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Die Drachenkrone ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Die Drachenkrone ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Drachenkrone ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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göttliche Kraft in sich spüren, und nach und nach lernt sie, die Kräfte zu beherrschen. Doch am glücklichsten ist sie, wenn sie am Abend im Studierzimmer zu seinen Füßen sitzen darf und seiner wunderbaren Stimme lauschen, das wärmende Kaminfeuer im Rücken. Am Tag nimmt er sie mit zu den Kranken, um Wunden zu heilen und Fieberdämonen zu verjagen. Die Jahre fliegen dahin, und es scheint Rolana, als sei sie am Ziel ihrer Wünsche angelangt, doch eines Tages lässt der heilige Mann sie zu sich rufen.
    »Liebes Kind, ich spüre die ungewöhnlichen Kräfte, die in dir schlummern. Du hast viel gelernt, aber die Welt besteht nicht nur aus Klostermauern und geistvollen Gesprächen vor dem Kamin. Ich weiß, du wirst Großes vollbringen, und die Welt braucht dich. Deshalb darf ich dich nicht länger von ihr fern halten. Du wirst Bruder Domeri nach Fenon im Norden der Ehnibucht begleiten. Er wird das Zusammenspiel einiger Kräuter erforschen, die nur dort in den rauen Felsspalten gedeihen.«
    »Ihr wollt mich fortschicken?«, ruft Rolana entsetzt. Eine kalte Hand greift nach ihrem Herzen.
    »Du zürnst mir«, sagt Solano leise, »doch das solltest du nicht Es wäre eine Sünde, dich länger in diesen Mauern zu behalten.«
    »Aber was soll ich denn in Fenon tun?«, fragt sie ein wenig ungehalten, doch der alte Mann lächelt.
    »Folge deinem Herzen, mein Kind, folge deinem Herzen.«
    Schon im Morgengrauen schlich sich Ibis davon, um die merkwürdige Elbenstadt zu erkunden. Es waren erst wenige Bewohner zu dieser frühen Stunde unterwegs. Sie nickten der Fremden mit einem freundlichen Lächeln zu, und Ibis grüßte fröhlich zurück. Ziellos schlenderte sie über die Lichtungen, an den leeren Tischen des Gasthauses vorbei, bis hinüber zum Marktplatz.
    Hier herrschte schon reges Treiben. Die Händler bauten ihre Stände auf, lachten und scherzten miteinander. Ganz aus Gewohnheit stibitzte sich die Elbe einen Apfel und kletterte dann auf eine Buche, um von einem breiten Ast aus das bunte Durcheinander auf dem Marktplatz zu beobachten. Lange blieb sie nicht allein. Ein kleiner Junge mit blauschwarzem Haar erklomm den Baum und setzte sich mit etwas Abstand neben sie auf den Ast. Seine spitzen Ohren lugten vorwitzig zwischen dem strähnigen Haar hindurch, Hose und Kittel wiesen verräterische Grasflecken auf. Lässig ließ er die Beine baumeln und starrte auf seine schmutzigen Füße herab, doch immer wieder wanderte sein Blick verstohlen zu der Fremden neben sich. Da diese keine Anstalten machte, ihn anzusprechen, zog der Junge eine Tüte mit Nüssen hervor, begann einige zu knacken und hielt dann die Tüte der Elbe neben sich unter die Nase. Ibis dankte und bediente sich großzügig. Eine Weile war nur das Knacken der Nussschalen zu hören, doch dann hielt der Junge es nicht mehr aus.
    »Du bist nicht von hier«, stellte er fest. »Ich habe dich noch nie gesehen, also kannst du hier auch nicht wohnen«, schloss er scharfsinnig und sah Ibis erwartungsvoll an.
    »Mutter sagt, Eraon hat Fremde mitgebracht«, versuchte er erneut, Ibis in ein Gespräch zu ziehen, dann aber entdeckte er etwas, das mindestens genauso interessant war. Ein schnüffelndes Näschen mit zitternden Haaren, zwei schwarze Knopfaugen und pelzige Öhrchen erschienen in Ibis’ Kragen. Angelockt vom Duft der Nüsse, kletterte das Erdhörnchen vorsichtig an ihrem Ärmel herunter und machte sich dann über die Leckereien her.
    »Oh«, rief der Junge entzückt. »Gehört das dir?«
    Ibis nickte und schob den pelzigen Nager näher zu dem Jungen, damit er ihn streicheln konnte. Misstrauisch beäugte das Tier die fremde Hand, doch da noch mehr Nüsse in der Tüte waren, ertrug es die Liebkosungen.
    »Wo kommst du her?«, drängte der Kleine, und endlich gab Ibis nach und erzählte das ein oder andere Erlebnis ihrer Reise. Der Junge riss die Augen auf.
    »So etwas will ich auch einmal erleben!« Sehnsüchtig wanderte sein Blick in die Ferne, doch plötzlich strahlte er Ibis an. »Soll ich dir die Stadt zeigen?« Er sprang vom Baum. Flink kletterte Ibis hinter ihm her.
    »Wir können meine Höhle besuchen und dann bei Mutter frühstücken.« Er deutete zum Gasthaus hinüber. »Und dann steigen wir zu Galadin hinauf. Er wohnt in den Felsen und ist ein großer Magier.« Ehrfurcht schlich sich in seineStimme. »Aber ich darf ihn immer besuchen. Er ist mein Großvater«, erklärte er Ibis vertrauensvoll.
    Er nahm die Fremde bei der Hand und zog sie mit sich fort. Stolz

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