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Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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scheinbar endloses, bewaldetes Hügelland und fragte sich, wie weit der Kontinent sich wohl tatsächlich erstreckte - und wieviel Toric davon in seine Gewalt zu bringen gedachte! Piemur fühlte sich in erster Linie an die Harfnerhalle gebunden, und seine heimliche Bewunderung für Torics Ehrgeiz drohte seine Loyalität bald auf eine harte Probe zu stellen. Andererseits hatte er Verständnis für den Ehrgeiz von jemandem wie Baron Groghe, der eine ganze Horde von Söhnen unterzubringen hatte, oder für Corman, der deren neun versorgen mußte. Wenn sie erst einmal herausfanden, wie viel gutes Land zur Verfügung stand, würden sie sich vielleicht sogar gegen Bendens Befehl auflehnen. Saneter predigte Piemur immer wieder, Meister Robinton sei umfassend über Torics Machenschaften informiert, aber Piemur war allmählich nicht mehr sicher, wieviel Saneter selbst tatsächlich wußte!
    Plötzlich keuchte er überrascht auf.
    Durch die Lücken in der Reling hatte er einen ausgezeichneten Ausblick auf das Backbordufer, und dort lagen, ohne sich von dem vorübergleitenden Schiff stören zu lassen, zwei riesige gefleckte Katzen in der Sonne. Wahrscheinlich war dies eine der unbekannten Tierarten, die Sharra erwähnt hatte. Piemur wußte, daß er Hamian eigentlich darauf aufmerksam machen sollte, aber der stand an der Steuerbordreling und beaufsichtigte das Hochhieven des Bootes. Irgendwie wollte der Harfner diesen Augenblick mit niemandem teilen, außerdem fürchtete er, die herrlichen Geschöpfe zu verscheuchen.
    ***
    »Ich bin gekommen, so schnell ich konnte, Lady Thella.« Der Mann war tropfnaß, und seine Lippen waren blau vor Kälte. Die erste Postenlinie hatte ihn durchgelassen und zu den Wächtern der Festung geschickt.
    »Niemand hat mich gesehen. Ich kann mich gut verstecken. Keine Spuren. Sehen Sie?« Er hielt ihr einen Ast mit langen Nadeln entgegen. »Den hatte ich hinten an meinem Gürtel festgebunden, und er hat alle Spuren sofort verwischt.«
    Thella zwang sich zur Ruhe, obwohl sie immer noch fürchtete, der Tölpel, der da Hals über Kopf zur Festung gestürmt war, um ihr irgendein banales Gerücht zu hinterbringen, könnte irgendwelche Häscher in ihr Versteck geführt haben.
    »Es könnte aber wichtig sein, Lady«, stieß der arme Teufel mit klappernden Zähnen hervor.
    Thella ließ ihm von einer Küchenmagd einen Becher Klah bringen. Im Moment war er kaum zu verstehen.
    Wenn er wirklich etwas Wichtiges zu sagen hatte, wollte sie es hören, und dann sollte er wieder gehen.
    Er konnte sich kaum auf den Beinen halten und hätte fast den Klah verschüttet, aber nachdem er ein paar Schlucke getrunken hatte, ließ das Zittern nach.
    »Ich meine, Sie wollten doch immer genau wissen, wann die Fädeneinfälle anfangen und aufhören«, sagte er. »Und welcher Baron wohin geht, und alles mögliche über die Weyr, von denen unsereins doch gar keine Ahnung hat. Nun, ich weiß jetzt, wie Sie erfahren können, was die Drachen reden - und zwar die ganze Zeit! Es gibt da ein Mädchen, das kann Drachen hören! Ist das nicht eine gute Nachricht? Sie hört sie auch, wenn sie ganz weit weg sind, und versteht alles, was sie zueinander sagen.«
    »Das ist schwer zu glauben«, sagte Thella ausdruckslos und warf einen schnellen Blick auf Giron. Der einstige Drachenreiter drehte langsam den Kopf und betrachtete den Neuankömmling.
    »O nein, Lady Thella. Sie kann es wirklich. Ich hab' sie beobachtet. Immer wieder hat sie die Kinder in die Höhlen gerufen und gesagt, die Drachenreiter sind unterwegs und fliegen gleich vorbei. Beim ersten Mal hat sie gesagt, sie kommen zur Burg Igen, und ich hab' selbst gesehen, wie die Drachen in die Richtung geflogen sind. Dann hab' ich gehört, wie sie ihrem Bruder erzählt hat, daß sie auf dem Rückweg zum Benden-Weyr sind. Jedenfalls hat sie gesagt, daß sie vom Benden-Weyr stammen, und es hat sich nicht so angehört, als lügt sie. Warum sollte sie auch lügen. Sie hat es immer ganz leise gesagt, und sie hat gar nicht gewußt, daß ich's gehört hab'.«
    »Wenn du so dicht bei ihr warst, daß du gehört hast, was sie leise sagte«, begann Thella verdrossen, warum soll sie dann nicht gemerkt haben, daß du gelauscht hast?«
    Der Mann zwinkerte und grinste, wobei er besonders abstoßend aussah, da ihm die meisten Vorderzähne fehlten. »Weil ich in den Höhlen taub bin! Ich kann überhaupt nichts hören. Ich kann mich gut verstellen, wirklich. Die füttern mich sogar, weil ich so hilflos

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