Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
erreicht hatten. Nach Scans Ansicht war Carenath jedoch genau richtig.
    »Wenigstens essen sie manierlich«, sagte Dave und wandte die Augen von den beiden Drachen ab, die Fleischstücke aus ihrer Beute rissen. »Aber es wäre mir doch lieber, wenn sie nicht so deutlich zeigten, wie sehr sie es genießen.«
    Sean lachte. »Du bist ein Stadtkind, nicht wahr?«
    David nickte und lächelte schwach. »Nicht, daß ich für Polenth nicht alles tun würde. Nur ist es eben ein Unterschied, ob man etwas auf 3 D sieht oder in Wirklichkeit und dabei weiß, daß der beste Freund, den man hat, am liebsten lebende Tiere jagt. Was sagst du, Polenth?« In Daves Augen trat der merkwürdig verschwommene Blick aller Drachenpartner, wenn ihre Gefährten sich meldeten. Dann lachte er wehmütig.
    »Na?« fragte Sean.
    »Er sagt, alles ist besser als Fisch. Er ist zum Fliegen geboren, nicht zum Schwimmen.«
    »Nur gut, daß er zwei Mägen hat«, bemerkte Sean, als er sah, wie Polenth das Schaf samt Hörnern, Hufen und Fell hinunterschlang. »So, wie er die Wolle in sich reinmampft, könnte er sonst einen verfrühten Feuerstoß auslösen, wenn er einmal Feuerstein kaut.«
    »Das wird er doch tun, Sean, nicht wahr?« Dave flehte so inständig um Bestätigung, daß Sean sich Sorgen machte. Die Drachenpartner durften keinen Augenblick an ihren Tieren zweifeln, in keiner Hinsicht.
    »Aber natürlich«, sagte Sean und stand auf. »Das reicht, Carenath. Mit zweien ist dein Bauch voll. Du darfst nicht so gierig sein. Es sind noch mehr da, die Hunger haben.«
    Der Bronzedrache war eben im Begriff gewesen, sich wieder in die Lüfte zu erheben und zu einer Anhöhe im nächsten Tal zu fliegen, wo die verschreckte Herde hingeflüchtet war.
    Ich hätte wirklich gern noch eines. Sie schmecken so lecker. Viel besser als Fisch. Jagen macht Spaß. Es klang ein wenig eigensinnig.
    »Als nächstes jagt die Königin, Carenath.«
    Mit einer mürrischen Kopfbewegung schlenderte Carenath zu Sean zurück, die Flügel spreizend, um das Gleichgewicht zu halten. Der Gang der Drachen sah komisch aus, weil ihre Vorderbeine kürzer waren als die Hinterbeine und sie sich zusammenkauern mußten. Einige bewegten sich mit einer Art Hopser und ließen sich nur alle paar Schritte auf die Vorderbeine nieder oder verschafften sich mit den Flügeln Auftrieb. Sean störte es, wenn Drachen so plump und unbeholfen erschienen.
    »Bis später«, sagte er zu David und machte sich mit Carenath auf den Weg zurück zu ihrer Wohnhöhle.
    Die Drachen waren schnell zu groß geworden für ihre Quartiere in den Hinterhöfen, und in vielen Fällen hatten auch die Nachbarn, von denen manche in Nachtschicht arbeiteten und bei Tag schliefen, die Geduld verloren, denn für eine Gattung, die nicht laut sprechen konnte, machten die Drachen eine Menge Lärm. Also hatten sie zusammen mit ihren Partnern die Catherine-Höhlen erkundet, um eine etwas abgelegenere Unterbringungsmöglichkeit zu finden. Sorka hatte sich zuerst nicht mit der Vorstellung anfreunden können, mit ihrem kleinen Sohn Michael unter der Erde zu leben, aber die Höhle, die Sean ausgesucht hatte, war geräumig und bestand aus mehreren großen Kammern - sie hatten hier viel mehr Bewegungsfreiheit als in ihrem alten Haus am Irenplatz. Faranth und Carenath waren begeistert. Oberhalb des Höhleneingangs gab es sogar ein Erdsims, wo sie sonnenbaden konnten, eine Beschäftigung, die sie sogar noch mehr genossen als das Schwimmen.
    »Wir passen alle viel besser hierher.« Mit diesem Ausruf hatte Sorka sich geschlagen gegeben, und dann war sie darangegangen, die neue Wohnung mit Lampen, ihren handgewebten Teppichen und Stoffen und mit den Bildern, die sie Joel abgeluchst hatte, gemütlich zu machen.
    Im Lauf der Zeit hatte sich jedoch herausgestellt, daß die neue Wohnung nicht nur eine räumliche Trennung bedeutete, dachte Sean, während er mit Carenath dahinstapfte. Dave Catarel hatte mit seiner wehmütigen Bemerkung, man habe sie vergessen, den Finger auf die Wunde gelegt.
    Der Weg ist ziemlich weit. Ich würde lieber vorausfliegen, sagte Carenath, der mit mühsamen Hopsern neben Sean herwatschelte. Wieder einmal konnte sich Sean des Gedankens nicht erwehren, daß sein tapferer, schöner Carenath wie eine mißglückte Kreuzung zwischen einem Kaninchen und einem Känguruh aussah.
    »Du bist zum Fliegen bestimmt. Ich freue mich schon, wenn wir beide fliegen können.«
    Warum fliegst du dann nicht mit mir? Es wäre viel einfacher, als auf

Weitere Kostenlose Bücher