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Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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dampfenden Bechern.
    »Ihr gestattet doch, Asgenar, K'van? Das taut die eingefrorenen Zungen auf«, sagte Larad, während Dulsay die Becher herumreichte. Dann zog sie sich taktvoll in den Großen Saal zurück, und Larad führte seine Gäste in sein Allerheiligstes.
    »Du mußt dich auf einen Schock gefaßt machen, Lar«, begann Asgenar, zog sich einen Stuhl heran und stellte seinen Becher ab.
    Dann knöpfte er seine zweireihige, pelzgefütterte Jacke auf, zog die Skizzen heraus und warf sie auf den Tisch. »Sieh dir das an.«
    Asgenar hatte das Blatt mit den Zeichnungen von Thella ganz nach unten gesteckt. Larad sah sich jedes Gesicht an, und seine Miene verfinsterte sich zusehends. Als Thellas Porträt an die Reihe kam, atmete er langsam aus und ließ sich auf seinen Stuhl sinken.
    »Und ich dachte, sie sei schon zu Beginn der Annäherungsphase umgekommen.«
    »Tut mir leid, Lar, aber sie ist sehr lebendig und viel zu aktiv.«
    Larad blätterte die Skizzen vorwärts und rückwärts durch und kehrte immer wieder zu den Zeichnungen von Thella zurück. Mit den Fingern der linken Hand trommelte er nervös auf die polierte Tischplatte. Endlich deutete er auf Girons Porträt. »Ist das nicht R'marts verschwundener blauer Reiter?«
    »Ein ehemaliger Drachenreiter.
    Temma von der Lilcamp-Karawane - sie wurde vor sechs Tagen überfallen - hat ihn und Thella als die beiden Personen identifiziert, die nach Dowell und seiner Familie suchten.«
    Larad sah ihn verständnislos an.
    »Dowells Tochter Aramina kann Drachen hören«, erklärte Asgenar.
    K'van rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her.
    »Ich sehe da keinen Zusammenhang«, sagte Larad zögernd.
    »Ein Mädchen, das Drachen hören kann, wäre für eine Bande von Strauchdieben unbezahlbar«, wiederholte Larad, nachdem Asgenar ihm erklärt hatte, worum es ging. »Und Sie haben sie gerettet, K'van?«
    »Nicht ich, Baron«, lächelte K'van, erleichtert über Larads entgegenkommende Haltung.
    »Heth, mein Drache!«
    Heths Trompeten war selbst durch die dicken Burgmauern zu vernehmen.
    Baron Larad nickte nur. »Aber ich begreife nicht, warum… warum Thella« - seine Bestürzung vertiefte sich, fast als werde der Vorwurf durch den Gebrauch ihres Namens erst bestätigt - »auf so brutale Weise eine harmlose Handelskarawane überfallen sollte.«
    Asgenar zuckte die Achseln.
    »Es war schon schlimm genug, als nur Waren geraubt wurden, aber der Mord an unschuldigen Menschen…«
    »Ich bin ganz deiner Meinung. Ein schändliches Verbrechen. Unverzeihlich. Verabscheuungswürdig.«
    »Wie du weißt, vermuten wir schon seit längerem, daß hinter den systematischen Plünderungen entlang der Ostberge eine einzige Bande steckt.«
    »Das soll alles Thellas Werk sein?« Larad schien es nicht glauben zu wollen und hoffte sichtlich auf Widerspruch.
    »Jedenfalls zum größten Teil. Allem Anschein nach ist sie die Anführerin dieser Räuberbande.«
    »Und…« Larad hielt inne, beugte sich vor und legte die belastenden Skizzen ordentlich aufeinander.
    »Wer hat das gezeichnet? Vielleicht jemand, der damit glimpflich davonzukommen hofft?«
    »Wir tippen auf den eingeschleusten Harfner. Robinton sagte, er würde uns nach Kräften unterstützen.«
    »O ja, daran erinnere ich mich. Und wie kann ich euch nun behilflich sein?«
    »Sie hat irgendein Anwesen gefunden, das sie als Hauptstützpunkt benützt.« Asgenar zeigte auf die Karten des Burgbereichs an der Wand. »Andere Höhlen dienen ihr als Behelfsunterkünfte, dort vergräbt sie Reiseproviant und Getreide für ihre Renner.«
    »Das Getreide, das von Kadross gestohlen wurde?«
    Asgenar nickte. Er konnte gut verstehen, daß Larad sich gegen die Vorstellung wehrte, jemand aus seiner eigenen Familie solle für die vielen Diebstähle verantwortlich sein. »Ich hege die Hoffnung, daß dir vielleicht irgendwo in den Bergen von Telgar eine Höhle bekannt ist, die Thella übernommen haben könnte.«
    Larad fuhr sich mit der Hand über die Augen, doch als er sie wieder sinken ließ, waren seine Züge hart geworden, und Asgenar wußte, daß er sich entschieden hatte.
    »Als Thella im Frühling des letzten Planetenumlaufs vor Beginn dieser Annäherungsphase die Burg verließ, nahm sie Kopien aller vorhandenen Karten mit.«
    »Nun, das erklärt vieles«, sagte Asgenar bewundernd. »Dann kennt sie jeden Winkel in deinem Herrschaftsgebiet, der sich als Versteck eignet. Aber gräme dich nicht allzu sehr. Ich bin sicher, daß sie sich auch von mir, von

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