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Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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S'gors Gewicht und Statur und mußte sich eigentlich keine Vorwürfe machen, daß sie das Tier überlastete.
    Malth wartete einen Augenblick, bis Moreta richtig saß, und startete dann durch den Nebel nach oben. Sanft landete der grüne Drache auf dem Felsensims vor seinem Weyr.
    »Danke, Malth!« Moreta sprach betont laut, um S'gor Zeit zu geben, sich auf ihre Ankunft vorzubereiten. Sie stieg ab und ging auf den gelben Schein zu, der aus dem Weyr in den Felsengang herausdrang. Der Drache hinter ihr schien mit dem Nebel zu verschmelzen; nur seine großen Augen schimmerten ermutigend.
    »Bleib draußen!« rief S'gor mit eindringlicher Stimme. Seine Gestalt hob sich schemenhaft gegen den Lichtschein ab.
    »S'gor, ich kann nicht hier im Nebel stehenbleiben! Ich hatte mich wirklich rechtzeitig angekündigt!« Im Moment konnte sie keine Rücksicht auf seine Gefühle nehmen.
    »Berchar ist schwerkrank, Moreta! Er fühlt sich entsetzlich elend, und er hat mir verboten, irgend jemanden in den Weyr zu lassen!« Während er sprach, ging S'gor rückwärts, und Moreta folgte ihm zielbewußt in den Korridor und die Felsenkammer. Mit ausgebreiteten Armen blieb S'gor vor der Schlafnische stehen.
    »Ich muß mit ihm sprechen, S'gor!« Moreta kam näher.
    »Bitte nicht, Moreta! Er ist im Delirium. Und bleib auch mir fern! Ich habe mich vermutlich angesteckt…« S'gor trat zur Seite, aus Angst, die Weyrherrin könnte ihn berühren. In diesem Moment vernahm sie das zusammenhanglose Stammeln und Stöhnen des Fieberkranken. »Siehst du?« S'gor fühlte sich bestätigt.
    Moreta schob den Vorhang beiseite, der die Schlafnische vom Weyr abtrennte, und blieb auf der Schwelle stehen. Selbst im Halbdunkel konnte sie die Veränderung erkennen, die mit Berchar vorgegangen war. Seine Züge wirkten eingefallen und hager, die Haut war bleich und glänzte vor Schweiß. Berchars Medizintasche lag auf dem Tisch, und sie trat näher. »Seit wann ist er krank?« Sie hob ein Fläschchen hoch.
    »Gestern hatte er bereits schreckliche Kopfschmerzen, deshalb gingen wir nicht wie geplant zum Fest.« S'gor ordnete nervös die Medikamente auf dem Tisch. »Beim Frühstück war noch alles in Ordnung. Wir wollten nach Ista, um einen Blick auf diese Raubkatze zu werfen. Dann bekam Berch auf einmal rasende Kopfschmerzen und mußte sich hinlegen. Ich glaubte ihm anfangs nicht …«
    »Er nahm Schwitzwurzel gegen Kopfschmerzen?«
    »Nein, Weidensalz natürlich!« S'gor hob das Fläschchen mit den Kristallen hoch.
    »Danach dann Schwitzwurzel?«
    »Ja, aber das half überhaupt nichts. Gegen Mittag glühte er richtig, und dann bestand er darauf, dieses … dieses Akonit zu nehmen. Ich fand das reichlich komisch, denn immerhin helfe ich ihm öfter bei seiner Arbeit und weiß einigermaßen Bescheid. Aber er fuhr mich nur an, daß er genau wisse, was er tue. Heute morgen bat er mich dann, ihm eine Federfarn-Infusion zu machen und zehn Tropfen Fellissaft beizumischen. Das habe ich getan. Er litt unter fürchterlichen Schmerzen.«
    Moreta nickte beruhigend, obwohl sie eine große Unsicherheit spürte. Akonit bei Fieber und Kopfschmerzen? Federfarn und Fellissaft ja, aber …
    »Was das Fieber sehr hoch?«
    »Er wußte noch, was er tat - wenn deine Frage darauf abzielt.« Das klang, als wollte S'gor sich und den Freund verteidigen.
    »Daran habe ich keine Sekunde gezweifelt, S'gor. Berchar zählt zu den Besten seiner Gilde, und wir schätzen uns glücklich, daß er dem Fort-Weyr zugeteilt wurde. Welche Anweisungen erteilte er dir sonst noch?«
    »Alle Besucher von hier fernzuhalten.« Er warf Moreta einen anklagenden Blick zu. Sie ließ sich davon nicht im mindesten beeindrucken. »Unverdünnte Federfarn-Essenz alle zwei Stunden, bis das Fieber nachläßt; außerdem alle vier Stunden eine Dosis Fellissaft.«
    »Glaubte er, daß ihn K'lon angesteckt hatte?«
    »Berchar sprach mit mir nie über seine Patienten.«
    »Ich wollte, er hätte diesmal eine Ausnahme gemacht!«
    S'gor musterte sie erschrocken. »Geht es mit K'lon … zu Ende?«
    »Nein, er schläft im Moment ganz ruhig.« Moreta wünschte, sie könnte das gleiche von sich sagen. »Ich muß Berchar allerdings sofort sprechen, wenn sein Fieber ein wenig sinkt. Vergiß das nicht! Es ist ungeheuer wichtig.« Von Zweifeln geplagt, musterte sie den Kranken. Allem Anschein nach hatte K'lon die gleiche Krankheit erwischt, die Meister Capiam als Epidemie bezeichnete. Aber warum war er genesen, während die Seuche im Südosten

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