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Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Titel: Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konstantin Josuttis
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unnötig? Archa’itur blickte weiter geradeaus, als er sich erklärte.
    „Die Menschen von Sin’dha haben das bekommen, was sie verdient haben, Staer’cui. Und es ist mit meine Schuld, die Schuld der Linie der Druiden.“
    Nod horchte auf. Es war gar nicht die Art Archa’iturs vor ihm Geständnisse abzulegen. Nod fühlte sich etwas unbeha glich, doch der Druide redete unvermittelt weiter.
    „ Vor vielen Jahren und vor vielen Generationen kam ein Schiff mit Händlern aus Norr hier vorbei. Sie kauften Schaffelle und bezahlten gut und so wurden der Anführer, ein gewisser Knut, und seine Männer ins Dorf gebeten, um zu feiern. Die Norr waren von einem Raubzug zurückgekehrt und sie prahlten, dass sie unbesiegbar seien. Keinen einzigen Mann hätten sie unterwegs im Kampfe verloren. Als der Druide von Sin’dha fragte, wie es dazu käme, dass sie unbesiegbar seien, schwieg Knut. Als aber reichlich Met geflossen war, erzählte einer von den Schiffsleuten, dass Knut der König der Wolfinger sei, der mit einer List dem Drakingerkönig die Insignie der Macht gestohlen habe: Thursbana, den Riesentöter. Er selbst befände sich im Besitz von Fölsir, dem Witwenmacher. Dann wechselte der Wolfinger das Thema und kam auf die Frauen von Ankilan zu sprechen. Der Ca’el, der ihm zugehört hatte, war ein junger Mann gewesen, der von Heldentaten träumte. Er lief zum Schiff hinunter, um sich davon zu überzeugen, dass dort wirklich diese wertvollen Waffen lägen. Der Zugang zum Schiff wurde ihm von den Schiffswachen verweigert und als er im Überschwang sein Messer zog, schlugen ihn die Norr kurzerhand tot. Andere junge Männer aus dem Dorf hatten das gesehen und sie liefen zum Dorf zurück, um von dem Vorfall zu berichten. Die meisten Norr waren schon in einen Tiefschlaf gefallen - sie fühlten sich sicher in dem Dorf von freundlichen und harmlosen Ca’el. Doch diese harmlosen Ca’el wollten den Tod eines der ihren rächen und als sie von dem Schatz hörten, der sich an Bord des Schiffes befand, fassten sie den Plan, alle Wolfinger im Schlaf zu töten und sich die Beute zu holen. Die schlafenden Norr zu töten war ein Leichtes, die Norr, die an Bord des Schiffes geblieben waren, lockten sie hinab, um diese ebenfalls umzubringen. Es war eine grausige, furchtbare Nacht, in der Far’herw [xxii] die Sinne der Menschen benebelt haben musste.
    Als das Dorf am nächsten Morgen zusammenkam und man sich bewusst wurde, dass man seine Gäste umgebracht hatte, da schwor man, dieses schreckliche Geheimnis zu bewahren und niema ndem zu erzählen. Nur der Druide würde die Geschichte von Generation zu Generation an den nächsten Druiden weitergeben, damit Gang’jan einhundert Generationen lang jedes Jahr an dem Tag des Massakers ein Opfer gebracht werden könne.“
    „Voi’ghar, das Blutfest“, keuchte Nod , der nun zum ersten Mal den wahren Zweck des Festes, das das Dorf jedes Jahr gefeiert hatte, verstand.
    „Ja, Voi’ghar, das Blutfest. Das einzige Fest, das nur die Menschen von Sin’dha feierten. Sie schlachteten einen Ochsen, um Gang’jan milde zu stimmen. Leider hat sich gezeigt, dass dieses Opfer nicht ausgereicht hat. Die Beute wurde von dem Schiff heruntergenommen, danach wurde das Schiff verbrannt, damit niemand je erfahren würde, wo der letzte wahre Wolfingerkönig umgekommen ist. Seitdem gelten das Runenschwert und die Drachenlanze als verschollen.“ Archa’itur blickte zu Boden. Nod kam ein Gedanke.
    „Aber wie konnte Rabec von dem Schwert und der Lanze erfahren haben?“
    „Wer ist Rabec?“
    „Rabec ist der Mann, der die Soldaten geschickt hat, um das Dorf zu überfallen. Er ist tot.“
    „Hast du ihn getötet, Staer’cui?“
    Nod schüttelte den Kopf. „Nein, ich wünschte, ich hätte es getan.“
    „ Es ist gut, dass du es nicht getan hast. Ich habe Pläne mit dir. Aber zu deiner Frage: Ich weiß nicht, wie ein anderer jemals davon erfahren haben könnte. Nur ich wusste, wo das Schwert versteckt war. Wahrscheinlich hat dieser Rabec in alten historischen Schriften gelesen und sich einen Reim gemacht.“
    „Aber wo ist die Lanze dann, Darrha [xxiii] ?“
    „Das sage ich dir, Staer’cui, wenn du mein Nachfolger wirst.“

26. Der Preis der Macht

    in lautes Klopfen weckte sie. An die vergangenen Nächte denkend schrie sie kurz auf und klammerte sich an die Bettdecke. War da nicht auch eine Stimme gewesen? Sie zog die Beine an und vergrub sich in ihre Decke. Dann klopfte es erneut und die Stimme kam

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