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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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hatte er jede seiner fünf Familien für einen Hund vormerken lassen.
    »Dein Dad wird sich freuen«, sagte Sorka, die ihre Begeisterung irgendwie loswerden mußte. »Nicht wahr, Sean? Wetten, daß sie bei der Schlangenjagd sogar noch besser sind als Hunde? Denk nur daran, wie sie auf die Gefleckten losgegangen sind.«
    Sean schnaubte verächtlich. »Doch nur, weil die Nestlinge angegriffen wurden.«
    »Ich glaube nicht, daß es nur daran lag. Ich habe fast gespürt, wie sie die Schlangen haßten.« Sie wollte ganz einfach daran glauben, daß die Flugechsen ungewöhnlich waren, genau wie sie ihren rötlichgelben Kater Duke immer für den besten Jäger im ganzen Tal und den alten Chip für den besten Hirtenhund in ganz Tipperary gehalten hatte. Aber plötzlich kamen ihr Zweifel. »Vielleicht sollten wir sie doch lieber hier lassen, damit ihre Mutter sie findet.«
    Sean runzelte die Stirn. »Die anderen hat sie aber ganz schnell ins Meer gescheucht.«
    Sie standen gleichzeitig auf und gingen mit vorsichtigen Schritten, um ihre schlafenden Schützlinge nicht zu wecken, auf die Landspitze zu.
    »Sieh doch nur!« rief Sorka und deutete erregt auf das Wasser hinaus, wo gerade der zerfetzte Körper eines Nestlings hinuntergezogen wurde. »Oh, wie schrecklich!« Sean sah mit ausdrucksloser Miene zu, aber Sorka wandte sich ab und ballte die Fäuste. »Sie ist doch keine gute Mutter.«
    »Nur die Besten überleben«, sagte Sean. »Unsere drei sind in Sicherheit, weil sie schlau genug waren, zu uns zu kommen!« Dann drehte er sich um, legte den Kopf schief und sah sie aus schmalen Augen an. »Wird dein Junges in Landing auch in Sicherheit sein? Die sitzen uns nämlich dauernd im Nacken, wir sollen ihnen Tiere bringen, weil mein Dad sich so gut aufs Fallenstellen und Schlingenlegen versteht.«
    Sorka drückte ihren schlafenden Schützling fester an sich. »Mein Vater würde nicht zulassen, daß dem Kerlchen hier etwas geschieht. Das weiß ich ganz sicher. «
    Zynisch bemerkte Sean: »Ja, aber er ist nicht der Leiter seiner Gruppe, oder? Wenn er einen Befehl bekommt, muß er gehorchen.«
    »Die wollen sich die Lebensformen doch nur ansehen, nicht etwa aufschneiden oder so was.«
    Sean war nicht überzeugt, aber er folgte Sorka, als sie sich vom Meer abwandte und sich durch das Unterholz zum Rand des Plateaus vorkämpfte.
    »Sehen wir uns morgen?« fragte Sean. Plötzlich fürchtete er, sie müßten ihre Treffen aufgeben, weil die gemeinsame Wache nun zu Ende war.
    »Na ja, morgen muß ich arbeiten, aber könnten wir uns nicht abends treffen.« Sorka zögerte keinen Augenblick mit ihrer Antwort. Die strengen Sitten der Erde hatten keine Gültigkeit mehr, hier konnte sie kommen und gehen, wie sie wollte. Allmählich hielt sie es für ebenso selbstverständlich, daß ihr auf Pern keine Gefahr drohte, wie sie es als ihre Pflicht ansah, für die Zukunft des Planeten zu arbeiten. Auch Sean trug zu diesem Gefühl der Sicherheit bei, trotz seines tief verwurzelten Mißtrauens gegenüber jedem, der nicht zu seinen eigenen Leuten gehörte. Auch wenn er es nicht wahrhaben wollte, er und sie waren nach dem kurzen Erlebnis auf dem Felsenkopf auf ganz besondere Weise miteinander verbunden.
    »Glaubst du wirklich, daß sie Schlangen jagen?« fragte Porrig Connell, als er eine von Seans schlafenden Neuerwerbungen untersuchte. Das Tierchen regte sich nicht, als er einen der schlaffen Flügel auseinanderzog.
    »Wenn sie Hunger haben«, antwortete Sean und hielt den Atem an, weil er Angst hatte, sein Vater könnte die kleine Echse aus Unachtsamkeit verletzen.
    Porrig war nicht überzeugt. »Wir werden sehen. Wenigstens stammt es von hier. Immer noch besser, als bei lebendigem Leibe aufgefressen zu werden. Eine von den Blaugefleckten hat gestern nacht einen ganzen Brocken Fleisch aus Sineads Baby rausgebissen.«
    »Sorka sagt, in ihr Haus kommen keine Schlangen rein. Das Plastik hält sie ab.«
    Porrig knurrte wieder skeptisch, dann nickte er zu dem schlafenden Nestling hin. »Du hast sie angeschleppt. Jetzt kümmere dich auch darum.«
    In Haus Vierzehn am Asienplatz wurde Sorkas kleines Geschöpf mit sehr viel mehr Begeisterung empfangen. Mairi schickte als erstes Brian los, damit er seinen Vater aus dem Veterinärschuppen holte. Dann kleidete sie einen der Körbe, die sie aus den zähen Binsen von Pern geflochten hatte, mit getrockneten Pflanzenfasern aus, hob das Tierchen ganz vorsichtig von Sorkas Arm und legte es in sein neues Bett. Es rollte

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