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Die Drachenkrone ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Die Drachenkrone ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Drachenkrone ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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vernachlässigen, und musste dann durch eine schmerzhafte Strafe lernen, dass der Kapitän so etwas nicht duldete.
    »Ich muss ihnen mal wieder ein paar Huren besorgen«, murmelte er in seinen Bart, doch der Steuermann hatte ihn gehört und nickte.
    »Ja, das täte den Jungs gut. Und mir auch.«
    Sie ließen den Pferden ein paar Minuten Zeit, ihren Durst mit dem klaren Bachwasser zu löschen, bevor sie das andere Ufer erklommen. Plötzlich hieb Ibis ihrem Pferd die Fersen in die Flanken, stieß einen schrillen Ruf aus und jagte dann auf die beiden schattenhaften Gestalten zu, die ihre scharfen Augen dort im Unterholz entdeckt hatten. Einer der Reiter brach durch das Gebüsch und ritt der Elbe halsbrecherisch entgegen. Als er Ibis erreichte, zügelte er sein Pferd hart. Es tänzelte und stieg in die Höhe, doch der Reiter ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, lachte und schwenkte den Bogen über dem Kopf.
    »Dass ich euch so schnell wiedersehe, hätte ich nicht gedacht.« Die Augen des Elben glänzten.
    »Seradir, wie gut, dass wir dich treffen«, begrüßte ihn nun Cay, der mit den anderen herankam. Er nickte dem zweiten Elb, einem älteren Krieger, der sich nun langsam näherte, höflich zu.
    »Leider ist der Grund unserer schnellen Rückkehr nicht erfreulich«, sagte Rolana. »Ist es möglich, dass wir mit den Ältesten sprechen?« Ihr Blick wanderte fragend zwischen Seradir und seinem Begleiter hin und her.
    Der zweite Elb, der sich als Bergorund vorstellte, wiegte zweifelnd den Kopf hin und her, doch er war einverstanden, die Freunde in die Stadt zu begleiten. Immerhin hatte der große Weise die Priesterin geheilt, und so war er sicher, dass die Menschen und sogar der Zwerg willkommen waren. Er wendete sein Ross und winkte den Gästen, ihm zu folgen. Seradir und Ibis ritten mit etwas Abstand hinterher. Schweigend lauschte er ihrem Bericht.
    Die Freunde hatten Glück. Sie ritten gerade über die große Lichtung, die zum Versammlungshaus unter der Blutbuche führte, als ihnen Galorond entgegenkam. Rolana ließ sich von ihrer Stute gleiten, verbeugte sich und sprach dann hastig auf den alten Elbenheiler ein. Seine lebhaften Augen huschten über die junge Priesterin und dann über ihre Gefährten, die nun auch abstiegen und abwartend in einiger Entfernung stehen blieben.
    Rolana war mit ihrer Geschichte zu Ende und sah Galorond erwartungsvoll an. Seine türkisfarbenen Augen kehrten wieder zu ihr zurück.
    »Es freut mich, dich bei so guter Gesundheit zu sehen, Rolana, Tochter des Soma«, sagte er mit sanfter Stimme.
    Die junge Frau errötete. »Ich wollte nicht unhöflich sein, Meister der Heilkunst«, erwiderte sie entschuldigend, »doch versteht, das Leben der Gräfin von Theron ist in ernster Gefahr.«
    Der Alte nickte. »Ja, das habe ich vernommen, doch ich weiß nicht, ob wir Elben, die wir uns so viele hundert Jahre in den Schutz dieses Waldes zurückgezogen haben, uns für das Schicksal der Menschen interessieren sollen.«
    »Aber Ihr habt Euch doch auch meiner angenommen«, wagte Rolana einzuwerfen.
    »Ja, du hast dich in unseren Schutz begeben, doch unsere Männer mit hinausschicken in einen Kampf, der sie nichts angeht? Ist das nicht etwas ganz anderes?«
    Rolana senkte den Kopf. »Ihr habt Recht, Galorond von der Steineiche. Verzeiht, dass wir euch um Hilfe gebeten haben.«
    Der Heiler schüttelte den Kopf und lächelte. »Um Hilfe und Rat zu fragen ist jedermanns Recht und sich die Nöteanzuhören jedermanns Pflicht. Ich werde mit den Ältesten sprechen, und ich verspreche, ihr werdet unsere Antwort hören, noch ehe Rubius am Himmel erscheint.«
    Er wandte sich ab und ging auf das Versammlungshaus zu. Rolana schien es, als verneigten sich die Blütenranken vor ihm, als der Weise durch den Torbogen schritt. Einige Augenblicke standen die Freunde noch da und sahen zu dem runden Haus unter der Blutbuche hinüber, dann nahmen sie ihre Pferde beim Zügel und führten sie zum Gasthaus hinüber. Ein Junge brachte den Pferden Heu und Wasser, während sich die Ankömmlinge an einem Tisch unter den Kastanienzweigen niederließen, der sich schnell mit duftenden Speisen, einem Krug Met und tönernen Bechern füllte. Die zierliche Elbe lächelte und knickste, dann war sie schon wieder verschwunden, um an einem anderen Tisch zu bedienen.
    »Werden sie uns helfen? Was meint ihr?«, fragte Cay nun schon zum fünften Mal nervös. Der Zwerg knurrte unwillig, doch auch sein Blick wanderte immer wieder zu den Bäumen

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