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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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machte sie sich Sorgen.
    »So dumm sind wir auch wieder nicht, Sallah«, sagte Ongola, als habe er ihre Gedanken gelesen, und klopfte sich an die Stirn. »Das hier ist immer noch die beste Datenbank, die je erfunden wurde.«
    Sie seufzte erleichtert, und ihr Gesicht hellte sich ein wenig auf.
    »Es gibt trotzdem sehr vieles auf Pern, wofür wir dankbar sein sollten«, mahnte er.
    »Das bin ich doch auch!« entgegnete sie und dachte an ihren Tanz mit Tarvi.
    Als sie sich gewaschen, sich feingemacht und den Freudenfeuerplatz erreicht hatte, war das Fest in vollem Gange, und das improvisierte Orchester spielte eine Polka. Sallah blieb außerhalb von Licht und Lärm im Dunkeln stehen und betrachtete staunend die unerwartet große Zahl von Musikern, die mit den Füßen den Takt klopften, während sie warteten, bis sie an die Reihe kamen.
    Die Musik wechselte ständig, immer neue Musiker traten auf. Verblüfft sah Sallah, daß sogar Tarvi Andiyar eine Panflöte hervorholte und eine fremdartige kleine Melodie spielte, sehr eindringlich und ruhig, eine Abwechslung nach der lauten Fröhlichkeit der anderen Stücke.
    Die Tanzmusik wurde nun von Solodarbietungen abgelöst, und die Amateurkapelle forderte das Publikum auf, die alten Hits mitzusingen. Emily Boll ging ans Keybord, Ezra Keroon fiedelte begeistert ein Potpourrie von alten englischen Hornpipes, und alle stampften mit den Füßen den Takt, während mehrere Paare eine komische Version des traditionellen Seemannstanzes vorführten.
    Sallah hatte nicht nur einen, sondern sogar zwei Tänze mit Tarvi hinter sich. Mitten im zweiten, sie wiegten sich gerade im Dreivierteltakt zu einer alten Weise, blieb ihr fast das Herz stehen, denn es schien, als ließe auch Pern sich von den neuen Melodien mitreißen. Das Geschirr auf den langen Tischen klapperte, die Tänzer gerieten aus dem Rhythmus, und die Sitzenden spürten, wie ihre Stühle schwankten.
    Das Beben dauerte keine zwei Herzschläge lang, und darauf folgte tiefe Stille.
    »Pern will also mittanzen, wie?« ertönte belustigt Paul Bendens Stimme. Er sprang mit ausgebreiteten Armen auf die Plattform, als hielte er das Beben für eine etwas ausgefallene Form der Begrüßung. Seine Bemerkung rief Geflüster und Gemurmel hervor, aber sie löste die Spannung. Während Paul den Musikern ein Zeichen gab, sie sollten weiterspielen, suchte er im Publikum nach bestimmten Gesichtern.
    Tarvi, der neben Sallah stand, nickte fast unmerklich mit dem Kopf und ließ die Arme sinken. »Kommen Sie, diesen Tanz müssen wir uns genauer ansehen.«
    Sallah bemühte sich, ihre Enttäuschung zu verbergen. Das Beben hatte Vorrang. Sie hatte noch nie einen Erdstoß erlebt, trotzdem hatte sie sofort begriffen, was eben geschehen war. Als sie mit Tarvi die Tanzfläche verließ, bewegte sie sich ganz vorsichtig, als erwarte sie jeden Moment eine neue Erschütterung.
    Jim Tillek sammelte seine Seeleute um sich, um nachzuprüfen, ob die Boote innerhalb des neu gebauten Wellenbrechers sicher vertäut waren. Er hoffte, daß der Tsunami, sollte es einer gewesen sein, seine Kraft an den vorgelagerten Inseln austoben würde. Die Delphinwärter, ausgenommen Gus, den man zum Bleiben drängte, damit er weiter Akkordeon spielte, begaben sich zum Hafen, um mit den Meeressäugetieren zu sprechen, die ihnen melden würden, wenn der Tsunami sich näherte, und die auch abschätzen konnten, wie verheerend er sich auswirken würde.
    Patrice de Broglie zog mit einer Gruppe ab, um seismische Untersuchungen durchzuführen, aber seiner Ansicht nach war es nur ein sehr schwacher Stoß gewesen, der Ausläufer eines weit entfernten Epizentrums.
    Sallah konnte ihren Tanz mit Tarvi doch noch beenden, wenn auch nur, weil man ihm sagte, die Leute könnten unruhig werden, wenn zu viele Spezialisten verschwanden.
    Am nächsten Morgen hatte man das Epizentrum festgestellt, es lag in östlicher bis nordöstlicher Richtung weit draußen im Ozean, wo schon das EV-Team vulkanische Aktivität festgestellt hatte. Da keine weiteren Stöße das Festland erschütterten, konnten die Geologen die leichte Unsicherheit zerstreuen, die das Dankfest getrübt hatte.
    Als Tarvi sich bei Patrice meldete, um bei der Untersuchung des Epizentrums mitzuwirken, erklärte sich Sallah sofort bereit, den großen Schlitten zu fliegen. Es störte sie nicht einmal, daß die Maschine vollgepackt war mit neugierigen Geologen und ihren Geräten. Sie sorgte nur dafür, daß Tarvi den Sitz zur rechten Hand des

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