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Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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frei und setzte sich an die Spitze des Zuges.
    Jayge fiel es schwer zu widerstehen, als die Pächterjungen um ein letztes Wettrennen bettelten.
    »Nur bis zur Furt hinunter? Nein? Dann nach oben, über den Felsenpfad? Du wärst wieder zurück, ehe dein Vater überhaupt etwas merkt.«
    Auch die angebotenen Einsätze waren verlockend, aber Jayge wußte, wann er zu gehorchen hatte. Er lächelte und verschloß seufzend seine Ohren, obwohl ein Gewinn ihm den heißbegehrten Sattel endgültig gesichert hätte. Dann geriet ein Wagen mit einem Rad in den Straßengraben, und er und Fairex mußten mithelfen, es wieder auf den Weg zu bringen.
    Als er über die Schulter schaute, um die Jungen mit einzuspannen, hatten sie sich bereits zerstreut.
    Gutmütig band Jayge sein Schleppseil an der seitlich am Wagen befindlichen Stange fest und trieb seinen stämmigen Renner an. Das Rad kam mit einem Ruck frei, und Fairex tänzelte geschickt zur Seite. Jayge rollte das Seil auf und hängte es um den abgegriffenen Sattelknopf, dann warf er einen Blick zurück auf das in eine mächtige Klippe über dem reißenden Keroon-Fluß hineingebaute Gut Kimmage. Auf der anderen Seite rupften die Herdentiere gierig das frische Gras. Die Sonne schien ihm warm auf den Rücken, das vertraute Quietschen und Rumpeln der Wagen erinnerte ihn daran, daß sie auf dem Weg zur Prärie-Siedlung waren, und er tröstete sich damit, daß sich auch dort gewiß jemand finden würde, der Fairex unterschätzte. Gleich beim nächsten Mal, wenn sie auf die Platers trafen, würde er den neuen Sattel bekommen.
    Vor ihm schritt der große Renner seines Vaters auf dem Flußpfad dahin. Jayge rutschte tiefer in den Sattel, streckte die Beine in den Steigbügeln und stellte dabei fest, daß die Riemen zu kurz waren. Er mußte seit der Ankunft in Kimmage eine halbe Handbreite gewachsen sein. Splitter und Scherben, wenn er zu groß geworden war, ließ ihn sein Vater vielleicht nicht mehr auf Fairex reiten, und Jayge war nicht sicher, welches Tier er dann bekommen würde.
    Nicht, daß die anderen Lilcamp-Renner Schnecken gewesen wäre, aber mit keinem davon konnte er die anderen Kinder so gut täuschen wie mit Fairex.
    Sie waren seit etlichen Stunden unterwegs und wollten bald ihre Mittagsrast einlegen, als ein Schrei ertönte: »Reiter gesichtet!« Crenden gab mit erhobenem Arm das Zeichen zum Anhalten, dann wendete er seinen großen Renner und blickte den Weg zurück. Der Bote, der im Galopp hinter ihnen herkam, war deutlich zu sehen.
    »Crenden!« schrie der älteste Kimmage-Sohn, brachte seinen Renner mit einem Ruck zum Stehen und keuchte atemlos seine Botschaft heraus.
    »Mein Vater sagt… zurückkommen… schnellstens.
    Harfnerbotschaft.«
    Der Junge zog eine Rolle aus seinem Gürtel und warf sie Crenden zu. Er schluckte, sein Gesicht war bleich vor Angst, und er hatte die Augen weit aufgerissen.
    »Fäden, Crenden. Es fallen wieder Fäden!«
    »Harfnerbotschaft? Harfnermärchen!« begann Crenden geringschätzig, doch dann bemerkte er das blaue Siegel auf der Rolle.
    »Nein, es ist wirklich kein Märchen, Crenden, es ist die Wahrheit. Lesen Sie selbst! Vater sagt, sonst würden Sie es nicht glauben. Ich kann es auch nicht glauben. Ich meine, man hat uns doch immer erzählt, daß die Fäden niemals wiederkommen würden. Deshalb brauchten wir ja auch den Benden-Weyr nicht mehr, obwohl Vater immer seinen Tribut entrichtet hat, weil er Lemos unterstellt ist, und weil wir mehr als genug haben, um die Drachenreiter aus alter Freundschaft zu versorgen, schließlich haben sie uns beschützt, als es noch nötig war…«
    Mit einer Handbewegung brachte Crenden den aufgeregten Jungen zum Schweigen.
    »Still, sonst kann ich nicht lesen.«
    Jayge konnte nur die dicken schwarzen Lettern auf der weißen Fläche und das auffallende, in Gelb, Weiß und Grün gehaltene Wappen von Keroon erkennen.
    »Die Botschaft ist echt, wie Sie sehen, Crenden«, plapperte der Junge weiter. »Sie trägt Baron Cormans Siegel. Es hat Tage gedauert, bis wir sie erhielten, weil der Renner einen Sehnenriß hatte und der Bote sich verirrte, als er eine Abkürzung nehmen wollte. Er sagt, über Nerat seien bereits Fäden gefallen, und der Benden-Weyr habe die Wälder gerettet, und über Telgar würden beim nächsten Einfall Tausende von Drachenreitern aufsteigen. Und dann sind wir an der Reihe.«
    Wieder schluckte der Junge.
    »Die Fäden werden direkt auf uns runterkommen, und man muß sich hinter Steinmauern

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