Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenkrone ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Die Drachenkrone ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Drachenkrone ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
Vom Netzwerk:
mich nur Nina.« Sie lächelte ihm zu, doch dann zeigte sich wieder der strenge Zug um ihren Mund. »Ich werde Euch nicht verbieten aufzustehen, und wenn Ihr wollt, führe ich Euch durch das Dorf und erkläre Euch alles, doch bevor Ihr diese Kammer verlasst, müsst Ihr alles aufessen, was ich gekocht habe.« Ihr Tonfall ließ keinen Widerspruch zu, und da die Speisen herrlich dufteten und Lahryn einen Bärenhunger verspürte, willigte er lächelnd ein.
    Bald darauf schlenderten sie durch das Dorf. Nina deutete auf die Ruinen und erzählte, wie die Ungeheuer aus dem Norden die Zwerge getötet oder verschleppt hatten.
    »Vater und die Brüder haben zu dieser Zeit in den Stollen gearbeitet, aber meinen Durwien haben sie mitgenommen.« Sie seufzte schwer. »Grindir und ich hatten uns im Kamin versteckt und wären beinahe mit verbrannt, als sie unser Haus anzündeten.« Ihre Stirn umwölkte sich. »Ja, und nun muss ich allein einen unternehmungslustigen Buben großziehen und noch dazu vier ungehobelte Brüder und einen rechthaberischen alten Vater versorgen.« Plötzlich traten wieder die Grübchen in ihre Wangen. »Doch Ihr solltet einmal sehen, wie die alle gehorchen, wenn ich böse dreinschaue und mit dem Besen komme. Wenn ich drohe, es gibt nichts zum Abendessen, dann sind sie alle lammfromm.«
    Die Zwergenfrau kicherte. Sie führte Lahryn zu den Silberschmieden, die ihre Werkbänke hinaus in die warme Julisonne gestellt hatten. Der Magier bewunderte die filigranen Figuren, die einer der Zwerge gerade bearbeitete, dann schlenderten sie weiter zu den Öfen, in deren Hitze die Zwerge schufteten. Rußig und schweißnass glänzten die gedrungenen Körper. Lahryn blieb stehen und fragte Nina, wie die Zwerge dem Erz das Silber entrissen, doch sie zuckte nur die Achseln.
    »Ihr solltet mich nach Dingen befragen, auf die ich Euch eine Antwort geben kann«, sagte sie vorwurfsvoll. »Das hätte ich mir ja denken können, dass Euch das Silber mehr interessiert als die Herstellung einer guten Suppe.«
    Lahryn lächelte zu ihr herunter. »Dafür bin ich sehr daran interessiert, deine gute Suppe zu essen.«
    Ihre Miene schwankte zwischen Entrüstung und Lachen. Sie stapfte davon, um Burk zu holen, der die Schmelzöfen beaufsichtigte und auch sonst viel über die Bergmannskunst wusste. Bald waren die beiden Männer in ein ernsthaftes Gespräch vertieft und hatten Nina vergessen. Stirnrunzelnd sah sie von einem zum anderen, dann zuckte sie die Schultern und stieg den steilen Pfad wieder hinunter, um sich ihrer Hausarbeit zuzuwenden.
    Burk merkte schnell, dass der große Mensch etwas von Alchemie verstand, und führte ihn in das Versuchslabor. Sorgfältig untersuchte Lahryn das Erz und die verschiedenen Zutaten, mit denen die Zwerge das Silber herauslösten. Der Magier kniff ein Auge zusammen und hielt den schlanken Kolben, den der Zwerg ihm reichte, gegen das Licht.
    »Hm, vielleicht könnten wir da etwas tun«, murmelte Lahryn. Burk sah ihn erwartungsvoll an und lief dann los, dem Fremden all die Dinge zu besorgen, nach denen er verlangte. Lahryn rührte und schabte, kochte und dampfte wieder ein. Manches Mal wühlte er ratlos in seinem Haar, das ihm abenteuerlich nach allen Seiten abstand. Er suchte in seinem Gedächtnis nach den Fetzen seines Wissens, doch immer wieder, wenn er nach ihnen zu greifen suchte, verschwanden sie in den schwärzlichen Tiefen der Zerstörung. Unschlüssig nagte er an seiner Unterlippe. Sein Blick huschte über den Zwerg, der bewundernd zu ihm aufsah. Er musste es einfach probieren. Vorsichtig mischte er die Zutaten und erhitzte sie in einem Tiegel. Eine ganze Zeit lang geschah nichts, doch dann zischte plötzlich eine grelle Lichtsäule auf, ein dumpfer Schlag ließ den Raum erzittern. Glas- und Tonscherben regneten herab, und dicker,schwarzer Ruß legte sich über Tisch und Regale, über Haar und Gewänder. Hustend rannten sie ins Freie, in den Ohren ein Rauschen und Klingeln. Dichter Rauch drang aus den Ritzen der Hütte und senkte sich dann auf Sträucher und Steine. Entsetzt sah der Magier auf seine schwarzen Hände herab. Die Verzweiflung griff nach seinem Herzen, als er den rußbedeckten Zwerg ansah, doch der kicherte.
    »Nun seht Ihr wirklich aus wie ein Dämon«, prustete er und unterbrach die Entschuldigung des großen Menschen.
    »Vielleicht sollten wir hier draußen weiterexperimentieren. Es wäre schade, wenn uns die Hütte einstürzt.«
    Lahryn nickte und lächelte schwach. Zum Glück kam in

Weitere Kostenlose Bücher