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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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niemand nahm von seiner Anwesenheit Notiz, niemand half ihm in irgendeiner Weise. Es hört sich gar nicht so grausam an, aber in Wirklichkeit ist diese Art des Ausstoßens psychologisch vernichtend.«
    »Das genügt«, sagte Cherry und nickte befriedigt. »Eine phantastische Strafe für jemanden wie Tubberman. Wirklich phantastisch.«
    »Und vollkommen legal!« pflichtete Cabot ihr bei. »Soll ich die Erklärung aufsetzen, Emily, oder wollen Sie das übernehmen, Cherry?«
    Cherry winkte gebieterisch mit der Hand. »Machen Sie nur, Cabot! Sie haben sicher die richtigen Formulierungen parat. Aber erklären Sie genau, was aus der Acht folgt. Die meisten von uns haben sein Geschwätz und seine Gerüchte ohnehin so satt, daß sie begeistert sein werden, wenn sie eine offizielle Ausrede haben, um ihn… äh… zu ächten! Zu ächten!« Sie legte den Kopf zurück und begann aus vollem Halse zu lachen. »Bei allem, was heilig - und legal - ist, mir gefällt das, Emily. Es gefällt mir ausgezeichnet!« Unvermittelt schlug ihre Stimmung um, und sie fügte ohne jede Spur von Humor hinzu: »Das ist eine kalte Dusche für einige Hitzköpfe.« Sie streifte Paul und Emily mit einem scharfen Blick. »Tubberman hat das doch nicht allein gemacht. Wer hat ihm geholfen?«
    »Wir haben keinen Beweis«, begann Paul, aber gleichzeitig sagte Joel: »Stev Kimmer, Bart Lemos und vielleicht Nabhi Nabol.«
    »Die werden auch geächtet«, rief Cherry und schlug mit ihren mageren Greisenhänden auf die Armlehne ihres Stuhls. »Verdammt, wir können keine Uneinigkeit gebrauchen. Wir brauchen Unterstützung, Kooperation, harte Arbeit. Sonst gehen wir zugrunde. Bei allen Feuern der Hölle!« Sie streckte beide Hände in die Höhe. »Haben wir denn überhaupt eine Chance, wenn uns die Kapsel diese blutsaugerischen Aasfresser von der KVR auf den Hals hetzt?«
    »Darauf würde ich keine Wette eingehen«, antwortete Joel und rollte die Augen.
    Cherry musterte ihn argwöhnisch. »Es freut mich, daß es noch etwas gibt, worauf Sie nicht wetten, Lilienkamp. Schön, was machen wir nun mit Tubbermans Komplizen?«
    Cabot beugte sich vor und berührte leicht ihren Arm. »Wir müssen erst einmal beweisen, daß sie seine Komplizen waren, Cherry.« Er sah Paul und Emily erwartungsvoll an. »Die Verfassung bestimmt, daß eine Person so lange für unschuldig gehalten wird, bis ihre Schuld erwiesen ist.«
    »Wir behalten sie im Auge«, sagte Paul. »Wir beobachten sie. Carter, setzen Sie diese Erklärung auf und sorgen Sie dafür, daß sie überall in Landing verbreitet wird, und daß auch jeder Grundbesitzer davon erfährt. Cherry, würden Sie Tubberman das Urteil verkünden?« Er reichte ihr den Arm und half ihr beim Aufstehen.
    »Mit dem größten Vergnügen. Eine phantastische Art, eine solche Nervensäge loszuwerden«, fügte sie leise hinzu, während sie losmarschierte. Die diebische Freude auf ihrem Gesicht heiterte auch Joel Lilienkamp auf, und er rieb sich vergnügt die Hände, als er ihnen folgte.
    Der Bote brachte mit Freuden eine Kopie der offiziellen Verlautbarung zu Bay und Windblüte, die in der großen Brutkammer arbeiteten. Der Raum war vom Hauptlabor abgetrennt und gegen Temperaturveränderungen und Lärm abgeschirmt. Der Brutkasten selbst stand auf dicken Stoßdämpfern, damit die im Anfangsstadium sehr empfindlichen Embryos in ihren Eisäcken keiner Erschütterung ausgesetzt waren, wenn im Hautplabor irgendwelche Geräte herumgeschoben wurden.
    In einem natürlichen Mutterleib oder auch in einer richtigen Schale konnten Eier eine Menge aushalten, aber die Befruchtung und die genetischen Veränderungen waren so kompliziert gewesen, daß man auch nicht den kleinsten Stoß riskieren wollte. Die Entwicklung lief noch nicht in festen Bahnen, und die neue Genstruktur war so unausgewogen, daß jede Veränderung in der Umgebung der Embryos zweifellos zu Schäden führen würde. Später, wenn die Eier das Stadium erreichten, in dem sie normalerweise abgelegt wurden, würde man sie in ein anderes Gebäude bringen, wo ein angewärmter Sandboden und künstliche Sonnenlampen die natürlichen Bedingungen simulierten, unter denen junge Zwergdrachen ausschlüpften. Dieser Zeitpunkt war jedoch noch einige Wochen entfernt.
    Man hatte mehrere Sichtfenster geschaffen, die kein Licht in die mutterleibähnliche Dunkelheit dringen ließen, während etwaige Beobachter den kostbaren Inhalt des Brutkastens deutlich erkennen konnten. Man hatte auch ein tragbares

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