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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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herzustellen.
    »Duke wächst, und seine Haut dehnt sich«, lautete Reds Diagnose.
    Duke als Männchen zu bezeichnen, war reine Willkür, denn bisher hatte niemand das Geschöpf genau genug untersuchen können, um sein Geschlecht festzustellen, falls es überhaupt eines hatte. Da die goldenen Zwergdrachen Eier legten, neigte man dazu, sie für Weibchen zu halten, freilich wies einer der Biologen einschränkend darauf hin, daß sich bei manchen Gattungen auf der Erde die Männchen um die Eier kümmerten. Die abgestreiften Hautteile wurden eifrig gesammelt und analysiert. Es war den wissensdurstigen Zoologen bisher nicht gelungen, Duke zu röntgen, denn er schien es sofort zu merken, wenn jemand etwas mit ihm vorhatte. Am zweiten Tag nach seiner Ankunft hatten die Zoologen versucht, ihn unter das Gerät zu legen, während Sorka nervös im Nebenraum wartete.
    »Das ist doch nicht zu fassen!«
    »Was?«
    Sorka hörte die erschrockenen Ausrufe von Pol und Bay, und im gleichen Augenblick tauchte Duke ziemlich außer sich über ihrem Kopf auf. Er stieß ein teils erleichtertes, teils erbostes Kreischen aus, landete auf ihrer Schulter, wickelte den Schwanz fest um ihren Hals und krallte die Klauen in ihr Haar, dabei zeterte er wütend, und die Facettenaugen schillerten rot und gelb vor Zorn.
    Hinter Sorka öffnete sich plötzlich die Tür, und Pol und Bay stürmten mit erstaunt aufgerissenen Augen in den Raum.
    »Er ist eben aufgetaucht«, erklärte das Mädchen den beiden Wissenschaftlern, und sie beruhigten sich allmählich und sahen sich verwundert an. Schließlich verzog sich Pols breites Gesicht zu einem Lächeln, und auch Bay schien sehr erfreut.
    »Die Amigs sind also doch nicht die einzigen, die telekinetische Fähigkeiten besitzen«, stellte Bay mit selbstzufriedendem Lächeln fest. »Ich habe immer behauptet, Pol, daß sie nicht einmalig in der Galaxis sein können.«
    »Wie hat er das geschafft?« fragte Sorka ein wenig unsicher, denn es war schon öfter vorgekommen, daß Duke verwirrend schnell verschwunden war.
    »Er hat sich wohl vor dem Röntgenapparat gefürchtet. Er ist ziemlich klein, und das Ding sieht wirklich bedrohlich aus«, erklärte Bay. »Und deshalb ist er teleportiert, glücklicherweise zu dir, weil er dich als seine Beschützerin ansieht. Die Amigs setzen Teleportation ein, wenn sie sich bedroht fühlen. Eine sehr nützliche Fähigkeit.«
    »Ob wir wohl herausfinden können, wie die kleinen Kerle das machen?« überlegte Pol.
    »Wir könnten es mit den Gleichungen der Eridani versuchen«, schlug Bay vor.
    Pol sah Duke an. Die Augen der Echse waren noch immer rot vor Zorn, und sie klammerte sich weiterhin fest an Sorka, hatte jetzt aber die Flügel angelegt.
    »Um sie auszuprobieren, müssen wir mehr über den Burschen und seine Spezies wissen. Vielleicht könntest du ihn festhalten, Sorka.«
    Doch auch als Sorka ihn sanft beruhigte, ließ sich Duke nicht unter das Röntgengerät legen. Nach einer halben Stunde gaben Pol und Bay widerwillig auf und gaben ihr sich heftig sträubendes Versuchsobjekt frei.
    Bei jedem Schritt beschwichtigend auf die immer noch empörte Echse einredend, trug Sorka sie zu ihrem Geburtsort. Sean lag im Schatten der Büsche, und seine beiden Braunen kuschelten sich an seinen Hals. Als sie Sorka kommen hörten, blinzelten sie mit schwach blaugrün funkelnden Augen zu ihr auf. Duke begrüßte sie zirpend, und sie antworteten mit ähnlichen Lauten.
    »Ich wollte gerade ein bißchen schlafen«, murmelte Sean verdrießlich, ohne auch nur die Augen zu öffnen. »Mein Dad hat mich zu den Babys reingelegt, weil er sehen wollte, ob die Burschen hier die Schlangen verjagen.«
    »Und, haben sie's getan?« fragte Sorka, ehe er wieder einschlafen konnte.
    »Ja.« Sean gähnte herzhaft und schlug lässig nach einem Insekt. Sofort schnappte es einer der Braunen aus der Luft und verschlang es.
    »Sie fressen alles.« Sorka sagte es bewundernd. »Dr. Marceau sagt, sie sind Omnivoren.« Sie setzte sich neben Sean auf den Felsen. »Und sie können zwischen verschiedenen Orten wechseln, wenn sie Angst haben. Dr. Nietro hat versucht, Duke zu röntgen, und er hat mich aus dem Zimmer geschickt. Ich war kaum draußen, als Duke schon wieder an mir hing und sich festklammerte, als wolle er nie wieder loslassen. Sie sagen, er kann teleportieren. Er verwendet Telekinese.« Sie war stolz, daß sie all diese schwierigen Worte ohne Stocken herausgebracht hatte.
    Sean öffnete ein Auge, legte den Kopf

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