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Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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die sich im Süden bewähren würden, wie Toric und Sharra. »Vielleicht haben sich dort ein paar schiffbrüchige Fischer angesiedelt«, sagte er zu Piemur, als die Kuppen langsam aus dem Blickfeld verschwanden.
    Piemur schüttelte den Kopf. »Fischer errichten keine Steinbauten, und nichts anderes hätte vierhundert oder mehr Planetenumläufe überdauert. Außerdem stand nichts über diesen Ort in den Aufzeichnungen der Harfnerhalle, und die sind zu entziffern, trotz ihres Alters. Ich weiß das nur zu gut«, fügte er hinzu und rümpfte die Nase, als könne er die modrigen Pergamente immer noch riechen. »Ich mußte sie für den alten Meister Arnor kopieren.« Piemur nahm einen tiefen Zug von der würzigen Waldluft, wie um den Mief der Erinnerung aus seinen Lungen zu entfernen, und stieß den Atem in einem hörbaren Schwall wieder aus.
    Hamian lachte. »Nun, wir werden ja sehen, was dein geschultes Harfnerauge mit den Installationen in der Mine anzufangen weiß.« Das große quadratische Segel des schmalen Schleppkahns mit dem breiten Frachtraum füllte sich. »Belegen, Jungs!« rief er den Ruderern zu. »Alles bereitmachen, um das Langboot an Bord zu nehmen«, wies er die nächststehenden Besatzungsmitglieder an. »So ist es schon besser. Wir kommen gut voran. Heute nacht stehen beide Monde am Himmel, wenn der Wind hält, sind wir in zwei Tagen am Ziel.
    Verdammt, ist das nicht besser, als sechs Tage lang durch den Sumpf zu waten? Schade, daß wir nicht bis zu den Fällen kommen werden. Die sind wirklich eindrucksvoll.«
    »Fälle?«
    »Ja, Toric hat einen Erkundungstrupp diesen Fluß hinuntergeschickt, hm, kurz vor meiner Abreise zur Gildehalle von Telgar. Sie kamen bis zu den Fällen, dann mußten sie wieder umkehren. Schroffe Felsklippen, die niemand ersteigen konnte.« Er bemerkte Piemurs entschlossenen Blick. »Nicht einmal du, aber vielleicht Farli. Hör mal, du gehst jetzt besser zu Dummkopf. Er wird allmählich unruhig.«
    »Er läuft lieber, anstatt zu segeln«, sagte Piemur, obwohl das Schiff auf dem Fluß nicht so unangenehm schwankte wie auf offener See. Er hatte Menollys und Sebells Begeisterung für die Seefahrt nie so recht teilen können. Im Augenblick stampfte Dummkopf mit den Hufen auf das Deck, und Piemur eilte hinüber, um ihn zu beruhigen. Es ging schließlich nicht an, daß er Löcher in die glatten Planken schlug. Farli kreiste noch immer in trägen Spiralen hoch am Himmel, und Piemur wünschte sich, den Blick von dort oben ebenfalls genießen zu können.
    Er setzte sich, lehnte sich mit dem Rücken gegen Dummkopfs Vorderbeine - die beste Möglichkeit, das Tier ruhig zu halten spähte über die Backbordreling auf die vorbeiziehende Ebene und hätte zu gern gewußt, was wohl in dem dichten Wald dahinter vor sich ging. Piemur hoffte, sich auf dieser Reise bewähren zu können. Sharra hatte Hamian überredet, ihn mitzunehmen, er sollte als Kundschafter tätig sein und die neue Route aufzeichnen. Zwei Planetenumläufe zuvor hatte er auf eigene Faust das Land durchstreift, und nun langweilte ihn die Einrichtung der Trommeltürme immer mehr. Er hatte getan, was er konnte, und Saneter redete bereits davon, ihn in die Harfnerhalle zurückzuschicken, damit er sich sein Gesellenabzeichen erwarb.
    Aber Piemur wollte lieber unbekannte Gebiete erforschen.
    Vom Rand des Sumpfgebietes bis hinunter zur Heilkrautwiese und zur Großen Lagune, nach Süden hin quer über die Landzunge, und nach Osten an der Küste entlang bis zur Felsscharte und zur Wüstenfestung hatte Toric kleine Siedlungen errichtet und mit Männern und Frauen besetzt, deren Grundherr er war. Piemur hatte es Spaß gemacht, Schülern die Trommelkodes beizubringen, die um so vieles älter waren als er selbst.
    Er hatte sich auch deshalb mit Feuereifer in die Arbeit gestürzt, weil Toric eine ganz andere Persönlichkeit war als Meister Robinton, Meister Shonagar, Meister Domick oder die Meister auf den Trommelhöhen. Ein einziges Mal hatte er die harte Hand des Burgherrn zu spüren bekommen, von da an nahm er sich sehr in acht, damit sich das nicht wiederholte. Er wußte, daß der Südländer sehr ehrgeizig war, weit ehrgeiziger, als irgend jemand - außer vielleicht Meister Robinton - wußte.
    Aber der Südkontinent, dieses reiche schöne Land, das immer wieder in Erstaunen versetzte und die Phantasie anregte, war größer als die Menschen, die Stücke davon an sich rissen, um sie zu bewirtschaften. Piemur blickte nach Osten über ein

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