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Die Drachenkrone ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Die Drachenkrone ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Drachenkrone ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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könnte sie in die Festung der Untoten schicken, um nach der Figur zu suchen, war wie ein eisiger Klumpen in ihrem Magen. Nein, sie wollte es nicht selbst überprüfen, ob der Blut saugende Graf auf Draka wirklich so grausam war, wie die Legenden erzählten.
    Von ein paar Brandblasen an den Händen abgesehen, erreichten die Gefährten unbeschadet das andere Ufer des kochenden Sees. Sie vertäuten das Floß an einem Steinblock und stiegen dann die gewundenen Stufen hinauf, bis sie auf einer vorkragenden Felsplatte, mehr als dreißig Fuß über dem Wasser, standen. Durch einen Torbogen traten sie in eine Halle, von der aus ein Gang nach Osten führte. Das natürliche Höhlensystem, dem sie den vorherigen Tag gefolgt waren, schien sich dagegen in einer Spalte nach Westen fortzusetzen. Unschlüssig blieben sie in der Halle stehen. »Burg Theron liegt östlich von uns«, sagte Thunin bestimmt und schritt auf den Gang zu. »Die Höhle führt uns nur noch tiefer in die Silberberge.«
    Rolana drehte sich einmal im Kreis und hob dann resignierend die Hände.
    »Ich habe schon lange völlig die Orientierung verloren. Ich sehe nur, dass dieser Gang von Menschen- oder Zwergenhand geformt und der andere Weg eine natürliche Höhle ist.« Auch Cay schüttelte nur ratlos den Kopf, und sie mussten sich auf Thunins Gabe, sich unter Tage zurechtzufinden, verlassen. Sie folgten dem Gang, bis eine stabile Holztür ihnen den Weg versperrte, doch Thunin beseitigte das Problem mit ein paar gezielten Schlägen seiner Axt. Der Zwerg stieg über die Holzspäne und Bretterstücke hinweg, die anderen folgten ihm. Nur Rolana blieb zurück. Sie griff sich an den Kopf und stöhnte, dann wandte sie sich um und taumelte ein paar Schritte in den Gang zurück, aus dem sie gekommen waren. Cay blieb stehen und sah sich nach der jungen Frau um.
    »Rolana? Kommst du?«
    Doch sie schien ihn nicht zu hören. Sie verbarg ihren Kopf in den Händen und atmete schwer. Mit ein paar schnellen Schritten war der Kämpfer an ihrer Seite.
    »Was ist mit dir?«, fragte er besorgt. Inzwischen hatten auch die anderen bemerkt, dass etwas nicht stimmte, und kamen wieder zurück.
    »Er ist ganz nah!«, keuchte Rolana. »Er ruft nach mir!« Sie presste die Handflächen an ihre Schläfen, so als könne sie die Stimme dadurch zum Schweigen bringen. »Ich kann seine Worte in meinem Kopf hören, ganz deutlich.«
    »Das bildest du dir nur ein«, sagte Cay beschwichtigend. »Wenn wir erst einmal wieder draußen in der Sonne stehen, dann wird sie die seltsamen Stimmen schon verjagen.«
    Die junge Priesterin blitzte ihn zornig an. »Ich bin nicht verrückt, und ich bilde mir auch nichts ein, ich kann denKupferdrachen sehen. Er spricht zu mir. Er ist ganz in der Nähe.«
    Verwunderung huschte über ihr Gesicht, und dann spielte ein verzücktes Lächeln um ihre Lippen. Ihre Augen wurden glasig. Cay sah sie verdutzt an, Ibis und Thunin wechselten besorgte Blicke. Der Zwerg schluckte trocken. Er scheute keinen Kampf, doch wenn Rolana Recht hatte und sie gegen einen Drachen antreten mussten, dann waren ihre bisherigen Begegnungen in diesen Katakomben harmlos gewesen.
    »Er ruft nach mir«, hauchte Rolana mit seltsam fremder Stimme. »Peramina, ich höre dich und folge deinem Befehl.« Ohne die Freunde zu beachten, wandte sie sich ab und strebte eilig den Weg zum kochenden See zurück.
    »Rolana, wo willst du denn hin?«, rief Cay verwirrt, dann zog er sein Schwert. »Was steht ihr hier noch herum?«, fuhr er die Freunde an, die Rolana kopfschüttelnd nachsahen. »Wir müssen ihr nach und sie beschützen.«
    Und schon stürmte er den Gang entlang. Thunin und Ibis sahen sich an und nickten, und so blieb auch Vlaros nichts anderes übrig, als ihnen zum See zurück zu folgen. Sie rannten durch die Halle und bogen dann in die Felsspalte ein, in der sie Rolana hatten verschwinden sehen. Die Freunde mussten sich beeilen, um sie nicht aus den Augen zu verlieren. Sie folgten einem Gewirr von Gängen, doch die junge Priesterin zögerte nicht einen Moment.
    Rolana sah den Drachen ganz deutlich vor sich. Mit leiser Stimme sprach er zu ihr, und freudig folgte sie seinem Begehren. Sie schlüpfte durch schmale Durchbrüche und durchquerte weit gespannte Hallen, ohne sich auch nur einmal umzudrehen. Sich gegen diesen Ruf zu wehren kamihr nicht in den Sinn. Sie sah nur die glänzenden Schuppen und diese bernsteinfarbenen Augen, die auf ihr ruhten und ihr bis tief in die Seele drangen. Die Angst war

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