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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Dornenbüschen, die die Farmer auf ihren Äckern ausgruben und hier aufhäuften.
    Zwei Abende später hatte sie ein sehr merkwürdiges Gespräch zwischen Avril und Stev Kimmer belauscht, jenem Bergbauingenieur, der an dem Tag, an dem der Landeplatz bekanntgegeben worden war, mit der Astrogatorin an einem Tisch gesessen hatte.
    »Schau, diese Insel strotzt nur so von Edelsteinen«, sagte Avril gerade, als Sallah sich in den Schatten des Deltaflügels der Fähre drückte, hörte sie, wie eine Plasfolie entrollt wurde. »Hier ist die Kopie des ursprünglichen EV-Berichts, und ich brauche kein Bergbauspezialist zu sein, um mir auszurechnen, was diese rätselhaften Zeichen bedeuten.« Die Plasfolie knisterte, als Avril mit dem Finger auf verschiedene Stellen zeigte. »Ein Vermögen, das man sich nur zu holen braucht!« Ein triumphierender Unterton schwang in ihrer Stimme mit. »Und ich habe die Absicht, es mir zu holen.«
    »Nun ja, ich gebe zu, daß Kupfer, Gold und Platin auf jeder zivilisierten Welt gebraucht werden«, begann Stev.
    »Ich rede nicht von industrieller Nutzung, Kimmer«, sagte Avril scharf. »Und auch nicht von kleinen Steinchen. Dieser Rubin war nur eine Kostprobe. Hier, lies Shavvas Notizen!«
    Kimmer schnaubte geringschätzig. »Sie hat übertrieben, um ihre Prämie zu steigern.«
    »Nun, ich besitze eine Übertreibung in der Größenordnung von fünfundvierzig Karat, mein Lieber, und du hast sie gesehen. Wenn du nicht mitspielen willst, findet sich bestimmt ein anderer, der eine solche Herausforderung mit Freuden annimmt.«
    Avril wußte jedenfalls, wie man die Leute an die Angel bekam, dachte Sallah grimmig.
    »Diese Insel steht noch jahrelang nicht auf dem Plan«, erklärte Stev.
    Avril lachte leise. »Ich kann mehr als Raumschiffe steuern, Stev. Ich habe mir einen Schlitten geben lassen, schließlich habe ich wie jeder andere auf diesem Klumpen Dreck das Recht, mir die paar kümmerlichen Morgen Land auszusuchen, auf die ich als Kontraktor Anspruch habe. Aber du bist Konzessionär, und wenn wir unsere Parzellen zusammenlegen, könnte uns die ganze Insel gehören.«
    Sallah hörte, wie Kimmer scharf die Luft einzog. »Ich dachte, die Fischer wollen die Insel wegen der Hafenbucht.«
    »Die sind nur am Hafen interessiert, nicht an der Insel. Es sind Fischer, für sie sind die Delphine wichtig. Mit dem Land können sie nichts anfangen.«
    Er murmelte etwas und trat unruhig von einem Fuß auf den anderen.
    »Wer sollte es denn schon erfahren?« fragte Avril mit seidenweicher Stimme. »Wir könnten am Wochenende hinfliegen, uns erst einmal das Zeug holen, das am leichtesten zugänglich ist, und es in einer Höhle lagern. Es gibt so viele Inseln, daß man jahrelang suchen könnte, ohne je die richtige zu finden. Und wir brauchen ja auch niemanden mit der Nase draufzustoßen, indem wir unseren Anspruch offiziell anmelden, es sei denn, man zwingt uns dazu.«
    »Aber du hast gesagt, im Großen Westgebirge gäbe es auch Vorkommen?«
    »Das stimmt«, lachte Avril leise. »Ich weiß sogar, wo. Nur ein Katzensprung von der Insel entfernt.«
    »Du hast alles geplant, wie?« Kimmers Stimme klang leicht sarkastisch.
    »Natürlich«, gab Avril ungerührt zu. »Ich denke nicht daran, den Rest meines Lebens hier in der Provinz zu verbringen, wenn ich eine Möglichkeit gefunden habe, ein Leben zu führen, das ich bei weitem vorziehe.« Wieder war ihr perlendes Lachen zu hören, und dann trat Stille ein, nur von einem Schmatzen unterbrochen, als feuchte Lippen sich voneinander lösten. »Aber solange wir beide hier sind, Klimmer, wollen wir das Beste daraus machen. Hier und jetzt unter den Sternen.«
    Verlegen und angewidert von Avrils aufdringlicher Sexualität hatte sich Sallah davongeschlichen. Kein Wunder, daß Paul Benden diese Frau nicht in seinem Bett behalten hatte. Er war zwar ein sinnlicher Mann, dachte Sallah, aber an Avrils primitiver Hemmungslosigkeit konnte er wohl nicht lange Gefallen finden. Die elegante ausgeglichene Ju Adjai paßte viel besser zu ihm, obwohl sie es beide offenbar nicht eilig hatten, ihre Verbindung öffentlich bekanntzugeben.
    Avrils Stimme hatte nur so getrieft vor unersättlicher Habgier. Hatte Stev Kimmer das auch gehört? Oder hatte Avril ihm völlig die Sinne vernebelt? Sallah hatte immer gewußt, daß Pern reich an Edelsteinen war. Der Shavva-Rubin gehörte ebenso zur Legende um den Planeten wie der Liu-Nugget. Nur die Entfernung Perns von den übrigen Welten verhinderte, daß

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