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Die Drachenkrone ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Die Drachenkrone ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Drachenkrone ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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hinüber, hinter denen sich die Lichtung mit dem Versammlungshaus verbarg.
    »Vielleicht sollten wir hinübergehen und vor der Tür warten?«, schlug Cay vor, obwohl in der Schüssel noch ein großes Fleischstück lag.
    Da entdeckte Rolana die Gestalt des Heilers unter den Bäumen. Die Freunde erhoben sich und gingen ihm entgegen. Die Anspannung spiegelte sich in ihren Gesichtern. Galorond schüttelte den Kopf.
    »Bitte verzeiht, dass wir eurem Wunsch nicht entsprechen können. Es wäre nicht gut, wenn wir Elben wieder Krieg gegen Menschen führen. Es hat lange gedauert, bis wir uns nach dem großen Feuersturm von der Bevormundung und Beherrschung durch die Menschen befreien konnten. Wir werden unser Volk nicht wieder der Gefahr aussetzen, zum Spielball ihrer Machtgier zu werden.«
    Cay wollte etwas erwidern, doch der Blick aus den tür-kisfarbenen Augen ließ ihn verstummen. Enttäuscht gingen die Freunde zum Gasthaus zurück.
    »Seht, dort drüben ist Vlaros«, rief Rolana plötzlich und strebte auf einen der Tische zu. Dann blieb sie unvermittelt stehen. »Aber, das kann nicht sein«, stieß sie hervor. »Ist das nicht Lahryn aus dem Felsental, der dort bei ihm sitzt?«
    Das war eine freudige Überraschung. Herzlich begrüßten die Freunde den Hofmagier von Theron, den sie tot unter den Trümmern der Burg geglaubt hatten.
    »Wie seid Ihr nur entkommen? Erzählt uns Eure Geschichte«, rief Ibis und stieß ihn auffordernd in die Seite.
    Cay winkte nach der Wirtstochter um mehr Wein, und Thunin schob noch ein paar Stühle heran. Gebannt lauschten sie der Geschichte seiner Flucht bis zu den Zwergen, seiner Wanderung in die Eibenstadt und seiner Heilung.
    »Nun darf ich mich also mit Recht wieder einen Magier der hohen Schule nennen«, schloss er nicht ohne Stolz. »Doch was führt Euch hierher?«
    Rolana berichtete knapp von Laminas Entführung und ihrem Versuch, Unterstützung bei den Elben zu finden. Lahryn trank einen Schluck Wein und nickte dann.
    »Es ist schon verständlich, dass sich die Elben nicht in fremden Händel einmischen. Doch wenn euch ein alter Hofmagier eine Hilfe ist, dann will ich mich diesem Abenteuer nicht verschließen. Ich denke, ich habe der Gräfin gegenüber noch einen Schuldenberg abzutragen.«
    Cay schlug dem Magier auf den Rücken, und Rolana drückte ihm warm die Hand. »Ihr seid uns mehr als nur willkommen.«
    »Wenn sich nun auch noch Vlaros uns anschließt, dann sind wir zu sechst«, rechnete der Zwerg. »Das ist keine Armee, doch es wird hoffentlich reichen, um den Piraten ihre Beute zu entreißen.« Erwartungsvoll sahen die Freunde Vlaros an.
    »Also, ich weiß nicht, ob ich mich darauf einlassen kann. Ich meine, ich habe hier gerade erst mit meinen Studien begonnen und kann jetzt nicht wieder abreisen und ….«
    »Aber wir brauchen deine Hilfe«, rief Rolana und griff nach seiner Hand. Vlaros entzog sie ihr rasch und wich ihrem Blick aus. Da griff Lahryn ihn energisch am Ärmel und forderte ihn auf, mit ihm ein paar Schritte zu gehen. Die Freunde hörten seine aufgebrachte Stimme, die von Freundschaft und Treue sprach, dann gingen seine Worte im Stimmengewirr der anderen Gäste unter.
    Rolana sah ihnen nach. Ein ganzes Stück entfernt blieben sie unter einer Eiche stehen. Sie sah Lahryn, wie er eindringlich auf Vlaros einredete, der immer wieder ein Stück zurückwich. Abwehrend hob der junge Mann die Hände, doch dann sackte sein Kopf beschämt nach vorn. Er drehte sich auf dem Absatz um und verschwand in den Tiefen des Waldes. Schwer atmend und mit rotem Gesicht kam Lahryn wieder an ihren Tisch, setzte sich und trank mit einem Zug seinen Becher leer. Die Freunde musterten ihn schweigend.
    »Er kommt mit«, knurrte der alte Magier und fügte dann noch kaum hörbar hinzu: »Es war längst überfällig, dass ihm jemand seine kindischen Flausen austreibt. Er ist kein schlechter Kerl, aber er steht sich selbst im Weg.« Mit einem Ächzen erhob er sich und schlang sich seinen Umhang enger um die Schultern.
    »Ich werde nun mein Bündel schnüren und zu Bett gehen. Bei Sonnenaufgang hier an der großen Eiche?«
    Die anderen nickten.
    Vlaros war am Morgen der Erste, der bei der großen Eiche eintraf. Das Wirtshaus lag verwaist da, nur die ausgebrannten Windlichter standen noch auf den Tischen. Als die ersten Sonnenstrahlen die höchsten Spitzen der Baumriesen streiften, waren alle versammelt. Schweigend ritten sie los. Die Stadt schlief noch, und der Nebel schwebte nass und träge

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