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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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regelmäßigen Schlag, auch wenn er sie nicht sehen konnte. Er spürte den Wind auf seinem Gesicht und seiner Brust. Um ihn herum war nichts als Luft, nichts als leere Weite, es war einfach großartig.
    Ja, nachdem er einmal auf den Geschmack gekommen war, war dieser Flug auf seinem Drachen das Schönste, was er jemals erlebt hatte.
    Mir gefällt es auch. Ich fliege gern mit dir. Du paßt auf meinen Rücken. Es geht gut. Wo wollen wir hin? Der Himmel gehört uns.
    »Hör zu, Carenath, wir sollten es nicht gleich übertreiben. Du hast eben erst gefressen, und wir müssen uns das alles erst einmal gründlich überlegen. Es genügt nicht, sich einfach von einem Grat fallen zu lassen. Oooooooooooh-« schrie er unwillkürlich auf, als sich Carenath in eine Kurve legte und er das weite, staubige, von Fäden zerfressene Gelände tief, tief unter sich sah. »Richte dich auf!«
    Ich lasse dich schon nicht fallen! Es klang fast entrüstet, und Sean löste eine Hand, um dem Drachen einen beruhigenden Klaps zu geben. Aber gleich packte er wieder zu. Himmel, ein Reiter kann nicht gegen Fäden fliegen, wenn er sich ständig mit aller Kraft festhalten muß!
    »Du würdest mich nicht fallen lassen, mein Freund, aber mir selbst traue ich nicht so ganz!«
    Bemüht, die aufsteigende Panik zu unterdrücken, wagte Sean einen Blick nach unten. Sie hatten fast die Höhlenreihe erreicht, die jetzt ihr Zuhause war. Sean entdeckte Faranth auf dem Erdsims, sie mußte sich wohl gesonnt haben. Jetzt hockte sie, die Flügel halb gespreizt, auf der Hinterhand. Mit wenigen kräftigen Schwingenschlägen hatte Carenath eine Strecke zurückgelegt, die sie normalerweise einen mühseligen halbstündigen Marsch hügelauf - hügelab gekostet hätte.
    Faranth sagt, Sorka will, daß wir sofort runterkommen. Sofort! Carenaths Tonfall klang trotzig, ein Betteln lag darin, Sean möge der goldenen Drachenkönigin widersprechen und nicht zulassen, daß dieses neue Erlebnis abgekürzt wurde. Wir fliegen zusammen, und genau das sollten Drachen und ihre Reiter tun.
    »Es ist phantastisch, Carenath, aber jetzt sind wir zu Hause, würdest du, sagen wir, neben Faranth landen? Dann kannst du ihr genau erzählen, wie wir es gemacht haben!«
    Sean kümmerte es nicht, ob Sorka wegen seines spontanen, völlig ungeplanten Fluges hysterisch wurde. Er hatte es getan, es war gelungen, Ende gut, alles gut. Endlich gab es Reiter für die Drachen von Pern! Das würde die Einsätze bei Joels Wetten ins Gegenteil verkehren!
    Die anderen siebzehn Reiter - auch Sorka, sobald Faranth sie in bezug auf Carenaths Fähigkeiten beruhigt hatte - waren begeistert über diesen gewaltigen Fortschritt. Dave wollte freilich wissen, warum Sean sich so überstürzt dazu entschlossen hatte.
    »Hättest du nicht auf mich warten können? Polenth und ich waren dicht hinter dir. Du hast mir einen Augenblick lang einen fürchterlichen Schrecken eingejagt.«
    Sean umfaßte in wortloser Entschuldigung Daves Arm. »Du hast gesagt, man hätte uns vergessen, Dave, und das war es. Daraufhin mußte ich es einfach probieren, aber ich wollte keinen anderen in Gefahr bringen, falls es ein Fehler war.«
    Sean sah Sorkas finsteres Gesicht und zuckte in gespieltem Schrecken zusammen. »Mir wäre nichts passiert, mein Liebes. Das weißt du! Aber…« Er sah die anderen, die um ihn herum auf den Teppichen saßen, warnend an. »Wir müssen die Sache logisch und vernünftig angehen, Leute. Auf einem Drachen zu fliegen ist etwas anderes, als ein Pferd zu reiten.«
    Sein Blick fiel auf Nora Sejby. Er hätte es nie für möglich gehalten, daß ausgerechnet sie einen Drachen an sich binden würde, aber Tenneth hatte sie gewählt, und nun mußte man eben das Beste daraus machen. Nora neigte zu Unfällen, und Tenneth hatte ihre Gefährtin schon aus dem See gezogen und mehrfach verhindert, daß sie in die Spalten und Löcher stürzte, von denen die Hügel rund um die Catherine-Höhlen durchsetzt waren. Andererseits war Nora vor Monaco Bay gesegelt, seit sie kräftig genug war, um eine Ruderpinne zu halten, und konnte sowohl mit Schlitten als auch mit Gleitern umgehen.
    »Zum einen ist ringsherum nichts als leere Luft. Wenn man stürzt, dann auf eine harte Oberfläche, und es geht sicher nicht ohne Verletzungen ab.« Sean begleitete seine Worte mit den passenden Gesten, zum Schluß schlug er mit der Faust in seine Handfläche, und das Geräusch ließ Nora aufschrecken.
    »Na und?« fragte Peter Semling. »Dann verwenden wir

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