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Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Titel: Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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»Jedermann richtet seine Blicke jetzt auf den Süd-Kontinent.«
    »Warum ist das so schlimm?« wollte Lytol wissen.
    Robinton nahm einen Schluck Wein und schwieg einen Moment lang versonnen. »Weil die jüngsten Ereignisse allen klargemacht haben, daß dieser riesige Kontinent nur von einer Handvoll Menschen bewohnt wird.«
    »Und?«
    »Ich kenne mehr als einen Baron, dessen Burg für die Nachkommen zu eng wird. Und die Weyr, anstatt die Unantastbarkeit des Südkontinents zu schützen, waren halb entschlossen, mit Gewalt dort einzudringen. Was soll die Barone daran hindern, die Initiative zu ergreifen und sich große Stücke von dem Kuchen da unten zu holen?«
    »Es gibt einfach nicht genug Drachen im Süden, um große Landflächen zu schützen«, wandte Lytol ein. »Die Alten denken gar nicht daran, neue Aufgaben zu übernehmen.«
    »Im Grunde braucht man im Süden keine Drachenreiter«, sagte Robinton langsam.
    Lytol starrte ihn an, entsetzt über diese Feststellung.
    »Das stimmt.« Er nickte. »Der Boden ist gründlich mit Würmern durchsetzt. Händler haben mir berichtet, daß die Bewohner den Sporenregen mehr oder weniger ignorieren; der junge Toric achtet nur darauf, daß Menschen und Herden sich nicht im Freien befinden, wenn Fädenfronten heraufziehen.«
    »Es wird eine Zeit kommen, da man auch im Norden keine Drachenreiter mehr benötigt«, sagte N’ton langsam und faßte mit seinem Satz Lytols Entsetzen noch einmal zusammen.
    »Solange es Fäden gibt, braucht man Drachenreiter auf Pern!« Lytol hieb mit der Faust auf den Tisch, um seine Aussage zu unterstreichen.
    »Zumindest noch zu unseren Lebzeiten«, warf Robinton besänftigend ein. »Aber mir wäre es lieber gewesen, wenn der Süden weniger im Blickpunkt stünde. Überlegen Sie doch selbst, Lytol!«
    »Schon wieder ein Stück voraus, Robinton, was?« Lytols Stimme klang etwas gequält, und er setzte ein mürrisches Gesicht auf.
    »Voraussicht hilft uns mehr, als über die Fehler der Vergangenheit zu jammern«, meinte Robinton. Er hielt die geballte Faust hoch. »Ich hatte alle Fakten in der Hand, aber ich sah vor lauter Bäumen den Wald nicht.«
    »Sie waren öfter auf dem Südkontinent, Meisterharfner?«
    Robinton warf Lytol einen abwägenden Blick zu. »Ja. Unauffällig, versichere ich Ihnen. Es gibt gewisse Dinge, die muß man sehen, damit man sie glaubt.«
    »Zum Beispiel?«
    Robinton streichelte gedankenverloren Zair und starrte an Lytols Kopf vorbei in die Ferne.
    »Manchmal kann übrigens ein Blick in die Vergangenheit auch ganz nützlich sein«, sagte er und wandte sich wieder dem Burgverwalter zu. »Wußten Sie eigentlich, daß wir ursprünglich alle aus dem Südkontinent kamen?«
    Lytols erstes Staunen über die unerwartete Wende des Gesprächs machte einem nachdenklichen Stirnrunzeln Platz. »Ja, das ließ sich den ältesten Schriften entnehmen.«
    »Ich habe mich oft gefragt, ob nicht irgendwo im Süden noch ältere Dokumente vor sich hinmodern.«
    Lytol rümpfte die Nase. »Vor sich hinmodern – das ist der richtige Ausdruck. Nach all den vielen Planetenumläufen ist wohl nichts mehr von solchen Aufzeichnungen übrig.«
    »Da bin ich nicht so sicher. Unsere Vorfahren kannten Methoden, Metall so zu härten, daß es weder Rost ansetzte, noch Verschleißerscheinungen zeigte. Denken Sie an die Platten vom Fort-Weyr oder Instrumente wie dieses Fernrohr, das Wansor und Fandarel so fasziniert! Ich glaube nicht, daß die Zeit alle Spuren eines so klugen Volkes vernichtet haben kann.«
    Jaxom warf Menolly einen Blick zu. Ihm fielen einige Bemerkungen wieder ein, die ihr entschlüpft waren. Ihre Augen leuchteten nun vor unterdrückter Erregung. Sie wußte mehr, genau wie der Harfner. Jaxoms Blicke wanderten weiter zum Weyrführer, und er erkannte, daß auch N’ton in das Geheimnis eingeweiht war.
    »Wir haben nun mal den Südkontinent den Alten überlassen«, sagte Lytol hart.
    »Aber sie halten sich längst nicht mehr an ihren Teil des Paktes«, entgegnete N’ton.
    »Ist das ein Grund, daß auch wir wortbrüchig werden?« fragte Lytol. Er straffte die Schultern und sah die beiden Männer finster an.
    »Sie leben auf einer kleinen Landzunge, die ins Südmeer hereinragt«, besänftigte Robinton in seiner ruhigen Art. »Und sie merken nicht, daß sich in anderen Gebieten – gewisse Dinge abspielen.«
    »Sie erforschen den Süden bereits, Robinton?«
    »Wir haben diesen Schritt reiflich überlegt.«
    »Und Ihr – reiflich überlegtes Eindringen

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