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Die Drachenkrone ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Die Drachenkrone ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Drachenkrone ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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hier unter der Erde sterben.
    Stöhnend lehnte er sich an die Wand, um einen Moment zu ruhen. Sich hinzusetzen wagte er nicht, zu sehr fürchtete er, sich niemals wieder erheben zu können.
    »Ach, ihr Götter, lasst mich nicht hier in dieser Finsternis sterben!«, krächzte er. Seine Augen waren gerötet, die Zunge klebte geschwollen an seinem Gaumen.
    Am dritten Tag hörte er ein Pochen und Klopfen, doch er wusste nicht mehr, ob es wirklich war oder ob ihm sein Geist wieder etwas vorgaukelte. Wie eine hölzerne Puppe an Fäden stolperte er weiter, Schritt für Schritt. Lahryn bemerkte nicht, dass der Gang nun die Spuren von Hammer und Meißel trug, und dann, nach der nächsten Biegung, von schweren Balken gestützt wurde. Eine erloschene Laterne hing an einem Haken, in einer Nische stand ein schwerfälliger Karren auf hölzernen Rädern, doch so weit kam der Magier nicht. Die Wände um ihn herum begannen sich zu drehen, der Boden unter seinen Füßen wankte. Seine Kraft war zu Ende. Er brach zusammen und blieb reglos auf dem Steinboden liegen.
    Stundenlang rührte der Magier sich nicht. Er hörte nicht das Trappeln der Füße, die sich näherten und auch nicht die erstaunten Ausrufe der bärtigen Gestalten, als sie das zusammengesunkene Bündel entdeckten. Ratlos standen die Zwerge um den abgemagerten alten Mann herum, dessen Geist durch tiefe Finsternis wanderte.
    Am nächsten Morgen ritten Cay und Thunin noch einmal zur Burg hinüber, doch auch dieses Mal zeigten die Wächter keine Einsicht, und ihr Bitten endete jäh in einem Pfeilhagel. Bedrückt ritten sie zum Friedhof zurück. Bei einem kargen Mahl saßen die Gefährten zusammen und berieten, wie es weitergehen sollte.
    Dass Rolana Hilfe brauchte, daran gab es keinen Zweifel, aber noch wussten sie nicht, wie sie den langen Weg nach Fenon zurück bewältigen sollten, ohne ihren Zustand zu verschlechtern. Thunin und Cay machten sich schließlich daran, eine Trage zu bauen, die man zwischen zwei Pferde hängen konnte. Wenn man die Tiere am Zügel führte, sollten die Erschütterungen für die Verletzte erträglich sein. Während die beiden die Trage bauten, streifte Ibis durch den Wald, um ihre Vorräte aufzufrischen. Lahryns Erdhörnchen thronte frech auf ihrer Schulter. Offensichtlich hatte der kleine Nager Gefallen an der Gesellschaft der Elbe gefunden.
    Vlaros hielt sich den ganzen Tag dem Lager fern. Er schritt zwischen den alten Grabsteinen hin und her, murmelte vor sich hin und warf ab und zu finstere Blicke in Richtung des Schwertkämpfers. Er beobachtete genau, wie Cay und Thunin die Verbände der Verletzten wechselten, ihr Wasser einflößten und sie mit etwas Honig fütterten, den Ibis entdeckt hatte. Erst als am Abend ein Hase über dem Feuer briet, kam er zurück, setzte sich möglichst weit weg von Cay ins Gras und aß schweigend. Seit dem Vorfall in der Nacht hatten die beiden Männer kein Wort mehr miteinander gewechselt. Die Spannung zwischen ihnen knisterte förmlich in der Luft, und obwohl Rolana nun immeröfter bei Bewusstsein war, wurde die Stimmung zunehmend gereizter.
    Thunin kaute vor sich hin und schüttelte immer wieder den Kopf. Der Zwerg warf den letzten Knochen ins Gras, wischte sich die fettigen Finger an seiner Hose ab und erhob sich. Mit scharfer Stimme gebot er den beiden Männern, alle Waffen abzulegen und ihm dann zu folgen. Cay sah ihn verwundert an, stellte jedoch keine Fragen. Vlaros jedoch murrte, und der Zwerg musste ihn erst böse anfunkeln, bevor er ihm mit schleppenden Schritten in den Wald folgte. Thunin führte die beiden Rivalen zu einer Lichtung. Silbriges Mondlicht schwebte über dem saftigen Gras. Zwei Rehe brachen flüchtend durchs Unterholz.
    »So, ihr beiden«, sagte der Zwerg streng, »ich gehe nun zum Lager zurück, und ihr werft euch alles an den Kopf, was ihr in den letzten Stunden in euren Gedanken bewegt habt. Ihr könnt euch anschreien und von mir aus auch verprügeln, aber redet miteinander und schafft die Sache aus der Welt. Wir haben dieses Abenteuer gemeinsam begonnen, und wir werden es auch gemeinsam beenden. Rolana braucht uns jetzt. Was ihr macht, wenn wir Fenon erreicht haben, ist mir egal, doch für heute und den Rest des Weges dorthin müsst ihr zumindest Waffenstillstand schließen.«
    Der Zwerg drehte sich auf dem Absatz um und verschwand im dunklen Wald. Cay und Vlaros sahen sich wortlos an. Minutenlang war nur das Rauschen des Windes in den Wipfeln zu hören. Keiner brachte es über sich,

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