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Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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von Igen, die nicht einmal ein anständiges Dach über dem Kopf haben?«
    »Die!«
    Verachtung spiegelte sich in den Zügen des Gesellen.
    »Wer arbeiten will und seinem Burgherrn keine Schwierigkeiten macht, kommt überall unter.«
    »Nun hör mal, Petter«, wandte ein jüngerer Geselle ein, »du weißt genau, daß das nicht immer der Fall ist.
    Erinnere dich nur an die Scharen, die von Bitra kamen, als die ersten Fäden fielen. Baron Sifer hatte sie davongejagt, und dabei waren es durchaus arbeitsame Leute.«
    Petter rümpfte die Nase.
    »Baron Sifer hatte sicher gute Gründe, und weder dir noch mir steht ein Urteil darüber zu.
    Wo Rauch ist, ist auch Feuer, und sie hatten kein Empfehlungsschreiben vorzuweisen wie dieser junge Mann hier.«
    Hätte Jayge nicht ganz andere Dinge im Kopf gehabt, so hätte er dem Gesellen in diesem Punkt widersprochen. Alle Pächter, kleine wie große, hatten aus den Fädenfällen ihren Nutzen gezogen.
    Er erinnerte sich nur zu lebhaft an die demütigenden Handlangerdienste, zu denen Childon ihn und seine Familie mit diebischem Vergnügen gezwungen hatte. Er kannte auch andere Fälle, in denen die Menschen aus Stolz - und purer Erschöpfung - lieber heimatlos wurden, als eine derartige Schinderei noch länger zu erdulden.
    »Ist der Südkontinent so groß, daß er noch mehr Siedler von Fort und Keroon aufnehmen kann?« fragte Jayge den jüngeren Gesellen. »Mir scheint, als erstes brauchte man dort Männer und Frauen, die kräftig zupacken können, und keine Burgherrensöhne.«
    »Willst du etwa seßhaft werden, Händler?«
    Jayge mußte daran denken, was Temma zu ihm gesagt hatte, ehe er >Ende der Welt< verließ. »Du kennst doch die Händler«, gab er mit einem entwaffnenden Grinsen zurück. »Immer auf der Suche nach neuen Routen und neuen Waren, die sich leicht befördern und noch besser verkaufen lassen.
    Die Tiere werden also auf Segelschiffen übergesetzt? Und die Betreuer stehen schon fest?«
    Vielleicht sollte er Readis empfehlen, eine Weile im Süden unterzutauchen. Er konnte seinem Onkel immer noch sein eigenes Empfehlungsschreiben geben.
    »Darüber bin ich nicht im Bilde«, sagte Petter steif.
    »Uvor hat sich nur mit dem Meister darüber unterhalten. Nun komm schon.« Er stieß den Jüngeren mit dem Fuß an. »Es gibt Hufe zu beschneiden und Zähne abzufeilen.«
    Jayge bat den Schmiedemeister um Erlaubnis, seine Schmiede zu benützen, um Kesso neu zu beschlagen.
    »Kannst du das denn?« fragte der Schmied zweifelnd.
    »Als Händler lernt man vieles«, antwortete Jayge, wählte eine bereits im Gesenk geformte Eisenstange und schnitt sich ein passendes Stück zurecht. Er hatte Kesso schon mehrfach beschlagen und war mit der Anfertigung von Hufeisen vertraut. Crenden hatte ihm alles beigebracht, was er selbst wußte, und ihn danach für einige Zeit zu Maindys Hufschmied in die Lehre geschickt. Er spürte die forschenden Blicke des Schmieds.
    Aber als er das Eisen für den ersten Hinterhuf erhitzt, flachgehämmert, in Form gebogen und aufgenagelt hatte, kehrte der Mann an seine eigene Arbeit zurück.
    Jayge stellte noch einen zweiten Satz Eisen her, bezahlte für das Material und erstand auch noch ein Päckchen Hufnägel. Zum Benden-Weyr war es ein weiter Weg. Während er in einer Ecke zu Abend aß, kamen Uvor und der Stallmeister zu ihm.
    »Ich habe dich Meister Briaret als besonnenen Jungen empfohlen, der gut mit Tieren umgehen kann.« Uvor schien sich zu freuen, einem würdigen Mann einen Gefallen erweisen zu können. »Er hat eine gut ausgebildete junge Rennerstute, die auf der Burg Benden abzuliefern ist.
    Ich weiß, daß du in diese Richtung willst und dich auch bei Nebel, Feuer, oder Fädenfall gut um sie kümmern würdest.«
    Briaret war ein kleiner Mann mit schütterem Haar und der hageren Gestalt und den merkwürdig krummen Beinen eines Mannes, der sein Leben im Sattel verbracht hatte. Mit seinen scharfen Augen musterte er Jayge so durchdringend wie ein Bitraner seinen Gegner beim Abschluß einer Wette. Endlich lächelte er, und Jayge wußte, daß er die Prüfung bestanden hatte.
    »Wie ich höre, hast du ein Empfehlungsschreiben«, sagte der Meister mit rauher Stimme.
    Jayge reichte ihm Swackys nützliches Zeugnis und aß fertig, während Briaret las. Endlich faltete der Ältere das Blatt sorgfältig zusammen und gab es ihm zurück.
    Dann reichte er ihm die Hand.
    »Würdest du die Stute übernehmen? Sie ist fast so edel wie dein Renner.« Er grinste. »Nur gut,

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