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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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schief und schaute zu ihr auf. »Und was heißt das?«
    »Er kann sich sofort außer Gefahr bringen.«
    Sean gähnte wieder. »Na und? Wir haben doch beide schon gesehen, wie sie diese Nummer abgezogen haben. Und sie tun es nicht nur, wenn sie in Gefahr sind.« Erneutes Gähnen. »Du warst ganz schön schlau, daß du nur einen genommen hast. Wenn einer satt ist, hat der andere Hunger. Die beiden und die Babys, auf die ich aufpassen muß, schaffen mich vollkommen.« Er schloß auch das eine Auge wieder, faltete die Hände vor der Brust und schlief weiter.
    »Dann spiele ich eben goldene Echse und bewache dich, damit nicht eine große, garstige, gefleckte Stumpfnase kommt und dich beißt!«
    Sie weckte ihn auch nicht, als sie eine Schar der Echsen am Himmel kreisen und herabstoßen sah, ein atemberaubendes akrobatisches Schauspiel. Duke beobachtete den Schwarm ebenfalls und gurrte dabei leise vor sich hin, aber entgegen ihrer anfänglichen Befürchtung, er wolle sich vielleicht den anderen anschließen, löste er nicht einmal den Schwanz von ihrem Hals. Ehe Sorka nach Hause ging, stellte sie Sean noch eine Büchse mit der Salbe hin, die für Dukes rissige Haut hergestellt worden war.
    Sorka war an diesem Tag nicht die einzige, die auf Pern akrobatische Kunststücke in der Luft beobachtete. Einen halben Kontinent weiter südwestlich sah Sallah Telgar mit klopfendem Herzen zu, wie Drake Bonneau den kleinen Luftschlitten aus einer Thermik heraus über den großen Binnensee zog, für den er unbedingt den Namen Drake-See durchsetzen wollte. Von dem kleinen Bergwerksteam hatte niemand etwas dagegen, aber Drake neigte dazu, jedes Thema totzureden. Außerdem konnte er es nicht lassen, sich mit seinen Flugkünsten aufzuspielen. Seine Kapriolen sind törichte Treibstoffvergeudung, dachte Sallah, und sicher nicht der richtige Weg, um ihr Herz und ihre Achtung zu gewinnen. In letzter Zeit trieb er sich ständig um ihre Unterkunft herum, hatte aber bisher keinen nennenswerten Erfolg damit.
    Ozzie Munson und Cobber Alhinwa tauchten aus der Hütte auf, wo sie eben ihre Sachen verstaut hatten, blieben neben Sallah stehen und folgten ihrem Blick.
    »Du meine Güte, jetzt ist er schon wieder dabei!« stöhnte Ozzie und grinste Sallah boshaft an.
    »Der knallt noch mal runter«, fügte Cobber kopfschüttelnd hinzu, »und dieser verdammte See ist so tief, daß wir ihn nie finden werden. Und den Schlitten auch nicht. Dabei brauchen wir den.«
    Als Sallah Svenda Olubushtu kommen sah, drehte sie sich hastig um und ging auf die größte Hütte des kleinen Erzsucherlagers zu. Auf Svendas spöttische, eifersüchtige Kommentare konnte sie verzichten. Es war ja nicht so, als ob sie Drake Bonneau ermuntert hätte, ganz im Gegenteil, sie hatte mit allem Nachdruck mehrmals öffentlich ihr Desinteresse kundgetan.
    Vielleicht packe ich es falsch an, dachte sie. Wenn ich ihm nachliefe, ständig an seinen Lippen hinge und ihm bei jeder sich bietenden Gelegenheit auflauerte wie Svenda, würde er mich vielleicht eher in Ruhe lassen.
    In der großen Hütte war Tarvi Andiyar bereits dabei, die Funde dieses Tages auf dem großen Bildschirm zu markieren. Seine Spinnenfinger flogen so schnell über die Tastatur, daß das Textverarbeitungsprogramm kaum Schritt halten konnte, und dabei murmelte er ununterbrochen vor sich hin. Seine Selbstgespräche verstand niemand, denn er führte sie in seiner Muttersprache, einem unbekannten indischen Dialekt. Wenn man ihn auf diesen Tick ansprach, pflegte er mit seinem zu Herzen gehenden Lächeln zu antworten:
    »Auch andere Ohren sollen diese herrlich schmelzende Sprache hören, auf daß sie auch hier auf Pern gesprochen werde, solange noch ein Mensch lebt, der sie nach so vielen Jahrhunderten noch fließend beherrscht. Klingt sie nicht wunderbar, so rhythmisch und melodisch, ein Genuß für jedes Ohr?«
    Tarvi war ein hochspezialisierter Bergbauingenieur mit einer besonderen Begabung. Man sagte ihm nach, er könne auch schwer faßbare Adern durch viele unterirdische Schichten und Verwerfungen hindurch verfolgen.
    Der Pernexpedition hatte er sich angeschlossen, weil man, wie er sich ausdrückte, ›Mutter Erde bereits all ihr Blut und ihre Tränen entrissen hatte‹. Auch auf First hatte er geschürft, aber auf die fremden Metalle hatten seine Fähigkeiten nicht angesprochen, und so war er quer durch eine ganze Galaxis gereist, um an seinem ›Lebensabend‹, wie er es nannte, sein Handwerk weiter auszuüben.
    Da Tarvi

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