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Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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übrig, obwohl er bei den mildtätigen Igenern ein recht angenehmes Leben führte.
    »Seit ein paar Wochen.« Er sah sie mit schief gelegtem Kopf und schmalen Augen an und lächelte verschmitzt. »Ja, seit eines Morgens bei Fädenfall in Kadross das ganze Getreide gestohlen wurde. Das liegt weiter oben, Richtung Lemos.«
    Ohne mit der Wimper zu zucken, dankte ihm Thella für die Suppe und blies darauf, um sie abzukühlen.
    »Du kochst ausgezeichnet, Brare«, lobte sie.
    »Wenn ich Kadross ausgeräumt hätte, verhielte ich mich ganz still.
    Und ich würde mir eine neue Küste suchen, um meine Netze auszuwerfen. Es werden 'ne Menge Fragen gestellt, ganz beiläufig.«
    »Nach mir?«
    »Nach möglichen Renegaten. Offenbar sucht man nach einer größeren, gut organisierten Bande. Mit einem zuverlässigen Hinweis wäre einiges zu holen.«
    Thella lächelte vor sich hin, sie freute sich, daß ihr geschicktes Vorgehen endlich bemerkt worden war, zugleich war ihr nicht wohl dabei, daß man bei der Suche bis in die Höhlen von Igen vorgedrungen war. Vielleicht sollte sie Igen doch besser nicht überfallen.
    »Sie haben sich wirklich gut gehalten, Lady Thella.«
    Er hatte ihren Namen genau zum richtigen Zeitpunkt erwähnt - sie hatte gerade einen Mund voll Suppe genommen und konnte sie nicht gleich hinunterschlucken, weil sie noch zu heiß war. Grinsend sah er zu, wie sie sich damit abquälte, aber immerhin waren sie allein, und Brare war klug genug, keine Namen zu nennen, wenn jemand in Hörweite war. Er wußte seit einigen Planetenumläufen, wer sie war, und sie fragte sich, wie viel sie ihm wohl in die Hand drücken mußte, damit er es >vergaß<.
    »Keine Sorge, Lady.« Brare gluckste in sich hinein.
    »Das bleibt mein Geheimnis!« Wieder gluckste er. »Ich weiß ein gutes Geheimnis zu schätzen. Und ich kann es auch bei mir behalten. Nämlich hier!« Er klopfte auf seine Gürtelbörse.
    Nicht mehr als recht und billig, und merkwürdigerweise hatte sie Vertrauen zu Brare. Schließlich hatte sie ihn immer gut bezahlt. Also ging sie auch jetzt auf den Wink mit dem Zaunpfahl ein und drückte ihm dreißig Viertelmarken in die Hand, Münzen, die er leicht wechseln konnte, ohne daß es auffiel. Es war nicht bekannt, daß er jemals zum Verräter geworden wäre, das hatte ihr auch Readis bestätigt. Der alte Seemann pendelte zwar nur zwischen seinem Sonnenplätzchen vor dem Haupteingang und seiner Grotte hin und her, aber er wußte wahrscheinlich alles über die Burgen im Osten, was sich zu wissen lohnte, und hatte ihr schon oft nützliche Informationen zukommen lassen.
    Mit einem zufriedenen Funkeln in seinen scharfen grauen Augen betastete er seine angeschwollene Börse.
    »Kein schlechter Preis für eine Schüssel Suppe, Lady.«
    Er warf ihr ein breites, selbstsicheres Grinsen zu, ohne dabei die Lippen zu öffnen, nur die Sonnenfältchen um die Augen vertieften sich.
    »Nicht nur für die Suppe, Brare«, widersprach sie, und jetzt klang ihre Stimme hart. »Was weißt du über das Mädchen, das Drachen hören kann?«
    Brare riß überrascht die Augen auf, dann verzog er den Mund zu einem wissenden Lächeln und sah sie bewundernd an. »Dachte mir schon, daß Sie von ihr hören würden. Wer hat's Ihnen zugetragen?«
    »Ein tauber Mann.«
    Brare nickte. »Er wollte um jeden Preis zu Ihnen. Ich hab ihm gesagt, er soll noch warten. Zu viele Leute schnüffeln Ihnen nach. Er hätte sie direkt vor Ihre Tür führen können.«
    »Hat er aber nicht. Ich habe ihn reich belohnt. Er hat für den ganzen Winter eine eigene Höhle bekommen.«
    Brare schluckte die Lüge mit einem freundlichen Nicken, und Thella fragte weiter. »Was ist mit dem Mädchen?«
    »Haben Sie deshalb den ehemaligen Drachenreiter mitgebracht?«
    Nun war es an Thella zu grinsen. Er hatte wirklich Ohren in jeder Wand und Augen in jeder Decke!
    »Sein Zustand hat sich gebessert, seit du Readis von ihm erzählt hast. Das Mädchen?« Sie hatte nicht vor, sich den ganzen Tag von einem alten Mann in einer stinkenden Höhle auf die Folter spannen zu lassen, auch wenn er wirklich eine gute Suppe kochte.
    »Ja, es stimmt schon. Unsere Aramina, Tochter von Dowell und Barla, kann tatsächlich Drachen hören. Das sagen jedenfalls die Jäger, die nehmen sie immer mit, wenn ein Fädeneinfall zu befürchten ist.«
    »Wo ist sie? Ich will nicht auf gut Glück in diesem Irrgarten herumlaufen.«
    »Das rate ich Ihnen auch nicht. Zwei Gänge weiter rechts, dann nach links. Folgen Sie dem

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