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Die Drachenreiter von Pern 08 - Nerilkas Abenteuer

Die Drachenreiter von Pern 08 - Nerilkas Abenteuer

Titel: Die Drachenreiter von Pern 08 - Nerilkas Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Weinschläuche und hohen Flaschenregale. Im schwachen Licht, das vom Korridor hereindrang, glaubte ich das Benden-Etikett zu erkennen. Rasch staubte ich eine der Flaschen ab.
    »Es ist tatsächlich der Weiße von Benden!« rief ich.
    »Du hast schon mal Benden-Wein getrunken?«
    »Nein, natürlich nicht.« Tolocamp hätte so einen guten Tropfen niemals an seine Töchter verschwendet. Für uns war der saure Rote von Tillek gerade gut genug. »Aber ich habe davon gehört.« Ich bemühte mich um einen leichteren Tonfall. »Ist er wirklich so gut, wie man immer behauptet?«
    »Das kannst du gleich selbst probieren, Rill.«
    Sie sperrte die Tür wieder zu und reichte mir zwei der Flaschen.
    »Kommst du eigentlich von der Heiler-Halle, Rill?«
    »Nein, nein.« Ich brachte es nicht fertig, Oklina anzulügen, obwohl ich befürchtete, in ihrer Achtung zu sinken. »Ich habe mich freiwillig zur Pflege der Kranken gemeldet, weil ich daheim nicht mehr gebraucht wurde.«
    »Oh - ist dein Mann etwa auch an der Seuche gestorben?«
    »Ich habe keinen Mann.«
    »Nun, Alessan wird dich schon verheiraten. Das heißt - natürlich nur, wenn du auf Ruatha bleiben willst. Du hast uns unheimlich geholfen, Rill, und du scheinst eine Menge von den Wirtschaftsangelegenheiten einer Burg zu verstehen. Ich meine, wir werden ganz von vorn anfangen müssen. Unsere besten Leute sind tot, und viele Höfe stehen leer. Alessan will das Land unter den Tüchtigsten der Besitzlosen verteilen, aber wir wären froh, wenn wir ein paar Leute um uns hätten, die wir bereits kennen und denen wir vertrauen. Ach, Rill, es fällt mir schwer, um den Brei herumzureden. Alessan hat mich gebeten, dich ein wenig auszuhorchen, ob - ob es dir Spaß machen würde, auf Ruatha zu leben. Er hat große Achtung vor dir. Tuero wird ebenfalls bleiben - obwohl er sich immer noch mit Alessan um sein Gehalt und die Zusatzleistungen streitet.«
    Wir lachten beide. Wann immer sich Tuero und der Burgherr begegneten, kamen sie auf dieses Thema zu sprechen. Tuero war mit anderen Musikanten zum Fest von Ruatha gekommen, um mit dem Harfner der Burg zum Tanz aufzuspielen. Er war der einzige Überlebende seiner Gilde geblieben. Alessan wollte ihn behalten, und seit Tuero das wußte, stellte er - natürlich im Spaß - ständig neue Bedingungen.
    Als wir zurückkehrten, hatten die Männer die Zentrifugen sowie die großen Glasballons in eine Ecke des Großen Saals geschafft und dort gestapelt. Alessan und Tuero räumten den großen Tisch frei, wo wir bis jetzt unsere hastigen Mahlzeiten eingenommen hatten. Dag und Fergal brachten das dampfende Stew aus der Küche, Desdra schleppte Brote und eine große Holzschale mit Obst und Käse an, und Folien holte die Becher und einen Korkenzieher.
    Draußen hörten wir die gedämpften Stimmen der Helfer, die während der vergangenen zwei Tage kaum einmal zur Ruhe gekommen waren und sich nun zum erstenmal entspannten.
    Wir selbst saßen zu acht am Tisch, eine bunt zusammengewürfelte Gruppe - der ›harte Kern‹ von Alessans Arbeitsmannschaft. Das Wissen, daß wir eine nahezu unmögliche Herausforderung geschafft hatten, machte uns alle zu Freunden. Sogar Fergal schlossen wir ein, obwohl der Bengel einen Becher Benden-Wein mit solcher Entschiedenheit ablehnte, daß Alessan fast gekränkt war. Ich hätte wetten mögen, daß der Junge genau wußte, welche Ehre er da ausschlug. Er gehörte zu denen, die bereits naseweis auf die Welt kommen und denen absolut nichts verborgen bleibt. Mir gefiel Fergal - trotz seiner Frechheit und seiner mißtrauischen Art gegenüber allen Erwachsenen.
    Das Abendessen machte mich sehr glücklich. Alessan hatte neben mir Platz genommen, und ich fand seine Nähe höchst beunruhigend. Da wir sehr eng zusammengerückt waren, blieb es nicht aus, daß wir uns gelegentlich berührten, und dann klopfte mein Herz zum Zerspringen. Ich merkte, daß ich etwas zu laut und schrill lachte, wenn Tuero seine Spaße machte. Vielleicht war ich überreizt von der Arbeit, oder der hervorragende Benden-Wein vernebelte mir den Kopf.
    Dann wandte sich Alessan mir zu und schlang einen Moment lang den Arm um meine Schultern. Meine Haut begann zu kribbeln.
    »Nun, wie findest du den Benden-Weißen, Rill?«
    »Er macht mich schwindlig«, entgegnete ich rasch. Falls er mein sonderbares Benehmen bemerkt hatte, akzeptierte er den Wein vielleicht als Ausrede.
    »Das ist nicht weiter schlimm. Entspann dich! Das haben wir uns redlich verdient.«
    »Sie mehr

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