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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Seine Anhänger folgten ihm.
    »Was sie auch tun, es ist egal, Paul«, sagte Mär Dook und hielt Paul Benden zurück, der hinterherlaufen wollte. »Das Vieh liegt schon jetzt im Sterben. Laß ihnen den Kadaver, sollen sie doch ihre Wut daran auslassen. Die Untersuchungen, die wir durchführen können, sind ohnehin fast abgeschlossen.« Er zuckte müde die Achseln. »Auch wenn sie uns nicht viel gebracht haben.«
    »Und was haben sie gebracht?« fragte Paul ermunternd. Mär Dook und Phas winkten ihm und Emily, noch einmal mit in die Isolierstation zu kommen, wo Pol, Bay und die beiden Genetikerinnen immer noch mit ihren Notizen beschäftigt waren.
    Mär Dook rieb sich das Gesicht, seine fahle Haut war grau vor Erschöpfung, als er sich über einen Tisch beugte, der mit Bändern und Objektträgern übersät war. »Wir wissen jetzt, daß es hauptsächlich aus Kohlenstoffverbindungen aufgebaut ist, aus komplexen, sehr großen Eiweißkörpern, die ruckartig den Zustand wechseln und Bewegung erzeugen, und aus anderen, die eine unglaubliche Vielfalt von organischen Substanzen angreifen und verdauen. Es sieht fast so aus, als sei dieses Wesen ganz gezielt darauf angelegt, unsere Art von Leben zu bekämpfen.«
    »Ich bin froh, daß du das für dich behalten hast«, stellte Emily trocken fest und deutete mit einer Kopfbewegung nach draußen, wo sich die Gruppe der Unzufriedenen langsam entfernte.
    »Mär Dook, was du eben gesagt hast, kann nicht dein Ernst sein«, begann Paul und legte beide Hände auf die Schultern des übermüdeten Biologen. »Gefährlich mag es sein, ja, aber darauf angelegt, uns zu töten?«
    »Es ist eigentlich nur so ein Gedanke«, entgegnete Mär Dook mit einem etwas verlegenen Grinsen. »Phas hat eine noch verrücktere Idee.«
    Phas räusperte sich nervös. »Na ja, es ist so unerwartet aus dem Nichts aufgetaucht, daß ich mich gefragt habe, ob es möglicherweise eine Waffe sein könnte, die den Boden für eine Invasion vorbereiten soll.« Wie vom Blitz getroffen starrten Paul und Emily ihn an, Bay rümpfte abfällig die Nase, und Kitty Fing schien sich zu amüsieren. »So unlogisch ist diese Interpretation nämlich gar nicht. Und mir ist sie immer noch lieber als Bays Überlegung, diese Form könnte nur der Anfang eines Lebenszyklus sein. Was danach folgen könnte, macht mir Angst.«
    Wie betäubt von einer so schrecklichen Möglichkeit blickten Paul und Emily sich um. Aber Pol Nietro stand von seinem Stuhl auf, räusperte sich und sah nachsichtig in die Runde.
    »Das ist wieder so eine Idee aus der Mottenkiste des Religiösen Zeitalters, Mär«, sagte er dann und lächelte ironisch. Er warf seiner Frau einen entschuldigenden Blick zu und bemerkte dann Kitti Pings ermunterndes Lächeln. »Und meiner Ansicht nach sehr wahrscheinlich. Wenn der Lebenszyklus Formen produziert, die uns feindlich gesinnt sind, wo sind dann die Nachkommen der späteren Metamorphosen? Das EV-Team mag sich geirrt haben, als es die Tupfen für ungefährlich erklärte, aber es hat auch keine anderen mit dieser Welt nicht zu vereinbarenden Lebensformen entdeckt.
    Was eine Invasion aus dem Weltraum angeht, so hat man festgestellt, daß jeder andere Planet in diesem Raumsektor für Lebensformen ungeeignet ist, die auf Kohlenstoff basieren.« Pol begann sich für seine eigene Theorie zu erwärmen und sah, daß Emily sich allmählich von ihrem Schock erholte.
    »Und wir haben nachgewiesen, daß dieses Wesen« - er deutete mit dem Daumen auf den verfärbten Würfel -»aus Kohlenstoffverbindungen besteht. Es scheint also, als wäre es mehr oder weniger auf unser System hier beschränkt. Und wir werden herausfinden, wo es herkommt.« Nach dieser hastig hervorgesprudelten Erklärung war Pol offenbar am Ende seiner Kräfte, und er lehnte sich erschöpft gegen den hohen Laborständer. »Aber ich glaube, daß ich recht habe. Daß wir die schlimmsten Interpretationen vorgetragen haben, die man aus den gewonnen Informationen herauslesen kann, hat sozusagen die Atmosphäre gereinigt.« Er zuckte leicht die Achseln, fast als wolle er sich entschuldigen, und lächelte Phas und Bay hoffnungsvoll an.
    »Ich habe immer noch das Gefühl, daß wir bei der Untersuchung etwas übersehen haben«, meinte Phas kopfschüttelnd. »Etwas, das offenkundig und wichtig ist.«
    »Nach vierzig Stunden im Geschirr kann keiner mehr klar denken.« Pol packte Phas an den Schultern und schüttelte ihn. »Wir sehen uns deine Notizen noch einmal an, wenn du dich ein

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