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Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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mußte, daß der erste Teil des Fragments offenbar der Wahrheit entsprach. Hatten sie damals den ganzen Süden in Besitz genommen?
    »Ich hole meine Reitkleidung, D'ram.«
    »O nein, Toric, nicht gleich«, grinste D'ram. »Auf dem Plateau ist jetzt tiefe Nacht. Verlassen Sie sich darauf, wir werden morgen früh rechtzeitig aufbrechen, um dort zu sein, wenn alle Beteiligten sich versammelt haben. Aber ich habe einiges vorzubereiten, und Sie gewiß auch. Glauben Sie mir, Baron, ich bin ebenso ungeduldig wie Sie.«
    D'rams Lächeln verblaßte, als er die besorgte Miene des Meisterharfners bemerkte.
    »Sebell?«
    »Mir ist das alles zu aufregend für meinen Meister. Er ist noch nicht völlig genesen.«
    »Menolly und Sharra weichen ihm nicht von der Seite«, beruhigte ihn D'ram. »Sie lassen nicht zu, daß er sich überanstrengt.«
    Sebell ließ ein abfälliges Schnauben hören, was sonst gar nicht seine Art war. »Sie kennen Meister Robinton nicht so gut wie ich, D'ram. Er macht sich schon dadurch kaputt, daß er ständig über das Warum und Wo zu nachgrübelt.«
    »Das wird ihm guttun, Sebell«, gab D'ram zurück.
    »Damit hat er eine Beschäftigung. Er würde sich gewiß nicht in Ihre Amtsführung einmischen, aber ein…« Er entschied sich abrupt für ein anderes Wort. »Ein älterer Mann braucht etwas, das seinem Leben Inhalt gibt Machen Sie sich keine Sorgen, Sebell.«
    »Zumindest nicht um die Gesundheit Ihres Meisters«, fügte Toric zynisch hinzu. »Dazu sind schließlich Menolly und Sharra da.«
    D'ram erkannte, daß es vielleicht ein wenig unbedacht gewesen war, Torics Schwester zu erwähnen, außerdem hätte er auch daran denken können, daß Menolly Sebells Frau war.
    »Ich lasse Sie jetzt allein, damit Sie die Botschaft in Ruhe lesen können, und hole Sie in sechs Stunden ab.«
    »Ist unter diesem neuen Haufen von Grünschnäbeln nicht auch ein Bursche aus Ruatha?« fragte Toric, als D'ram gegangen war. Er wollte die Neuankömmlinge sofort unterbringen.
    »Ja.« Sebell überflog die Listen, auf denen er zusammen mit Toric die Fähigkeiten und Wünsche jedes einzelnen Bewerbers zusammengestellt hatte. »Dorse: hat eine gute Empfehlung von Brand, dem Verwalter der Burg Ruatha.«
    »Ich kann mich im Moment nicht an ihn erinnern.«
    »Ich kenne ihn aus Ruatha.« Toric hatte inzwischen gelernt, daß er nicht alles erfahren würde, wenn Sebell diesen Ton anschlug. »Sie können sich auf Brands Empfehlungsschreiben verlassen. Er sagt, der Junge ist tüchtig, wenn man ihm auf die Finger schaut.«
    »Jeder ist tüchtig, wenn man ihm auf die Finger schaut«, gab Toric spöttisch zurück. »Was ich brauche, sind Leute mit Eigeninitiative und Durchhaltevermögen.«
    »Da wäre ein sehr fähiger Mann, Denol - kommt auf Empfehlung von Lady Marella von Boll. Hat viele Verwandte mitgebracht. Von Beruf sind sie Erntehelfer, aber sie haben sich gut eingelebt und gehorchen ihm bedingungslos…«
    »Ach, Denol. Ja, ich weiß, wen Sie meinen. Nun, dann weisen Sie ihm eine Schar von diesen Tölpeln aus dem Norden zu und schicken Sie ihn samt seiner Sippschaft auf das neue Anwesen an der Großen Bucht. Mal sehen, was er daraus macht.«
    »Soll er Dorse auch mitnehmen?«
    »Noch nicht. Mit dem Jungen habe ich etwas anderes vor.«
    ***
    Als der Bronzedrache Tiroth gleich östlich des Berges mit den Zwei Gesichtern, des Vulkans über dem Hochplateau, auf dem man die Siedlung entdeckt hatte, aus dem Dazwischen auftauchte, zupfte Toric D'ram am Ärmel und beschrieb mit einem behandschuhten Finger einen Kreis. Er wollte sich erst einmal gründlich umsehen. Sie waren nicht allein, soviel war klar: zwei Drachen schwebten noch in der Luft, und vier weitere befanden sich unten am Boden, darunter Ruth, sofort erkennbar an seiner weißen Haut. Einige Grüppchen schlenderten ziellos umher, und Toric fragte sich, wieviele Leute man wohl von der erstaunlichen Entdeckung benachrichtigt hatte. Ein ganzer Schwarm Feuerechsen in allen Farben tanzte durch die Luft, stieß vor Tiroth herab und begrüßte ihn mit einem lauten Jubelchor, der sogar durch Torics gepolsterten Helm drang.
    Es empörte Toric, daß man einfach alle Welt ins Vertrauen gezogen hatte. Der Südkontinent hatte ihm gehört! War es denn nicht genug, daß er den größten Teil des letzten Monats damit verbracht hatte, Siedlungswillige aus dem Norden, die sich wahrscheinlich ohnehin vor Begeisterung in der Hitze totarbeiten oder dank ihrer Unwissenheit den Gefahren des Südens zum

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