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Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Titel: Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konstantin Josuttis
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südlich u mgeht, mindestens fünf Tage – bei gutem Wetter.“
    „Nun ja, dieses Mädchen hier“, Ketill deutete auf Linja, „kannte sich ganz gut aus und hat uns ein ige Abkürzungen zeigen können. Hrafn bat uns, sie mitzunehmen.“
    „Hrafn hat mir nie von ihr erzählt“, sinnierte Tosti, als seine Frau Vigga dazwischen ging. „Nun hör aber auf unseren Gast auszufragen, Tosti. Der König ist in wichtiger Sache unterwegs und er wird schon wissen was er tut und wann und wo. Nehmt noch etwas Met, König Ketill.“
    Ketill bedankte sich und rückte ein bisschen näher an die Tochter, die links von ihm saß heran. „Ach, ist schon gut. Habe ich euch schon davon erzählt wie Eyvind und ich auf Bärenjagd waren im Dreischafetal?“ Nun rückte auch das Mädchen an seiner rechten Seite an ihn heran.

    Eyvind hatte darauf bestanden, doch am nächsten Tag weiterzugehen und vermutlich hatte er Recht. Dennoch blickte sich Ketill ein wenig sehnsuchtsvoll um, als sie den Tostihof hinter sich ließen. Nicht nur, dass ihm die Söhne ihre direkte Hilfe zugesagt hatten, auch Tostis Töchter schienen dem König sehr zugetan zu sein.
    Noch während er an die vergangene Nacht dachte, stürmte Eyvind neben ihn und fing an lauthals zu schimpfen: „Jetzt reicht es, was ist eigentlich in dich gefahren, Ketill Stikleson, König und Narr?“
    Ketill war fassungslos. Was war passiert? Und was erlaubte sich Eyvind? Er blickte den Skalden mit großen Augen an. „Das war schon das dritte Mädchen, das du in dieser kurzen Zeit in dein Bett gezerrt hast und wir sind erst am dritten Hof angelangt. Mich wundert, dass ein Stelzbock wie du dich nicht auch noch über die alte Fnögg hergemacht hast.“ Im Hintergrund hörte Ketill Linja kichern.
    „Eyvind. Mäßige deine Zunge. Was ist denn nur los? Bist du eifersüchtig? Hör auf so ein Theater zu machen. Außerdem habe ich niemanden irgendwo hin gezerrt, verstehst du?“
    „Ich bin nicht eifersüchtig, du Narr. Aber glaubst du wirklich, dass sich diese Mädchen dir an den Hals werfen, weil du so gut aussiehst?“
    „Nun, ich sehe schon gut aus, das stimmt.“ Wieder hörte er ein Kichern.
    „Blödmann, Einfaltspinsel, Ignorant. Die Töchter werden von ihren Vätern an deine Seite geschickt, damit sie DICH HEIRATEN.“
    Nun schaute Ketill durchaus verwirrt. Nach einer kurzen Weile sagte er: „Das glaube ich nicht, die wissen doch, dass es nur ein Abenteuer ist.“
    Eyvind schüttelte den Kopf. „Vielleicht wissen sie es, aber sie hoffen inständig darauf von dir geschwängert zu werden, damit sie einen Anspruch auf die Krone haben.“
    Erst jetzt begann Ketill zu verstehen, was sein Gefährte ihm sagen wollte. Konnte es tatsächlich sein, dass all die Töc hter, die sich ihm äußerst willig gezeigt hatten, gar nicht ihn gemeint hatten, sondern auf eine goldene Zukunft am Königshaus von Throndje hofften?
    „Ja, du Hornochse, jetzt dämmert‘s dir, was? Die Väter dieser Mädchen werden Ansprüche an dich stellen.“ Ketill ging ein paar Schritte weiter. Er ärgerte sich. Zunächst einmal ärgerte er sich über seine eigene Dummheit. Er hatte die Au fmerksamkeit der jungen Schönheiten genossen, ohne sie zu hinterfragen. Dann ärgerte er sich darüber, dass Eyvind ihn bloßgestellt hatte und damit auch noch Recht hatte. Und schließlich ärgerte er sich am meisten darüber, dass nun jeder mitbekommen hatte, wie dämlich er sich angestellt hatte. Besonders die Tatsache, dass Linja ihn nun als Deppen wahrnahm störte ihn. Deshalb sagte er kurz angebunden: „Weiter.“ Und stapfte den fast nicht mehr vorhandenen Pfad entlang.

    Es war Nachmittag als die Gruppe vor sich die sich vom unendlichen Weiß der Sköllje-Ebene abhebenden schwarzen Tannen, die den Frostwald ausmachten, betrachtete. Es war im Laufe des Mittags noch kälter geworden und selbst die milchig trübe Sonne gab nicht mehr viel Wärme ab. Ein Pfad war aufgrund der Schneemassen nicht mehr zu erkennen und ein Weiterkommen war extrem schwer. „Wir hätten doch noch im Tostihof bleiben sollen“, grummelte Ketill vor sich hin. „Den ganzen Winter, nehme ich an“, grummelte Eyvind zurück. Auch Eirik grunzte kurz, aber keiner wusste, was er damit ausdrücken wollte.
    Linj a schien es von allen am wenigsten auszumachen durch den Schnee zu gehen, da sie am leichtesten von allen war. „Wenn wir hier schon ein Lager aufschlagen, könnte ich dafür sorgen, dass wir morgen schneller vorankommen“, sagte sie.
    Nun war es an

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