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Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Garm.« Toric war außer sich vor Empörung.
    »Sie werden nur so lange ankern, bis die Fracht von Ihrem Anwesen gelöscht ist, und dann bringen Sie dieses - dieses Geschmeiß dahin zurück, wo es hergekommen ist.«
    »Aber Baron Toric!« wandte Garm begütigend ein.
    Er hatte eine stürmische Überfahrt hinter sich, und seine Passagiere hatten ihm ständig mit ihren Klagen, ihren Drohungen und ihrer widerlichen Übelkeit in den Ohren gelegen. Den Gestank würde er aus seiner großen Achterkajüte nie wieder herausbekommen. Es war ihm egal, wieviel er damit verdiente, daß er diese Jammerlappen in den Süden brachte - er würde das nicht noch einmal durchmachen. Die Leute, die er für Toric eingeschmuggelt hatte, hatten sich schweigend in ihr Elend gefügt.
    Der verzärtelte Haufen, der soeben ganz legal herübergekommen war, hatte ihm dagegen die ganze Überfahrt verdorben!
    »Toric, sie leben noch! Wenn sie ihre Seekrankheit überwunden haben, läßt sich eine Menge aus ihnen rausholen! Sie sind gut gewachsen!
    Und auch gut genährt, wenn man bedenkt, was sie am ersten Tag alles von sich gegeben haben!«
    Torics Miene hellte sich nicht auf.
    »Das letzte, was ich hier brauche, ist eine Bande von verwöhnten Scheißkerlen, die noch keinen Tag in ihrem Leben richtig gearbeitet haben und glauben, sie können sich hier ins gemachte Nest setzen!
    Ich hätte mich darauf niemals einlassen dürfen. Aber dieser Harfner hat eine so geschliffene Zunge…«
    »Wenn er die nicht hätte, wäre er ein schlechter Harfner.«
    Auf Meister Robinton ließ Piemur nichts kommen.
    »Aber es besteht keinerlei Anlaß, diese von Übelkeit geschwächten Sonnenbrandopfer besser zu behandeln als alle anderen, die je in diesem Hafen gelandet sind.«
    Er mußte grinsen, als er sah, wie Toric allmählich ein Licht aufging.
    »Sie haben weder F'lar noch Robinton versprochen, all diese jüngeren Söhne von Burgherren und Hofbesitzern mit Samthandschuhen anzufassen, und das wird auch niemand von Ihnen erwarten. Sie sollen genauso schwitzen wie jeder andere hier.
    Wenn sie immer noch die Vorstellung haben, sie könnten hier gemächlich durch die Gegend spazieren, reife Früchte von den Bäumen pflücken und sich im lauen Wind unter der südlichen Sonne ein schönes Leben machen, dann werden Sie ihnen die Flausen sicher schnell austreiben.«
    »Aber…«
    Toric hielt inne, sein wütender Blick streifte die Elendsgestalten auf Garms Deck und wanderte weiter nach Osten über den Sandstrand.
    »Kein Aber, Toric«, fuhr Piemur fort, während Saneter ihn mit flinken Fingern zur Vorsicht mahnte. »Sie bekommen einen oder zwei Tage Zeit, um sich zu erholen, und dann weist man ihnen Aufgaben zu« - Piemur grinste verschmitzt - »für die sie sich eignen. Sie sind immer noch Toric, der Baron des Südens, und Sie haben das Recht, Ihren Besitz nach eigenem Gutdünken zu verwalten. Wenigstens sind sie gewöhnt zu gehorchen, wenn ein Grundbesitzer sagt: >Spring< - sie haben mehr Disziplin als so manche von den heimatlosen Flegeln, die Garm bisher hier abgesetzt hat. Lassen Sie den Burschen Zeit, über Sonnenbrand und Seekrankheit wegzukommen, ich glaube, dann werden Sie so manche Überraschung erleben.«
    Piemur gab sich sehr selbstbewußt. Toric wandte den Blick nicht von den Gestalten, die auf Garms Deck herumlagen oder über die Reling hingen.
    »Sie haben schon mehr Leute zurechtgebogen, als ich gedacht hätte, Toric«, schaltete sich Garm ein, der sich allmählich für Piemurs Methode erwärmte. »Und das schaffen Sie auch diesmal. Lassen Sie sie einfach frei laufen. Die Guten werden überleben.«
    Toric schwankte. Dann runzelte er abermals die Stirn.
    »Sie nehmen keine einzige Botschaft mit, Garm, die ich nicht zuvor gesehen habe. Wieviele von ihnen haben Feuerechsen?«
    »Ach, fünf oder sechs vielleicht«, sagte Garm nach kurzem Überlegen.
    »Es sind alles jüngere Söhne«, erinnerte Piemur.
    »Also keine Königinnen oder Bronzeechsen?«
    »Nein, zwei Blaue, eine Grüne und ein Brauner«, antwortete Garm. »Die Biester haben sich schnell verzogen, als die Jungen seekrank wurden. Und sie sind noch nicht zurückgekommen.«
    Toric schnaubte, aber sein Zorn ließ ein wenig nach.
    »Schicken Sie sie zu Hamian oder hinüber zur Großen Lagune. Die meisten müßten ja die Trommelkodes kennen.«
    Nachdem Toric sich nun endlich beruhigt hatte, sprudelte Piemur eine gute Idee nach der anderen heraus. Er wollte um jeden Preis vermeiden, daß man ihm noch einen

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