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Die Drachenreiter von Pern 01 - Die Welt der Drachen

Die Drachenreiter von Pern 01 - Die Welt der Drachen

Titel: Die Drachenreiter von Pern 01 - Die Welt der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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die Patrouille eine Vorsichts- und nicht eine Notmaßnahme.
    Vincet schluckte wieder und sah sich im Raum um. Die anderen wichen seinem Blick aus.
    »Auch nach Keroon und Igen werden Patrouillen kommen.«
    F'lar sah erst Baron Corman und dann Baron Banger an.
    Beide nickten ernst.
    »Ich kann zu Ihrer Beruhigung sagen, dass während der nächsten drei Tage und vier Stunden kein neuer Angriff stattfinden wird.« F'lar deutete auf seine Karten. »Danach werden die Fäden etwa hier in Telgar fallen und nach Westen durch das Berggebiet von Crom ziehen. Wahrscheinlich erreichen sie auch noch Ruatha und das Südende von Nabol.«
    »Woher wissen Sie das so genau?« fragte Meron von Nabol verächtlich.
    »Die Fäden senken sich nicht willkürlich, Baron«, erwiderte F'lar. »Man kann ihren Weg vorherberechnen.
    Jeder Einfall dauert genau sechs Stunden. Die Abstände zwischen den Attacken werden sich im Laufe der nächsten zwei Planetendrehungen noch verringern, bis der Rote Stern die kürzeste Entfernung zu Pern erreicht hat. Danach fallen die Fäden vierzig Jahre lang in Intervallen von vierzehn Stunden, bis der Rote Stern sich wieder abwendet und weiterzieht.«
    »Das sagen Sie«, höhnte Meron. Zustimmendes Gemurmel begleitete seine Worte.
    »Das sagen die Lehrballaden«, warf Larad mit fester Stimme ein.
    Meron sah den Herrn von Telgar wütend an und fuhr fort: »Hatten Sie nicht auch prophezeit, dass die Fäden gleich nach der Wintersonnenwende niedergehen würden?
    »Sie sind niedergegangen«, unterbrach F'lar ihn. »In den Nordgebieten - als schwarzer Staub. Wir können dem Geschick danken, dass wir diesmal einen außergewöhnlich langen und kalten Winter hatten.«
    »Staub?« warf Nessel von Crom ein.
    »Der Staub rührt von den Fäden her?«
    Der Mann war ein Blutsverwandter von Fax und stand unter Merons Einfluss; er hatte nie im Leben etwas anderes als Ränke-spiele kennen gelernt.
    »Über meiner Burg stehen immer noch die dunklen Wolken. Sind sie gefährlich?«
    F'lar schüttelte energisch den Kopf.
    »Wie lange weht der Staub schon? Seit Wochen, nicht wahr? Hat er irgendwelchen Schaden angerichtet?«
    Nessel verneinte.
    »Eine Frage, Weyrführer«, sagte Larad liebenswürdig. »Geben Ihre Karten Auskunft darüber, wie oft wir mit einem Einfall der Fäden auf unseren Gütern rechnen müssen?«
    »Ja. Und Sie können sicher sein, dass die Drachenreiter kurz vor dem Angriff auftauchen werden«, entgegnete F'lar. »Allerdings benötigen wir Ihre Mithilfe. Aus diesem Grunde habe ich Sie hierher gerufen.«
    »Einen Augenblick«, unterbrach ihn Corman von Keroon.
    »Ich verlange eine Abschrift dieser Karten. Und ich möchte wissen, was diese Streifen und Wellenlinien eigentlich bedeuten. Ich …«
    »Selbstverständlich erhalten Sie den Zeitplan.
    Harfner Robinton« - er nickte dem Gildemeister freundlich zu - »wird die Schreiber überwachen und dafür sorgen, dass alle Burgherren die Symbole verstehen.«
    Robinton, ein großer, hagerer Mann mit zerfurchtem Gesicht, verbeugte sich tief. Ein Lächeln glitt über seine Lippen, als er die verzagten Blicke der Barone auf sich gerichtet sah. Man spottete seit langem über sein Amt, und er hatte im Laufe der Planetendrehungen viele Demütigungen hinnehmen müssen.
    Nun war sein Ansehen mit einem Male wieder gestiegen.
    Robinton besaß einen regen Geist und ein scharfes Auge für das Lächerliche. Das plötzliche Umschwenken der Barone musste seinen Gerechtigkeitssinn befriedigen.
    Aber er kostete seinen Triumph nicht aus, sondern sagte lediglich: »So soll es geschehen.«
    Meron wollte wieder das Wort ergreifen, aber Larad kam ihm zuvor.
    »Wir erhalten also den Zeitplan«, sagte er, »und die Drachenreiter werden uns beistehen, sobald die Fäden fallen. Worin bestehen nun die zusätzlichen Schutzmaßnahmen?
    Und weshalb sind sie nötig?«
    Wieder richteten sich alle Blicke auf F'lar.
    »Weil diesmal ein Weyr die Arbeit verrichten muss, in die sich früher sechs teilten.
    Gewiss, Ramoth hat uns mit vierzig Jungdrachen versorgt. Sie wachsen rasch und gedeihen gut. Und solange die Fäden noch in größeren Abständen fallen, reicht der Schutz des Weyrs aus.«
    Er machte eine kleine Pause.
    »Traditionsgemäß kümmern sich die Barone nur um ihre Burgen, die ausreichend durch Feuergruben und Felsen geschützt sind. Aber es ist Frühling, und ihr habt die Hänge eurer Burganlagen verwildern lassen.
    Auf den Feldern geht die junge Saat auf!
    Riesige Gebiete müssen überwacht

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