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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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die meisten Möbel auf Pern aus gepreßten Pflanzenfasern bestand. »Den könnte man anzünden. Mal sehen, ob wir genug Brennmaterial finden, um die Leiche hier einzuäschern. Das würde uns einiges an Peinlichkeiten ersparen«, erklärte er mit einer Handbewegung in Richtung auf das Haupthaus. Dann erschauderte er; es war ihm ganz offensichtlich zuwider, den verstümmelten Körper zu berühren.
    »Der Mann war wahnsinnig«, bemerkte Sean und stocherte mit einem Stock in den Kothaufen in einem der Gehege herum. »Große Raubtiere zu züchten. Als ob wir mit den Wherries und den Schlangen nicht schon genug Probleme hätten!«
    »Ich werde Mary Bescheid geben«, murmelte Kathy.
    Sean packte sie am Arm, als sie vorbeiging. »Sag ihr, er ist schnell gestorben.« Sie nickte.
    »He!« Peter Semling zog aus dem Durcheinander auf dem Fußboden des Labors ein Klemmbrett hervor. »Sieht aus wie Notizen«, rief er und studierte die dünnen, mit kleiner, verkrampfter Schrift bedeckten Folien. »Das hier hat was mit Botanik zu tun.« Achselzuckend reichte er Kathy das Brett und hob ein anderes auf. »Das hier ist… Biologie? Hm.«
    »Wir müssen alle Notizen einsammeln«, sagte Sean. »Alles, was uns eventuell verraten kann, was für ein Tier ihn getötet hat.«
    »He!« sagte Peter wieder und klappte den Deckel eines tragbaren Bioscanners mit Bildschirm und Tastatur zurück. »Der sieht genauso aus wie das Gerät, das uns vor einer Weile zusammen mit einigen Eizellenkulturen im Veterinärlabor abhanden gekommen ist.«
    Sorgfältig suchten sie alles Material zusammen, das sie finden konnten, sogar eine an den Spritzschutz eines Wasserbeckens genagelte Platte mit der rätselhaften Gravierung Heureka, Mykorrlüza! nahmen sie mit. Dave trug mehrere Säcke hinaus, die sie nach Landing bringen wollten. Dann sammelten Sean und Peter brennbares Material und schichteten einen Scheiterhaufen auf, um ihn anzuzünden, sobald Mary und die Kinder fort waren.
    »Sean!« rief David Catarel. Er kauerte vor einem breiten Grünstreifen, das einzige, was auf dem verwüsteten, mit Asche bedeckten Grundstück noch lebte, auch wenn der allgegenwärtige schwarze Staub die satte Farbe getrübt hatte. »Wie viele Fädeneinfälle gab es in dieser Gegend?« fragte er und blickte sich um. Dann fuhr er mit Hand über das Gras, eine widerstandsfähige Hybridsorte, die die Agronomen für die Gartenanlagen entwickelt hatten, ehe die Sporen kamen.
    »Genug, um das Zeug zu vernichten!« Sean kniete neben ihm nieder und zog ein dickes Büschel heraus. In der Erde um die Wurzeln ringelten sich verschiedene Bodenbewohner, darunter mehrere pelzig aussehende Maden.
    »Die Sorte habe ich noch nie gesehen«, bemerkte David und fing geschickt drei Exemplare auf, als sie zu Boden fielen. Dann kramte er in seiner Jackentasche, zog ein Stück Stoff heraus und wickelte die Maden sorgfältig ein. »Ned Tubberman hat was von einer neuen Grasart gequasselt, die hier die Sporen überlebt haben soll. Ich bringe die Dinger ins Agro-Labor.«
    In diesem Moment kamen Sorka, Pol, Bay und Peter mit allen möglichen Habseligkeiten bepackt aus dem Haupthaus. Sean und Dave begannen, die acht Drachen zu beladen.
    »Wir können auch noch einmal fliegen, Mary«, bot Sorka taktvoll an, als die Frau mit zwei vollgestopften Schlafsäcken zu ihnen trat.
    »Außer Kleidung habe ich nicht viel«, sagte Mary und warf einen schnellen Blick auf die Anlage. »Kathy sagte, es sei schnell gegangen?« Ihre Augen flehten um Bestätigung.
    »Kathy ist der Arzt«, erklärte Sean sanft. »Und jetzt rauf mit Ihnen! David und Polenth nehmen Sie mit. Alles aufsitzen. Seid ihr schon mal auf einem Drachen geritten, Kinder?«
    Sean machte ein Spiel daraus, um ihnen über die Peinlichkeit des Augenblicks hinwegzuhelfen. Erst als alle fort waren, zündete er zusammen mit Pol den Scheiterhaufen an. Als auch sie schließlich aufbrachen, ging ein neuer Schauer Vulkanstaub nieder, der Staub, der mit der Zeit Landing unter sich begraben würde.
    ***
    »Ich kann Teds Privatcode nicht knacken!« rief Pol frustriert und warf den Stift auf die mit Klemmbrettern und Folienstapeln übersäte Arbeitsplatte. »Dieser elende Narr!«
    »Ezra liebt Codes, Pol«, schlug Bay vor.
    »Den DNS/RNS-Reihen nach experimentierte er mit Katzenartigen, aber ich kann mir nicht vorstellen, warum. Hier in Landing streunen doch schon genug davon herum. Es sei denn…« Pol unterbrach sich, nagte nervös an seiner Unterlippe und verzog das

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