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Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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selbsternannten Herrn über Sieben Burgen geschehen war? Piemur war jedenfalls zufrieden damit, so lange einen Fuß vor den anderen zu setzen, bis kein Boden mehr da war, die Verteilung wollte er gern anderen überlassen - dem Meisterharfner etwa und den Weyrführern von Benden. Sie hatten sich den Süden weit mehr verdient als Toric. Andererseits hatte Lessa die Angewohnheit, tadellose Besitzungen einfach zu verschenken.
    Piemur riß sich zusammen. »Sie werden es nie erfahren, wenn ich nicht nachsehe, Toric«, sagte er sehnsüchtig. »Nur Dummkopf und ich, und Farli, damit ich Ihnen die Ergebnisse mitteilen kann. Ernähren werde ich mich von dem, was das Land bietet.«
    Er wußte, wie sehr Toric es haßte, Vorräte und andere Dinge auszugeben, die Piemur unweigerlich zerbrechen oder verlieren würde.
    Die finstere Miene des Burgherrn hellte sich ein wenig auf.
    »Schon gut, schon gut, du kannst gehen.
    Ich will genaue Zeichnungen, genaue Messungen von der ganzen Küstenlinie.
    Ich will Einzelheiten über Geländebeschaffenheit, Vorkommen von Früchten und eßbare Pflanzen, über die Wassertiefen von schiffbaren und anderen Flüssen…«
    »Mehr verlangen Sie nicht von einem einzigen Paar Füße?« fragte Piemur sarkastisch, innerlich freilich jubelte er.
    »Einverstanden, einverstanden. Garm segelt morgen zum Inselfluß. Da kann er Dummkopf und mich bis dahin mitnehmen. Wozu soll ich ein Gebiet abwandern, das bereits bestens erfaßt ist, hm?«
    ***
    Garm brachte ihn zum Inselfluß, und Piemur verbrachte die Nacht bei den dortigen Siedlern, einem begeisterten Fischer und seiner Frau, Verwandten zweiten Grades von Toric, wie sich herausstellte. Sie hatten die Ruinen ausgegraben, die Piemur bereits aufgefallen waren, das Dach ordentlich mit Schiefer gedeckt und die breiten Terrassen wieder aufgebaut, die selbst in der größten Hitze die Luft durch die geräumigen, hohen Zimmer zirkulieren ließen.
    Sie erzählten von ihren Plänen, die Toric gebilligt hatte, und langweilten den Harfner, indem sie ihren großartigen Vetter mit allen nur erdenklichen Vorzügen ausstatteten. Er hatte sie vor einem Dasein als Heimatlose gerettet, ganz zufällig, und nun hatten sie eine so glänzende Zukunft vor sich, waren sie nicht die reinen Glückspilze?
    Als Piemur am nächsten Morgen Dummkopf aus dem Fischerboot zog, in dem der Siedler ihn zum Inselflußdelta übergesetzt hatte, fühlte er sich selbst wie der reinste Glückspilz. Eine Stunde später bahnte er sich bereits einen Weg durch dichtes Gebüsch zu einer Küste, die keines Menschen Fuß jemals berührt hatte, und obwohl ihm der Schweiß über Gesicht, Rücken und Beine bis in die dicken, von Sharra gestrickten Baumwollsocken lief, war er glücklich wie ein satter Jungdrache.
    ***
    Jayge kam gut mit den Viehtreibern aus, obwohl Kesso bei jedem Wettrennen den Sieg über ihre hochgezüchteten Tiere davontrug.
    Er hätte gern auch die Stute laufen lassen, ihr herrlicher Körperbau verhieß Schnelligkeit, aber er hatte versprochen, sie heil in der Burg Benden abzuliefern, und Überanstrengung oder eine Verletzung wäre für Kesso schon schlimm genug gewesen, bei Fancy, wie er die Stute inzwischen nannte, durfte er ein solches Risiko nicht eingehen.
    Er bedauerte es fast, als sie den Keroon-Fluß erreichten, wo er sich nach Norden wenden sollte, während die anderen nach Osten zur Bucht weiterzogen. Andererseits kam er viel schneller vorwärts, wenn Kesso sich nicht dem gemächlichen Tempo der Herde anpassen mußte. Gleich am ersten Tag legte er ein gutes Stück Weges zurück und erreichte die Gabelung, wo der Kleine Benden-Fluß nach rechts abbog und direkt auf die Burg Benden zuführte, während der Große Benden nach links um die Klippen herumfloß.
    Anstatt auf der Hängebrücke die Schlucht an der Hochplateau-Siedlung zu überqueren, entschied er sich für die Fähre. Bei der Überfahrt mußte er Fancy eine Nasenbremse anlegen, damit sie auf dem reißenden Strom ruhig blieb, und sogar Kesso tänzelte nervös herum. Dem Fährmann zufolge ließen die meisten Treiber ihre Tiere lieber an der Mündung des Großen Ben in die Bucht von Nerat ans andere Ufer schwimmen.
    An den Ufern des Kleinen Benden führten mehrere gut ausgebaute Wege entlang, so daß er Kesso streckenweise galoppieren lassen konnte. Die Stute blieb immer an seiner Seite. Sie bewegte sich in jeder Gangart mit höchster Anmut.
    Nicht etwa, daß Kesso auf langen Strecken nicht sehr bequem gewesen wäre, aber Kesso

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