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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Als der Jubel sich gelegt hatte, schüttelte er den Kopf. »Metalle ja, Petroleum nein. Das wißt ihr alle. Wenn unsere Kolonie lebensfähig sein soll, müssen wir lernen, uns mit einem niedrigeren technologischen Niveau zu begnügen. Hier kommt das Können ins Spiel, man muß sich auf alte Techniken besinnen.«
    »In diesem Punkt sind nicht alle einer Meinung mit unseren Führern«, sagte Svenda mit finsterer Miene.
    »Wir haben die Verfassung unterzeichnet, und wir haben alle versprochen, uns daran zu halten«, sagte Valli und warf einen schnellen Blick auf die anderen, um zu sehen, ob sich noch jemand auf Svendas Seite stellte.
    »Ihr seid eben Dummköpfe«, spottete das blonde Mädchen, goß sich noch einen Schuß Quikal in den Becher und verließ die Hütte.
    Tarvi sah ihr nach, sein lebhaftes Gesicht wirkte beunruhigt.
    »Nichts als dummes Geschwätz«, sagte Sallah leise.
    Er zog die Augenbrauen hoch, seine dunklen Augen ruhten einen Moment lang ausdruckslos auf ihr, dann kehrte sein gewohntes Lächeln zurück, und er klopfte ihr auf die Schulter leider nur so wie einem braven Kind. »Ach, da kommt Drake mit den Vorräten und mit Nachrichten von unseren Kameraden.«
    »He, wo seid ihr denn alle?« fragte Drake, sobald er, mit Paketen beladen, eingetreten war. »Im Schlitten ist noch mehr davon.«
    Sallah senkte den Kopf, damit er ihr Gesicht nicht sehen konnte. »Es gibt etwas zu feiern, Drake«, sagte Valli und brachte ihm ein Glas Quikal. »Zwei neue Funde, groß und leicht abzubauen. Das Geschäft läuft.«
    »Die Bergbau- und Hüttenwerke Drake-See können also eröffnet werden?«
    Alle lachten, und als er sein Glas zu einem Toast erhob, hatte niemand etwas gegen den Namen einzuwenden.
    »Ich habe auch Neuigkeiten für euch«, sagte er, nachdem er getrunken hatte. »In drei Tagen sollen wir alle nach Landing zurückkehren.«
    Diese Ankündigung wurde mit großer Bestürzung aufgenommen. Grinsend hob Drake die freie Hand und bat um Schweigen. »Zu einer Dankfeier.«
    »Dafür? Das kann doch noch gar keiner wissen«, staunte Valli.
    »So etwas müßte doch eigentlich im Herbst stattfinden, nach der Ernte«, meinte Sallah.
    »Warum?« fragte Tarvi schlicht.
    »Weil der Start in unser neues Leben so erfreulich begonnen hat. Die letzte Ladung von den Raumschiffen ist in Landing angekommen. Damit sind wir offiziell gelandet.«
    »Und deshalb so ein Theater?« fragte Sallah.
    »Nicht jeder ist so arbeitssüchtig wie du, meine schöne Sallah«, stichelte Drake und faßte ihr zärtlich unter das Kinn.
    Als sie merkte, daß er sie gleich küssen würde, zog sie den Kopf weg, grinste aber dabei, um der Abfuhr den Stachel zu nehmen. Er schmollte. »Unsere edlen Führer haben so entschieden, und außerdem sollen bei dem Fest viele wundersame Dinge verkündet werden. Alle Forschungsteams werden zurückgerufen, das ganze Volk soll in Freude schwelgen.«
    Sallah war fast verstimmt. »Wir sind doch erst letzte Woche hergekommen!«
    Um mehreren unangenehmen, aber nicht zu beweisenden Schlüssen zu entgehen, die sie gezogen hatte, hatte sie sich dazu gemeldet, die Geologen und Bergbauspezialisten zu dem gewaltigen Binnensee zu fliegen, wo es dem EV-Bericht zufolge reiche Erzvorkommen geben sollte. Sie hatte gehofft, ein wenig Abstand zu gewinnen, um das, was sie beobachtet hatte, objektiver beurteilen zu können.
    Vor etwa einer Woche war sie eines Abends zur Mariposa gegangen, um nach einem Band zu suchen, das sie während ihrer ersten Einsätze als Pilotin für Admiral Benden an Bord gelassen hatte, und da hatte sie Kenjo mit zwei Säcken in jeder Hand hinten aus der kleinen, Wartungsluke kommen sehen. Er war hastig in die Dunkelheit davongeeilt, und sie war ihm neugierig nachgegangen. Dann war er plötzlich verschwunden. Sie hatte sich hinter einem Busch versteckt und gewartet, bis er mit leeren Händen wieder auftauchte. Dann war sie seinen Spuren gefolgt, um herauszufinden, wo er seine Last abgestellt hatte.
    Nachdem sie eine Weile herumgestolpert war und sich die Schienbeine angeschlagen und die Hand abgeschürft hatte, war sie auf eine Höhle gestoßen - und hatte mit Entsetzen festgestellt, welche Mengen an Treibstoff Kenjo beiseite geschafft hatte. Insgesamt waren es mehrere Tonnen, schätzte sie, nachdem sie auf einem Etikett die Menge nachgelesen hatte, alles in leicht zu transportierenden Säcken verpackt. Die Felsspalte befand sich am äußersten Ende des Landegitters, gut versteckt hinter den stacheligen

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