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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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starrte Bay an. Über ihnen erwachten ihre Zwergdrachen und zirpten, weil sie ihre Unruhe spürten.
    »Diese Bestien, die er gezüchtet hat.« Es hörte sich an, als glaube Mary, Pol müsse wissen, wovon sie spreche, und stelle sich absichtlich dumm.
    »Er - er hat tiefgefrorene Zellkulturen aus dem Veterinärlabor gestohlen und Kittis Programm verwendet, um sie gefügig zu machen, aber es sind immer noch… Bestien. Sein Meisterstück tut nichts, um sie aufzuhalten.« Wieder klang ihre Stimme vor Verbitterung schrill.
    »Wie kommst du darauf, daß Ted etwas zugestoßen ist?« fragte Pol. Bay hatte ihm dies mit Lippenbewegungen und ungeduldigen Gesten souffliert.
    »Er würde diese Tiere niemals freilassen, Pol! Sie könnten Petey etwas antun!«
    »Mary, jetzt beruhige dich erst einmal. Bleib im Haus. Wir kommen.«
    »Ned ist nicht in Landing!« Das klang vorwurfsvoll. »Ich habe versucht, ihn anzurufen. Er würde mir glauben!«
    »Mit glauben hat das nichts zu tun, Mary.« Bay hatte die Sprechmuschel zu sich herangezogen. »Und dir kann jeder zu Hilfe kommen.«
    »Sue und Chuck melden sich auch nicht.«
    »Sue und Chuck sind nach Norden gezogen, Mary, als vom Picchu der erste schlimme Steinregen kam.« Bay bemühte sich um Geduld. Die Frau hatte allen Grund, sich verfolgt zu fühlen, nachdem sie so lange mit einem psychisch gestörten Mann, ständig von Erdbeben und Vulkangepolter erschreckt, in völliger Abgeschiedenheit gelebt hatte.
    »Pol und ich kommen zu dir, Mary«, sagte Bay entschlossen.
    »Und wir bringen Hilfe mit.« Sie legte den Hörer auf.
    »Wen?« fragte Pol.
    »Sean und Sorka. Drachen wirken einschüchternd auf andere Tiere. Und auf diese Weise brauchen wir nicht den offiziellen Weg zu gehen.«
    Pol sah seine Frau überrascht an. Bisher hatte sie niemals, weder offen noch versteckt, Kritik an Emily oder Paul geübt.
    »Ich war immer der Meinung, daß man dem Bericht von Drake und Ned Tubberman hätte nachgehen sollen, und die beiden fanden das auch. Manchmal gehen in dem Durcheinander hier die wichtigen Dinge verloren.« Sie schrieb schnell eine Nachricht und befestigte sie am rechten Fuß ihres goldenen Zwergdrachenweibchens. »Such den Rotschopf«, sagte sie eindringlich und faßte den dreieckigen Kopf, um Mariahs volle Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. »Such den Rotschopf!« Sie ging mit der kleinen Echse ans Fenster, öffnete es und deutete energisch in Sorkas Richtung. Dann stellte sie sich ganz intensiv vor, wie Sorka sich gegen Faranth lehnte. Mariah zirpte fröhlich. »Und jetzt ab mit dir!« Als der Zwergdrache gehorsam davonflog, fuhr Bay mit einem Finger über die schwarze Schicht, die schon wieder das erst vor kurzem abgewischte Fensterbrett bedeckte. »Ich bin froh, wenn wir endlich nach Norden übersiedeln. Ich habe diesen schwarzen Staub überall so gründlich satt. Komm, Pol, wir müssen uns warm anziehen.«
    »Du hast dich nur so schnell bereit erklärt, Mary zu helfen, weil du dadurch Gelegenheit bekommst, wieder auf einem Drachen zu reiten«, lachte Pol.
    »Pol Nietro, ich mache mir schon lange Sorgen um Mary Tubberman!«
    Fünfzehn Minuten später schossen zwei Drachen über die Anhöhe und landeten auf der Straße vor ihrem Haus.
    »Wie elegant sie sich bewegen.« Bay überzeugte sich, daß ihr Kopftuch fest zugebunden war. Es sollte sie gegen den allgegenwärtigen Staub schützen, aber vielleicht brauchte sie es auch für den erhofften Ritt. Als sie das Haus verließ, kam Mariah herabgeschwebt und ließ sich mit einem selbstzufriedenen Zirpen auf ihrer Schulter nieder. »Du bist großartig, Mariah, einfach großartig«, lobte Bay ihre kleine Königin leise, während sie ohne Zögern zwischen Faranth und Carenath hindurch auf Sorka zuging. »Vielen Dank, daß du gekommen bist, meine Liebe. Mary Tubberman hat uns eben angerufen. In Calusa gibt es Schwierigkeiten. Irgendwelche Tiere laufen frei herum, und Mary glaubt, daß Ted etwas zugestoßen ist. Könntest du uns hinbringen?«
    »Offiziell oder inoffiziell?« fragte Sean, als Sorka ihn ansah.
    »Es ist nicht verboten, Mary zu helfen«, gab Bay zu bedenken und sah Pol, der gerade mit bewundernden Blicken an die Drachen herangetreten war, hilfesuchend an. »Außerdem treiben sich wer weiß was für Bestien…«
    »Drachen sind schon nützliche Wesen«, grinste Sorka. Sie hatte sich entschieden und winkte Bay heran. »Gib der Dame dein Bein, Faranth. Hier, nehmen Sie meine Hand.«
    Mit Faranths Unterstützung gelang es Bay ohne

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