Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
ihre Fracht am Landegitter ab oder schleppten sie weiter, um sie vorübergehend in den Catherine-Höhlen unterzustellen.
    Patrices Gruppe hatte bereits berechnet, für welche Gebiete das pyroklastische Risiko besonders hoch beziehungsweise besonders niedrig war. Man hatte nach Osten hin bis Cardiff, nach Westen bis Bordeaux und nach Süden bis Cambridge Warnungen ausgeschickt. Monaco, wo ohnehin schon dichter Aschenregen fiel, war obendrein noch vom Vulkanauswurf bedroht. Jedes Boot, jedes Schiff, jeder Schleppkahn in der Bucht wurde mobilisiert, beladen und fortgeschickt, um jenseits der ersten Halbinsel von Kahrain zu warten.
    Man leerte die restlichen Treibstoffsäcke in die Tanks der beiden letzten Fähren. Die meisten Drachenreiter wurden herangezogen, um das Vieh zur Hafenbucht zu treiben. Zum erstenmal versammelte sich niemand am Maori-See, um gegen die Sporen zu kämpfen - ein tödlicherer Niederschlag drohte.
    Niemand hatte Zeit zum Jubeln, als Drake Bonneau mit der alten Swallow, vollbeladen mit Kindern und Geräten, im letzten Tageslicht von der Hochfläche startete. Die Techniker gingen sofort weiter zur Parrakeet. Ongola und Jake, die vom Turm aus den Flugverkehr überwachten, nützten die Pause, um die warme Mahlzeit zu verzehren, die man ihnen geschickt hatte. Alle Funkapparaturen waren auf Handwagen verladen worden und konnten schnell weggebracht werden, falls der Turm bedroht sein sollte.
    »Die Swallow sieht gut aus«, meldete Ezra vom Interfaceraum, wo er den Flug überwachte. Er hatte an diesem Tag viel Zeit damit verbracht, eine Abschirmung aus hitzebeständigem Material zu errichten, da er Patrices hastigen Versicherungen, das Gebäude liege in keiner der früheren Lavastrombahnen, nicht so recht traute. Leider konnte man das Interface mit der in der Umlaufbahn befindlichen Yokohama nicht abbauen, denn es war auf ein fest auf den Empfänger der Yoko eingestelltes Funkfeuer angewiesen. Da man die Justierung auf der Yoko nicht mehr verändern konnte, hatte es keinen Sinn, das Gerät mitzunehmen und anderswo neu zu installieren.
    In dieser Nacht war die Luft von Schwefeldämpfen und Rußpartikeln durchsetzt, und Patrice warnte, der Druck im Vulkan nähere sich den kritischen Werten. Über dem Picchu wie über dem Garben hingen weiße Rauchfahnen am dunklen Himmel, darunter strahlte ein gedämpfter Schein bedrohlich aus Gipfel und Krater und tauchte die Siedlung in ein gespenstisches Licht.
    Drake Bonneau meldete, er sei nach einem schwierigen Flug sicher gelandet. »Die verdammte Kiste hat gezittert, als wolle sie auseinanderfallen, aber nichts wurde beschädigt, und die Kinder haben nicht einmal eine Prellung abgekriegt, aber ich glaube, keines von ihnen wird jemals Begeisterung fürs Fliegen entwickeln. Harte Landung, haben eine Furche in den Boden gepflügt, als wir übers Ziel hinausgeschossen sind. Wir werden den Rest des Tages brauchen, um das Gelände für die Parrakeet freizumachen. Fulmar soll die Gyros und die Stabilisierungsmonitoren überprüfen. Ich könnte schwören, daß bei der Swallow Tunnelschlangen reingekommen waren.«
    Ein ständiger Strom von Fahrzeugen bewegte sich auf den Hafen zu, die größeren Schiffe und Kähne wurden mit sich sträubenden Tieren beladen, für die man auf Deck Boxen errichtet hatte. Kisten mit Hühnern, Enten und Gänsen wurden überall festgezurrt, wo man Platz fand; sie sollten in der Bucht von Kahrain, die sich außerhalb der Gefahrenzone befand, ausgeladen werden. Mit etwas Glück würde man das Vieh zum größten Teil evakuieren können. Jim Tillek flog im Gleiter über dem Hafengelände umher, war überall, wo man ihn brauchte, und trieb seine Leute mit Ermunterungen und Beschimpfungen unaufhörlich an.
    Als es dunkel wurde, verlangte Sean für seine Drachenreiter, die Menschen und Pakete zur Bucht von Kahrain beförderten, eine Pause. »Ich werde weder mit müden Drachen noch mit müden Reitern ein Risiko eingehen«, erklärte er Lilienkamp ziemlich hitzig. »Das ist zu gefährlich, und die Drachen sind einfach noch zu jung, um so unter Druck gesetzt zu werden.«
    »Die Zeit drängt, Mann, wir können uns solche Mätzchen nicht leisten!« gab Joel wütend zurück.
    »Kümmern Sie sich um die Räumung, Joel, ich kümmere mich um meine Drachen. Die Reiter werden arbeiten bis zum Umfallen, aber es ist einfach dumm, junge Drachen zu schinden! Das wird nicht geschehen, solange ich es verhindern kann.«
    Joels zorniger Blick verriet seine Ratlosigkeit.

Weitere Kostenlose Bücher