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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Gesicht, während er sich in Gedanken mit diversen unangenehmen Möglichkeiten beschäftigte. »Wir wissen« - er schlug heftig auf den Tisch -»daß Katzen nicht gut auf Mentasynthese ansprechen. Er wußte das auch. Warum sollte er alte Fehler wiederholen?«
    »Was ist mit den anderen Notizen?« fragte Bay und deutete auf ein Klemmbrett, das gefährlich nahe an der Tischkante lag.
    »Leider kann ich nur Teile aus Kittis Drachenprogramm entziffern.«
    »Ach so?« Bay bewegte nachdenklich den Unterkiefer. »Er mußte also auch noch den Schöpfer spielen, die Rolle des Anarchisten reichte ihm nicht.«
    »Warum sollte er sich sonst mit den genetischen Gleichungen der Eridani befassen?« Pol schlug gereizt mit der flachen Hand auf den Tisch, sein Gesicht war von banger Unruhe gezeichnet. »Und was wollte er erreichen?«
    »Ich glaube, wir können froh sein, daß er nicht versucht hat, die Feuerzwergdrachen zu manipulieren, obwohl ich den Verdacht habe, daß er mit den aus dem Gefriervorrat gestohlenen Eizellen herumexperimentierte.«
    Pol rieb sich die müden Augen. »In diesem Fall muß man für alles dankbar sein. Besonders, wenn man bedenkt, was Windblüte so treibt. Aber das hätte ich nicht sagen sollen, mein Liebes. Vergiß es.«
    Bay rümpfte abfällig die Nase. »Wenigstens ist Windblüte so vernünftig, ihre elenden Photophoben unter Verschluß zu halten. Ich begreife einfach nicht, warum sie so hartnäckig an ihnen festhält. Sie ist die einzige, die mit ihnen zurechtkommt.« Bay wurde von Ekel geschüttelt. »Vor ihr kriechen sie richtiggehend.«
    Pol schnaubte verächtlich. »Genau das ist der Grund«, sagte er zerstreut und blätterte dabei in den rätselhaften Notizen auf dem Klemmbrett. »Ich komme nicht dahinter, warum er sich ausgerechnet die Großkatzen ausgesucht hat.«
    »Warum fragen wir nicht Petey? Er hat seinem Vater in der Anlage geholfen, oder nicht?«
    »Du bist doch der Inbegriff der Vernunft, mein Schatz«, stellte Pol fest, hievte sich aus seinem Stuhl hoch, küßte sie liebevoll auf die Wange und zauste ihr das Haar. Sie schimpfte immer noch, als er schon die Nummer von Mary Tubbermans Wohnung eintippte. Er und Bay hatten sie täglich besucht, um ihr die Rückkehr in die Gemeinschaft zu erleichtern. »Mary, ist Petey erreichbar?«
    Als Petey sich meldete, klang seine Stimme nicht übermäßig freundlich. »Ja?«
    »Diese großen Katzen, die dein Vater gezüchtet hat, hatten die Flecken oder Streifen?« erkundigte sich Pol im Plauderton. »Flecken.« Mit dieser Frage hatte der Junge nicht gerechnet.
    »Aha, Geparden. Hat er sie so genannt?«
    »Ja, Geparden.«
    »Warum Geparden, Petey? Ich weiß, daß sie schnell laufen können, aber für die Jagd auf Wherries waren sie doch wohl nicht zu gebrauchen.«
    »Sie waren aber wie wild hinter den großen Tunnelschlangen her.« Peteys Stimme wurde lebhaft. »Und sie gehorchten aufs Wort und machten alles, was Dad ihnen sagte…« Er brach ab.
    »Das kann ich mir gut vorstellen, Petey. Auf der Erde wurden sie von mehreren alten Kulturen gezüchtet und zur Jagd auf alle möglichen Wildarten eingesetzt. Das Schnellste, was je auf vier Beinen gelaufen ist!«
    »Sind sie auf ihn losgegangen?« fragte Petey nach kurzem Schweigen.
    »Ich weiß es nicht, Petey. Kommst du heute abend zum Feuer?« Pol wechselte das Thema, um das Gespräch nicht so traurig enden zu lassen. »Du hast mir Revanche versprochen. Ich kann doch nicht zulassen, daß du mich bei jeder Schachpartie schlägst.« Nachdem er eine Zusage für den Abend erhalten hatte, legte er auf. »Nach dem, was Petey sagte, hat Ted offenbar Geparden mit Mentasynthese behandelt, um sie gefügiger zu machen. Er hat sie auf Tunnelschlangen gehetzt.«
    »Sind sie auf ihn losgegangen?«
    »Wahrscheinlich. Nur, warum? Wenn wir wenigstens wüßten, wie viele Eizellen er sich aus dem Labor geholt hat. Und wenn wir diese Notizen entschlüsseln und feststellen könnten, ob er nur mit Mentasynthese oder auch mit anderen Teilen von Kittis Programm gearbeitet hat. Wie auch immer…« Pol seufzte verdrossen. »Auf Calusa treibt sich eine unbekannte Zahl von Raubtieren herum!« Er lachte höhnisch. »Ob wohl Phas Radamanth mit seinen Unterlagen über die Maden mehr Glück hatte? Die könnten nützlich sein!«
    ***
    Patrice de Broglie kam in Emilys Büro gestürmt. »Der Garben steht kurz vor dem Ausbruch. Wir müssen Landing evakuieren. Sofort!«
    »Was!« Emily stand auf, die Folien, die sie gerade studiert hatte,

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