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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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sich sofort zusammen, seufzte so tief, daß der Brustkorb so dick wurde wie der Bauch, und schlief weiter.
    »Es ist keine richtige Eidechse, oder?« fragte Mairi und streichelte sanft die warme Haut. »Es fühlt sich an wie gutes Wildleder. Eidechsen sind trocken und hart. Und es lächelt. Siehst du?«
    Gehorsam schaute Sorka hinunter und lächelte ebenfalls. »Du hättest sehen sollen, wie es die Sandwiches verschlungen hat.«
    »Soll das heißen, daß du den ganzen Tag nichts zu essen bekommen hast?« Bestürzt machte sich Mairi sofort daran, diesem Umstand abzuhelfen.
    Obwohl die Gemeinschaftsküche die meisten der sechstausend Stammbewohner von Landing versorgte, gingen immer mehr Familien dazu über, ihr Essen selbst zuzubereiten und nur die Abendmahlzeit zusammen mit den anderen einzunehmen. Die Hanrahans hatten eine typische Familienwohnung: ein mittelgroßes und zwei kleinere Schlafzimmer, ein größerer Wohnraum und winziges Badezimmer. Bis auf die kostbare Brauttruhe aus Rosenholz stammten alle Möbel aus den Kolonistenschiffen oder waren von Red in seiner unregelmäßigen Freizeit selbst gebaut worden. In einer Ecke des großen Raumes befand sich eine kleine, aber ausreichende Küchenzeile. Mairi war stolz auf ihre Kochkünste und experimentierte gerne mit den neuen Nahrungsmitteln.
    Sorka war bei ihrem dritten Sandwich angelangt, als Red Hanrahan mit dem Zoologen Pol Nietro und der Mikrobiologin Bay Harkenon eintraf.
    »Weckt mir das kleine Ding ja nicht auf!« warnte Mairi sofort.
    Fast ehrfürchtig betrachteten die drei die schlafende Echse. Red Hanrahan überließ sie den Spezialisten, während er seine Tochter umarmte und küßte und ihr mit liebevollem Stolz durchs Haar fuhr. »Du bist doch mein kluges Mädchen!« rief er.
    Er setzte sich an den Tisch, streckte die langen Beine aus, schob die Hände in die Taschen und sah zu, wie die beiden anderen über dem ersten einheimischen Wesen von Pern gluckten.
    »Wirklich ein erstaunliches Exemplar«, bemerkte Pol zu Bay, als sie sich aufrichteten.
    »Einer Eidechse sehr ähnlich«, antwortete diese und lächelte Sorka zu. »Könntest du uns bitte genau erzählen, wie du es zu dir gelockt hast?«
    Sorka zögerte kurz, aber als ihr Vater ihr beruhigend zunickte, erzählte sie alles, was sie über die Eidechsen wußte, von ihrer ersten Begegnung mit dem kleinen goldenen Tier, das seine Eier bewachte, bis zu dem Moment, als sie das bronzefarbene Junge dazu gebracht hatte, ihr aus der Hand zu fressen. Sean Connell erwähnte sie nicht, doch aus den Blicken, die ihre Eltern wechselten, erkannte sie, daß diese bereits vermuteten, wer bei ihr gewesen war.
    »Bist du der einzige Glückspilz?« fragte ihr Vater leise, während die beiden Biologen das schlafende Geschöpf fotografierten.
    »Sean hat zwei Braune mit nach Hause genommen. Sie haben in ihrem Lager furchtbar unter Schlangen zu leiden.«
    »Am Kanadaplatz stehen Häuser für sie bereit«, erinnerte ihr Vater. »Sie hätten den ganzen Platz für sich allein.«
    Sämtliche Nomadengruppen der Kolonie hatten Unterkünfte zugewiesen bekommen, und zwar aufmerksamerweise am Rand von Landung, damit sie sich nicht so eingeschlossen fühlen sollten. Aber nach ein paar Tagen waren sie alle fort gewesen, hatten sich in den unerforschten Gebieten außerhalb der Siedlung verstreut. Sorka hob die Schultern.
    Dann bombardierten Pol und Bay sie zum zweiten Mal mit Fragen, um auch die letzten Unklarheiten auszuräumen.
    »Sorka, wir möchten uns deine Neuerwerbung gern für ein paar Stunden ausborgen.« Bay betonte das Wort ›ausborgen‹. »Ich versichere dir, daß wir ihm kein - nun, kein Fleckchen Haut ankratzen werden. Wir können eine Menge feststellen, indem wir Tiere einfach beobachten oder behutsam mit den Händen untersuchen.«
    Sorka sah ihre Eltern ängstlich an.
    »Warum soll es sich nicht erst einmal an Sorka gewöhnen?« fragte Red beiläufig und legte leicht eine Hand auf die geballten Fäuste seiner Tochter. »Sorka kann sehr gut mit Tieren umgehen, sie scheinen Vertrauen zu ihr zu haben. Und ich halte es im Moment für weit wichtiger, diesen bissigen Burschen zu beruhigen, als herauszufinden, wie er tickt.« Sorka wagte wieder zu atmen und entspannte sich. Sie wußte, daß auf ihren Vater Verlaß war. »Wir wollen ihn doch nicht verscheuchen. Er ist erst heute morgen geschlüpft.«
    »Mein Berufseifer geht mit mir durch.« Bay Harkenon lächelte reumütig. »Du hast natürlich recht, Red. Wir müssen ihn

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