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Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Opfer fallen würden, den verschiedenen Anwesen zuzuweisen? Er hatte notgedrungen einsehen müssen, daß es nicht seine Sache war, den Südkontinent zu verteilen. Aber war es wirklich Bendens Sache?
    Er schüttelte den Kopf. Es gab eben Grenzen, wieviel ein einzelner Mann kontrollieren konnte. Das hatte Fax' Raubzug im Norden bewiesen. Er hatte Fax' größten Fehler vermieden, nämlich durch Angst zu herrschen. Gierig konnten auch heimatlose Männer und Frauen sein, das wußte er. Aber das waren im Moment müßige Spekulationen, also konzentrierte er sich auf das wahrhaft überwältigende Panorama, das sich unter ihm entfaltete. Tiroth kreiste langsam über einem unglaublich weiten Wiesengelände, wie Toric es in dieser Größe noch nie gesehen hatte.
    Der Berg beherrschte die Szene. Der östliche Kraterrand war bei einer Eruption abgesprengt worden, und auch die drei kleineren Vulkane, die sich an der Südostflanke zusammendrängten, waren irgendwann einmal ausgebrochen. Die Lava war nach Süden auf die wogende Ebene geflossen. War es dies, was ihm die Feuerechsen seit kurzem immer wieder zukreischten? Toric konnte sich nur selten an seine Träume erinnern, aber in jüngster Zeit waren sie sehr lebhaft und völlig unverständlich gewesen. Ein Mann sollte nicht auch noch im Schlaf von Feuerechsen belästigt werden - trotz allem, dies war genau die Stelle, die sie ihm in ihren Bildern übermittelt hatten.
    Er zweifelte nicht daran, daß die Hochebene am Fuß der Vulkane einst bewohnt gewesen war. Die Morgensonne hob alle Umrisse scharf hervor, und solche Konturen konnte keine Naturgewalt schaffen. Die Hügel, durch gerade Linien voneinander getrennt, waren zu Quadraten oder Rechtecken angeordnet. Zahllose Reihen und Plätze waren auf diese Weise entstanden. Einige Hügel waren groß, andere klein, jene, die dem Lavastrom am nächsten standen, waren eingestürzt, ein Zeichen, daß nicht einmal die Vorfahren die ruhelosen, inneren Kräfte des Planeten hatten bezwingen können.
    Eigentlich dumm, dachte Toric, die Bauten im Freien zu errichten, wodurch sie den Sporen und den Vulkanausbrüchen schutzlos ausgeliefert waren.
    D'ram wandte sich um und sah ihn fragend an. Toric nickte widerwillig. Immerhin war er gespannt auf Bendens Vorschlag, was mit dieser Entdeckung geschehen solle, und er wollte wissen, wer sich sonst noch eingefunden hatte, um dieses Wunder zu bestaunen. Toric war nicht leicht zu beeindrucken, aber was er hier sah, bewegte ihn tief.
    Tiroth landete auf dem Plateau, unweit von dem hünenhaften Meisterschmied Fandarel, der die neben ihm stehende zierliche Weyrherrin von Benden weit überragte. Toric schritt auf die Gruppe zu und bedachte Bergwerksmeister Nicat, Meisterschmied Fandaral, F'nor und N'ton mit einem Nicken.
    Während er F'lar und Lessa begrüßte, warf er einen scharfen Blick auf ein abseits stehendes Häuflein von jüngeren Leuten und sah, daß Menolly und Piemur seine Anwesenheit bemerkt hatten. Der hochgewachsene junge Mann neben Sharra mußte wohl Jaxom sein, der Baron von Ruatha, ein Junge noch, viel zu grün und unbedeutend für seine Schwester.
    Der Sache würde er sofort ein Ende machen - sobald er sich mit Bendens Übergriffen auf seinen Kontinent befaßt hatte. Er konzentrierte sich wieder auf F'lar.
    »Übrigens, Toric«, sagte der gerade, »war es der junge Jaxom, der zusammen mit Menolly, Piemur und Ihrer Schwester Sharra diese Entdeckung gemacht hat.«
    »Und welch eine Entdeckung!« antwortete Toric, innerlich kochend vor Wut. Geschickt lenkte er das Gespräch auf die Ruinen selbst. Bald wurde er von der allgemeinen Aufregung angesteckt, nahm Schaufel und Spaten in die Hand und machte sich mit den anderen daran, die Hügel auszugraben.
    Die trockene, graue Erde unter der dichten Grasnarbe war hart wie Stein, aber Toric, der neben dem Meisterschmied Fandarel arbeitete, kam gut voran. Der Burgherr des Südens war in ausgezeichneter, körperlicher Verfassung, trotzdem stellte er fest, daß er sich anstrengen mußte, um mit dem unermüdlichen, kraftstrotzenden Gildemeister Schritt halten zu können. Toric hatte bereits von der Energie des Mannes erzählen hören: jetzt glaubte er jedes Wort.
    In den seltenen Ruhepausen, die er sich gestattete, beobachtete er den unverschämten jungen Schnösel, der Sharra so lange von der Burg ferngehalten hatte.
    Weyrfremder, adeliger Grünschnabel, dachte er. Das Kerlchen ließ sich gewiß mit ein paar finsteren Blicken in die Flucht schlagen.
    Bei

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