Miene vor ihm und keuchte. »Zwei von dreien, mein Junge. Da habe ich wohl gewonnen. Aber nimm's nicht tragisch, heute will ich mal großzügig sein. Deshalb schlage ich vor: Wenn du den nächsten gewinnst, nehme ich dich in meine Truppe auf. Einverstanden?« »Ich ...«, versuchte der Junge mit flehendem Blick einzuwenden, aber Ido ließ ihm nicht die Zeit, den Satz zu beenden.
    »Ausgezeichnet, wir verstehen uns. Nun denn, ich bin zwar großzügig, aber auch nicht dumm, das heißt, diesmal werde ich angreifen.«
    Ido und Dohor gingen wieder ein paar Schritte auseinander. Sobald Ido sah, dass Dohor Aufstellung genommen hatte, attackierte er. Wie üblich focht er nur aus dem Handgelenk. Seine kurzen Beine, die bei der Horde verzogener Burschen für so viel Heiterkeit sorgten, standen fest am Boden, und auch seinen Oberkörper bewegte er kaum. Nur seinen Arm schwang er hin und her.
    Dohor wusste nicht, wie er reagieren sollte. Er versuchte zu parieren, doch Idos Schwert war wahnsinnig schnell und kam aus allen Richtungen. Der Junge wehrte sich nach Kräften, konnte aber lediglich zurückweichen, bis er irgendwann nur noch ein paar Schritt von dem Waffenständer am hinteren Ende der Arena entfernt war. Er geriet in Panik, strauchelte und stürzte zu Boden. Erneut war Idos Schwert auf seine Kehle gerichtet.
    »Na, einen schlechten Tag erwischt? Oder wie ist es möglich, dass so ein toller Fechter wie du keinen einzigen meiner Schläge parieren konnte? Sag's mir!«
    Dohor, den Tränen nahe, lag keuchend am Boden und brachte kein Wort heraus. »Verausgab dich nicht weiter, ich werde dir erklären, wie die Sache aussieht. Die Sache sieht nämlich so aus, dass du ein unreifes Kerlchen und noch kein Soldat bist und dich grenzenlos überschätzt. Es sieht so aus, dass du vielleicht schon Talent haben könntest, aber viel zu überheblich und eingebildet bist. Du hast noch sehr viel zu lernen über die Technik des Schwertkampfes und erst recht über den Krieg. Anstatt hier rumzuflennen, dass ich dich nicht genommen habe, solltest du mir lieber danken. Damit habe ich dir nämlich das Leben gerettet. Eine Schlacht hättest du nicht so lange überlebt, wie dieser Zweikampf gedauert hat.«
    Ido steckte sein Schwert zurück und verließ die Kampfbahn, im allgemeinen Schweigen, das nur durchbrochen wurde von Dohors Schluchzern der Wut und der Scham.
    Nach der Lehrstunde in der Arena änderte sich für Ido schlagartig die Situation. Die Jungen blickten ihn nur noch verängstigt an, die anderen Lehrer gingen ihm aus dem Weg. Es war nicht unbedingt das, was der Gnom sich erhofft hatte, aber Furcht war immer noch besser als Hohn und Spott, und so gab er sich mit dem Erreichten zufrieden.
    Sein Auftritt an jenem Abend hatte

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