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Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern

Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Gefolgsleute in einem Block zusammengesetzt, wobei nicht zu erkennen war, wer jeweils welchen älteren Sohn unterstützte.
    Ihm gegenüber saßen Sangel von Boll, Nessel von Crom, Laudey von Igen, Sigomal von Bitra und Warbret von Ista, und er nickte ihnen freundlich zu. Dem Vernehmen nach würden sie alle für Blesserel, Oterels ältesten Sohn, stimmen.
    Von Begamon von Nerat, Corman von Keroon und überraschenderweise auch von Toric von der Burg des Südens munkelte man, sie zögen Terentel vor. Dabei war Toric vermutlich nur eigensinnig, er kannte schließlich keinen von Oterels Söhnen gut genug, um eine fundierte Entscheidung zu treffen. Ihm genügte es, daß der Gefährte seiner Schwester zusammen mit Benden, Nerat, Telgar und Lemos für Ranrel war.
    Jaxom holte tief Atem und beschloß, sich von seiner besten Seite zu zeigen, wie sehr es ihn auch reizen mochte, dem einen oder anderen von den alten Schwachköpfen die Lage zu ›erklären‹. Er griff nach der Klahkanne und erbot sich mit einem höflichen Blick, Groghe einzuschenken, was dieser freilich mit einem knappen Kopfschütteln ablehnte. Der beleibte Baron betastete seine wulstigen Lippen, während er in die Runde schaute. Jaxom entging freilich nicht, daß sein Blick immer wieder zu Toric wanderte.
    Der von der Sonne des Südens braungebrannte Toric mit dem fast weißblonden Haar stach deutlich ab von den älteren Burgherren, zwischen denen er saß. Neben ihm wirkte Sangel noch faltiger als sonst, und Nessel erschien regelrecht eingetrocknet. Laudey von Igen, der auf Nessels anderer Seite Platz genommen hatte, machte mit seinem braunen Teint von den Älteren noch den gesündesten Eindruck.
    »Glauben Sie, Toric wird Ranrel unterstützen?« erkundigte sich Groghe hinter vorgehaltener Hand bei Jaxom.
    Jaxom schüttelte unauffällig den Kopf und antwortete ebenso diskret: »Toric spielt den Querulanten, seit Denol vor zwei Umläufen auf die Große Insel übergesetzt hat. Zudem hat Ranrel von Hamian Material bezogen, und Toric ist mit seinem Bruder zerstritten und nimmt es den Drachenreitern übel, daß sie ihm nicht helfen wollen, Denol von der Großen Insel zu vertreiben. Nachdem ich aus meiner Vorliebe für Ranrel kein Hehl gemacht habe und noch dazu Drachenreiter bin, zeigt Toric seinen Protest nun in aller Öffentlichkeit.«
    Groghe schnaubte. »Er spielt diese Denol-Affäre viel zu sehr hoch.«
    »Dann sagen Sie ihm das doch, Baron Groghe. Wie ich die Tradition der Inbesitznahme verstehe, kann er die Insel gar nicht verlieren, ganz gleich, wer sie kultiviert - sie bleibt in jedem Fall Teil seiner Landzuweisung. Niemand kann sie ihm streitig machen, schon gar nicht jemand wie Denol.«
    Groghe fuhr herum und sah Jaxom erstaunt an. »Sind Sie da ganz sicher? Ich meine, was das Besitzrecht angeht? Daß niemand seinen Anspruch anfechten kann?«
    »Aber natürlich.« Jaxom grinste listig. »Diese Form von unwiderruflicher Zuweisung wird in der Verfassung der Siedler erwähnt, und die in dieser Verfassung niedergelegten Ge- und Verbote haben - was sehr ungewöhnlich ist - auf Pern immer noch Gültigkeit und werden auch durchgesetzt, selbst wenn die halbe Welt davon keine Ahnung hat.
    Ist also die Landzuweisung einmal erfolgt, so kann sie nicht widerrufen werden. Das Besitzrecht kann auch nicht an Personen abgetreten werden, die mit dem ursprünglich Begünstigten weder verwandt noch verschwägert sind. Stirbt das Geschlecht aus, so entscheidet ein Duell über den neuen Besitzer.«
    Groghe lächelte grimmig, als er an das Duell zwischen F'lar und Fax dachte, das Jaxom zum Erben der Burg Ruatha gemacht hatte.
    »Man hat Toric diese Gebiete auf dem Südkontinent doch gerade als Entschädigung dafür zugestanden, daß er während der Amtszeit der Alten im Südweyr die Kolonisierung vorangetrieben hat«, fuhr Jaxom fort. »Wenn Sie sich erinnern, liegt die Große Insel innerhalb seiner Zuweisung. Was immer Denol auch unternimmt, er kann nichts daran ändern. Toric ist und bleibt der rechtmäßige Besitzer der Insel.«
    »Selbst wenn Toric dort keine eigenen Pächter angesiedelt hat?«
    Jaxom grinste. »Als Denol erstmals nach Süden kam, hat er sich bereiterklärt, in Torics Namen zu siedeln. Davon kann er sich jetzt nicht distanzieren. Er dachte wohl, nachdem man anderen das Recht zugestanden hatte, in eigenem Namen Land in Besitz zu nehmen, brauche er nur übers Meer zu fahren und Anspruch auf die Große Insel zu erheben. Aber so geht es nicht.« Zufrieden

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