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Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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flüchten, weil nur Stein, Metall und Wasser davor schützen können.«
    Wieder lachte Crenden, er nahm die Sache nicht ernst, aber Jayge spürte, wie ihm ein kalter Schauer über den Rücken lief. Crenden rollte die Botschaft zusammen und gab sie dem Jungen zurück.
    »Ich lasse deinem Vater danken, die Warnung ist gut gemeint, aber ich falle nicht darauf herein.«
    Er zwinkerte dem Burschen gutmütig zu.
    »Ich weiß, dein Vater hätte gern, daß wir ihm helfen, das neue Stockwerk fertigzustellen.
    Von wegen Fäden! Seit Generationen sind von diesem Himmel keine Fäden mehr gefallen. Seit Hunderten von Planetenumläufen. Damit ist es endgültig vorbei, sagen die Legenden.
    Und wir machen uns am besten wieder auf den Weg.«
    Crenden winkte dem erstaunten Jungen vergnügt zu, stellte sich in die Steigbügel und rief mit schallender Stimme: »Vorwärts!«
    Der Junge wirkte so bestürzt und verängstigt, daß Jayge sich unwillkürlich fragte, ob sein Vater die Botschaft vielleicht falsch verstanden hatte. Fäden! Das Wort allein ließ ihn unruhig im Sattel herumrutschen, und sofort begann Fairex unter ihm zu tänzeln. Er beruhigte sie und redete auch sich selbst gut zu. Sein Vater würde niemals zulassen, daß die Lilcamp-Karawane Schaden nahm.
    Er war ein fähiger Anführer, und sie hatten den Winter über gut verdient. Jayge war nicht der einzige, der sich über einen prallgefüllten Beutel freuen konnte. Trotzdem, die Angst ließ sich nur schwer abschütteln. Die Reaktion seines Vaters hatte ihn überrascht. Gutsherr Childon war kein Spaßvogel, sondern ein aufrechter Mann, der sagte, was er meinte, und meinte, was er sagte. So hatte Crenden ihn oft beschrieben. Childon war viel ehrlicher als andere Hofbesitzer, die auf die Fuhrleute herabsahen und sie als arbeitsscheues Gesindel betrachteten, kaum besser als Diebe, zu faul, um sich selbst ein Anwesen aufzubauen, und zu hochmütig, um sich einem Burgherrn zu unterstellen.
    Als Jayge einmal eine wüste Rauferei angefangen und dafür von seinem Vater eine ordentliche Tracht Prügel bezogen hatte, brachte er zu seiner Entschuldigung vor, er habe die Familienehre verteidigen müssen.
    »Das ist immer noch kein Grund, sich zu prügeln«, hatte sein Vater gesagt. »Unsere Familie ist nicht schlechter als jede andere.«
    »Aber wir sind heimatlos!«
    »Und was hat das zu bedeuten?« hatte Crenden gefragt.
    »Kein Gesetz auf Pern schreibt vor, daß ein Mann und seine Familie ein Anwesen haben und an einem bestimmten Ort leben müssen. Wir dürfen keinem anderen seinen Besitz wegnehmen, aber ringsum gibt es genügend Land, auf das noch nie ein Mensch einen Fuß gesetzt hat. Sollen sich doch alle Schwachen und Ängstlichen zitternd in ihren vier Wänden verkriechen… womit ich nicht sagen will, daß wir uns wegen der Fäden noch Sorgen zu machen brauchten. Aber auch wir waren früher einmal Grundbesitzer, mein Junge, unten in Süd-Boll, und dort leben noch Angehörige unserer Sippe, die sich der Verwandtschaft mit uns nicht schämen. Wenn das genügt, um dich aus Schlägereien herauszuhalten, dann hör nicht mehr auf solche Sticheleien.«
    »Aber… aber Irtine hat gesagt, wir stehen nur eine Stufe über Dieben und Landstreichern.«
    Sein Vater hatte ihn an den Schultern gepackt und geschüttelt.
    »Wir sind ehrliche Händler und bringen abgelegenen Höfen, die nicht immer die Feste besuchen können, gute Waren und Nachrichten. Wir ziehen freiwillig durch die Lande, weil es uns Freude macht. Unsere Welt ist weit und schön, Jayge, und wir wollen so viel wie möglich davon sehen.
    Wir bleiben lange genug an einem Ort, um Freunde zu finden und andere Gewohnheiten kennenzulernen. Ich finde das viel besser, als sein Lebtag lang in ein- und demselben Tal zu hocken, nie eine andere Mundart zu hören oder neue Erfahrungen zu machen. Dieses Leben hält einen in Schwung, bringt den Verstand in Bewegung und öffnet Augen und Herzen.
    Du bist alt genug, um zu erkennen, wie man sich in jeder Siedlung freut, wo unsere Karawane haltmacht.
    Du hast mit uns auf dem Anwesen am Vesta-Fluß gearbeitet, wo wir das obere Stockwerk ausbauten, daher weißt du, daß wir keine Faulenzer sind. Und jetzt Kopf hoch. Du kannst auf deine Familie stolz sein. Und laß dich nicht mehr bei einer Schlägerei erwischen, nur weil dich jemand verspottet hat. Kämpfe, wenn du einen guten Grund dazu hast, aber nicht aus verletzter Eitelkeit.
    Du hast deine Strafe bekommen. Verschwinde in dein Bett.«
    Damals war

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