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Die Drachenkrone ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Die Drachenkrone ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Drachenkrone ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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Seiten. Dann gab er seinem Opfer dieHand und zog Vanadil hoch. Der klopfte sich das Laub aus den Kleidern und band die Weste los.
    »Mir reicht es. Meine trockene Kehle verlangt nach Met!«, sagte der Besiegte und ging davon.
    Seradir hob das zweite Schwert auf, schlenderte zu Cay hinüber und rammte es vor dem jungen Mann in den weichen Boden.
    »Zeig uns doch einmal, wie du die Klinge zu führen weißt«, forderte er den Fremden auf.
    Hilfesuchend warf Cay dem Zwerg einen Blick zu, doch der nickte.
    »Ja, zeig ihnen, was du draufhast!« Erwartungsvoll lehnte sich Thunin zurück.
    Cay entledigte sich seines Schwertgurts und der Jacke, dann zog er das Übungsschwert aus dem Boden und wog es abschätzend in der Hand. Die Waffe war gut ausbalanciert. Versuchsweise ließ er die Klinge ein paar Mal durch die Luft zischen. Vanadil war mit einem Krug Met zurückgekommen und half ihm, die etwas zu schmale Weste anzulegen, dann stellten sich Seradir und Cay in der Mitte der Lichtung mit einigen Schritten Abstand zueinander auf. Vanadil gab das Startzeichen. Die Elben riefen und johlten, doch Cay konzentrierte sich nur auf den Kampf, so dass die Umgebung verschwamm und er bald darauf nichts mehr um sich herum wahrnahm. Er fixierte nur Seradir und das Schwert, das er nun wirbeln ließ. Der Elb war flink und geübt, und Cay hatte Mühe, sich gegen ihn zu behaupten. Auch fehlte Cays Kampf so manche Finesse, die er nur mühsam durch seine Kraft und Körpergröße wettmachen konnte. Immerhin war er durchtrainiert und nicht geradeschwerfällig. Ein paar Mal konnte er Seradir in Bedrängnis bringen, doch meist war er nur froh, dessen Hiebe parieren zu können, und kam nicht einmal dazu, an Angriff zu denken. Sie hielten sich gut, und die Zuschauer genossen den Kamp fund das Spiel der Kräfte zwischen Mensch und Elb.
    Da, Seradir wagte eine Finte und tauchte blitzschnell unter Cays Schwert hindurch. Die Menge, die immer zahlreicher wurde, hielt den Atem an. Bevor der junge Mann sich umdrehen konnte, schlug ihm der Elb die flache Seite der Klinge kräftig auf den Hintern. Die Leute lachten und spendeten Seradir Applaus. Cay lief rot an vor Wut. Wild schlug er auf den Elben ein. Seine Deckung wurde jedoch immer schlechter, und nicht nur Thunin erkannte, was geschehen würde. Mit einem sauberen Schlag entwaffnete Seradir den großen Mann, senkte dann sein Schwert und streckte Cay die Hand hin, die er zögernd ergriff.
    »Du kannst mit einem Schwert umgehen, doch solltest du immer daran denken: wenn du die Beherrschung verlierst, dann ist auch der Kampf verloren.« Er grinste Cay offen ins Gesicht. »Das ist ein alter Trick von mir: Mach den Gegner wütend, dann hast du leichtes Spiel.«
    Nun zuckte auch um die Lippen des jungen Mannes ein Lächeln. »Das muss ich mir merken.« Er drückte Seradir fest die Hand. Die Zuschauer klatschten, und ihr Beifall galt nicht nur dem Sieger.
    Nun erhob sich Thunin, kam zu den beiden herübergeschlendert und hob das zweite Schwert vom Boden.
    »Bist du schon müde, Elb, oder wagst du es, auch gegen mich zu kämpfen?«
    Seradir hob abwehrend die Hände. »Ich kämpfe dochnicht gegen jemanden, der mehr als einen Kopf kleiner ist als ich, und gegen alte Männer schon gar nicht.«
    Thunin startete einen Scheinangriff. Der Elb wich zurück.
    »Los, verteidige dich, Spitzohrjunge! Dein Grinsen wird dir gleich vergehen.«
    Seradir verbeugte sich spöttisch. »Auf dass du deine voreiligen Worte bereuen mögest, Großväterchen!«
    »Thunin, nimm die Weste«, rief Cay, doch der Zwerg wehrte ab und drang auch schon auf Seradir ein. Thunins Hiebe waren wuchtig und hart, so dass Seradir Mühe hatte, sie zu halten, doch seine Beweglichkeit und der schlanke Körperbau waren eindeutig zum Vorteil des Elben. Die Menge starrte schweigend auf das ungleiche Paar. Thunin war klar, dass er dem Elben in der Kunst des Fechtens unterlegen war, und nur durch den ein oder anderen Trick und seine jahrzehntelange Erfahrung konnte er Seradir überraschen. Er wusste, wenn er diesen Kampf gewinnen wollte, dann musste er ihn schnell beenden.
    Der Zwerg täuschte einen Rückzug vor und tat so, als würde er stolpern. Der Elb fiel auf die Täuschung herein und stürzte vor. Da schlug Thunin dessen Schwert nach oben, sprang nach vorn und riss den verdutzten Elb von den Füßen. Bevor er sich von seinem Schreck erholt hatte, entwand ihm Thunin das Schwert und schleuderte es weit weg über die Lichtung. Breitbeinig stand der Zwerg über

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